China Green Pekoe

[Gast Gast506]

Vorgestern kaufte ich mir in einem Teeladen auf "gut Glück" einen Grüntee namens "China Green Pekoe". Da ich wie erwähnt gerade erst mit dem Grünteetrinken begonnen habe, ließ ich mich mehr oder minder naiv von der Verkäuferin beraten.

Der Tee ist recht mild und erinnert, was sie mir auch sagte, etwas an weißen Tee, hat auch z.T. kleine weiße Tips an den Blattspitzen und ist, glücklicherweise, nicht aromatisiert. 

Nun meine Fragen:

1. Kann ich die Kanne (gußeisern) weiterhin bedenkenlos für andere, ggf. auch kräftigere, herbere grüne Tees verwenden oder muss ich bei der Reinigung etwas beachten?

2. Kennt sich jemand mit dieser Teesorte aus und kann mir raten, wie ich sie zubereiten soll? Ich habe sie nun erstmal 2,5 Min. bei ca. 65-70°C heißem Wasser ziehen lassen, der Tee ist nicht bitter geworden, aber ich möchte wissen, wie er im 'Idealfall' schmecken soll.

3. Gibt es geschmacksverwandte Teesorten, an die ich anknüpfen könnte? Ich möchte mich am liebsten erst durch mildere Grünteesorten probieren, da ich auch gern weißen Tee trinke und den Geschmack grünen Tees noch nicht gewohnt bin.

Edit: 4. Kann ich den Tee häufiger aufgießen, und wenn ja: wie oft?

Danke im Voraus für eure Antworten!

Bearbeitet 7. August 2013 von Gast506

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[geroha]

Moin Blauregen!

1. Die in Deutschland verkauften Gusseisenkannen sind alle (oder 99,99% ) innen emailliert - und damit so zu reinigen, dass der zueltzt gebrühte Tee den nächsten geschmacklich beeeinflussen wird. Problematischer ist eher der Umstand, dass etliche Grüntees nicht so gut auf langes Stehen in der Kanne reagieren. Wenn Du Dich also freust, dass die gut vorgewärmte Eisenkanne Deinen Liter Grüntee über eine Stunde heiß hält, wird der Grüntee sich darüber vermutlich nicht sehr freuen. Wenn Du eine kleine Eisenkanne hast (0,5 l oder weniger), wirst Du den Tee vermutlich schnell genug geleert bekommen, dass er sich geschmacklich nicht so verändert.

2. Die von Dir genannte Sorte kenne ich nicht, oder zumindest nicht unter jenem Namen. Aber wenn der Tee Dir schmeckt, hast Du ihn richtig zubereitet. "Der Idealfall" ist die Zubereitung, bei der der Tee den höchsten Genuss bereitet. Das kann für Dich aber etwas ganz anderes sein als für mich und noch was anderes für den Teebauern, der den Tee angebaut hat. Wer hat recht? Du kannst ja vielleicht mal probieren, ob Dir der Tee bei 80°C und 1,5 - 2 Minuten besser schmeckt.

3. Man findet immer wieder chinesische Grüntees, die sehr hell sind und etliche Flaumhaare aufweisen - die werden vermutlich alle in Deine Richtung gehen. Bei uns (TeeGschwendner) gibt es gerade welche im Edmon's Sortiment. Ich poste hier mal keine Links in den Shop, damit Dein Thread nicht als Werbeveranstaltung misbraucht wird (bei Interesse bitte per PN). Bei Jadequell gibt es auch entsprechende Tees - das Inhaberehepaar ist auch hier im Forum aktiv. Chris von Chenshi-Chinatee (auch aktiver Teetalker) hatte bis vor einiger Zeit auch Grüntees in seinem Shop, darunter (meine ich) auch solch helle Typen. Vielleicht hat er ja noch etwas in Reserve?

4. Bisher habe ich keinen Grüntee erlebt, den man nicht mindestens 2mal aufgießen kann. Die Frage ist immer, ob Deine Art zu dosieren für mehrere Aufgüsse geeignet ist. In der Regel wird in China und Japan der Tee viel höher dosiert, als in Mitteleuropa üblich - daher verwendet man in Ostasien meist recht kleine Kannen ... wenn ich 5-6 Aufgüsse von einem Tee in einer 1-Liter-Kanne mache, wird das ein hartes Belastungstraining für die Blase.

Das Allerwichtigste ist in meinen Augen: fleißig experimentieren, viele Anregungen einholen - aber nichts ungetestet zum Dogma erheben. Viel Spaß bei der unendlichen Entdeckungsreise!

[Gast Gast506]

Danke für die informative und schnelle Antwort!

Meine Kanne umfasst, wie von dir vermutet, ca. 0,5l und ist innen emailliert. Ich reinige sie meist mit warmem Wasser und anschließend, wenn sie über Nacht getrocknet ist, mit einem trockenen Mikrofasertuch. Allerdings habe ich, falls das nicht zu off-topic ist, hier im Forum auch gelesen, dass es mit einem Backpulver-Wasser-Gemisch möglich ist. Wie oft sollte ich das tun und nützt das etwas?

[geroha]

Wenn sich so eine richtig braune Teepatina in der Kanne gebildet hat, hilft die Backpulver-Reinigung gut. Wie häufig sich die Reinigung lohnt, hängt natürlich davon ab, wie fleißig Du die Patina aufbaust. Wenn die Kanne täglich 4-5 mal gefüllt wird, ist das natürlich etwas anderes als bei 2-3 Füllungen pro Woche. Wenn Du das Gefühl hast, dass Dein Mikrofasertuch Beläge abträgt, dann wird es allerhöchste Zeit fürs Backpulver!

[Tobias82]

Hallo Ihr beiden, kurze Frage: wenn man eine solche Eisenkanne nur für grünen Tee benutzt, wäre dann die Patina nicht erwünscht? Hab´ nie lange grünen Tee aus Kännchen getrunken, aber ein bisschen runder sollte/kann der Tee doch werden. Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Spaß beim kennen lernen von Tees, ist wohl so was wie ´ne neue Welt, die sich Dir öffnet... ruhig dem eigenen Geschmack folgen und vertrauen...

Bearbeitet 8. August 2013 von Tobias82

[geroha]

Das Problem bei der Eisenkanne kann sein, dass das Material beim aufheizen und runterkühlen ziemlich stark arbeitet - und die Patina sich dann in Flocken lösen kann (einige Kunden denken dann, dass die Beschichtung abplatzt). Wenn Flocken von Patina im Tee schwimmen, leidet der ästhetische Genuss doch sehr.

[Gast Gast506]

Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Spaß beim kennen lernen von Tees, ist wohl so was wie ´ne neue Welt, die sich Dir öffnet... ruhig dem eigenen Geschmack folgen und vertrauen...

Dankeschön!  

Mir fiele jetzt zur Partina spontan auch folgende Frage ein: leidet nicht auch der Geschmack selbst darunter, da ich ja nicht nur ein und denselben grünen Tee aus dieser Kanne trinke? Könnte mir gut vorstellen, dass so ein Allgebräu doch etwas...na wenigstens anders schmeckt.  

Bearbeitet 9. August 2013 von Gast506

[KlausO]

Ich persönlich finde, dass der Tee mit Zunahme der Patina bitterer schmeckt.

[Tobias82]

"Anders" mit der Zeit schon, dass ist zumindest bei pu´erh und Oolong auch gewollt, wenn man von einigen Sorten absieht,

die sehr filigrane und zarte Noten haben...