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Teespielzeug - oder, worin bereite ich meinen Tee zu?


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Vielleicht hätte ich es anders ausdrücken sollen, da für mich eine Teekultur miteinschließt, dass man nicht nur Tees im Supermarkt in Beuteln kaufen kann. Ich hatte auch geschrieben, dass ich mit einer Teekultur nicht meine, dass man Zeremonien haben muss oder dergleichen, denn die gibt es, wenn wir uns ehrlich sind, auch bei uns im deutschsprachigen Raum nicht. Aber mit Teekultur meine ich vielmehr, alte traditions Teehäuser, die es schon seit dem letzten Jahrhundert gibt oder generell Teehäuser, wo man Tees aller Art kaufen kann. Aber gerade wenn ein Land soviel Tee trinkt wir Irland, dann erwarte ich mir schon, dass bei solch einer langen Geschichte des Teetrinkens, man Teehäuser vor Ort antreffen sollte und das die Menschen, besonders wenn es Touristen Infostellen sind, wissen sollten, ob es eines gibt oder nicht. Aber dass man am Ende nur schiefe Blicke erntet und man auf den Supermarkt verwiesen wird, sagt für mich schon alles. 



Wie gesagt, das beisammen sitzen und der tägliche Tee um eine gewisse Uhrzeit ist schön und gut und eine tolle Sache um zusammen zu kommen etc...aber das impliziert für mich keine Teekultur, denn eine Teekultur beginnt mit dem Tee selbst und wenn es da schon scheitert, dann ist es für mich keine Kultur als solches. Sie lieben Tee und das ist schön, aber... ja ich denke ich hab schon alles gesagt ;)


Bearbeitet von VanFersen
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Das Problem bei dieser Diskussion liegt eigentlich bei dem Wort Kultur. Es gibt so viele verschiedene Kulturbegriffe wie Sand am Meer. VanFersen geht, so hört es sich zumindest an, von einem elitären Kulturbegriff aus, der bis Ende des letzten Jahrhunderts noch häufig Verwendung fand. Gemeint ist der Begriff Hochkultur, der impliziert, dass gewisse Kulturformen, häufige Beispiele sind Kunst und klassische Musik, über jeden Zweifel erhaben sind.


Auf der anderen Seite haben wir den ethnografischen Kulturbegriff, der grundsätzlich alles als Kultur bezeichnet, was letztlich nicht Natur ist. Dazu kann selbst die Natur in Form von Steinen zählen, wenn die Steine beispielsweise als dekorative Elemente benutzt werden. Dieser Deutung wird häufig vorgeworfen, dass die Bedeutung des Begriffs trivialisiert wird.



Der Unterschied zwischen beiden Begriffen ist der, dass der erste Begriff alle anderen Kulturformen, die nicht zu Hochkultur gehören, ausschließt. Das Problem dahinter ist, und das hat Pierre Bourdieu erkannt, dass Kultur hierarchisiert ist. Diese Hierarchie korrespondiert mit der gesellschaftlichen Hierarchie seiner Konsumenten. Die Konsumenten und Verfechter der Hochkultur sind aus der Oberschicht der Gesellschaft. Die Oberschicht drückt ihre materielle und soziale Überlegenheit nicht nur, aber auch mittels Kultur aus und definiert die von ihnen rezipierte Kultur als Hochkultur. Das ist nichts anderes als Distinktion. Kennzeichen dieser Kultur ist unter anderem, dass der Form mehr Aufmerksamkeit gegeben wird als dem eigentlichen Inhalt (feines Geschirr, Etikette, Sprache).


Die irische Tee-Kultur ist sicherlich keine Hochkultur, es ist ja eine Massenkultur, also getragen durch die breite Masse. Natürlich interessieren sich die Iren nicht für die kostbaren Tee-Exoten aus aller Welt. Aus materiellen Zwängen heraus waren sie ohnehin dazu verdammt auf günstige Tees zurückzugreifen. Das haben sie mit den Ostfriesen übrigens gemeinsam. Trotzdem ist es Kultur.


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Ich hab deinen Beitrag schon gelesen, also bitte nicht falsch verstehen ;) In gewisser Weise kann ich deinen Standpunkt auch nachvollziehen, jedoch lediglich im Bezug auf Qualität. Jedoch sollte man die Teekultur der Iren nicht gleich als qualitativ minderwertig bezeichnen, da bei denen eher Tradition und Ambiente bzw. das Miteinander während des Trinkens im Vordergrund stehen..

Sehe ich auch so. Daher spricht die Literatur ja auch von unterschiedlichen Teezeremonien, und da ist sowohl die friesische als auch die angelsächsischen Traditionen gemeint.

Es ist schlicht nicht möglich, abseits des persönlichen Geschmacks oder objektiver Kriterien wie "reichhaltiger", "ritualisierter" oder "geselliger" eine Wertung bezüglich der Qualität zu treffen. Dazu sind die Entwicklungshistorien zu verschieden. Gerade wer abseits der Touri-Pauschi-Angebote die angelsächsischen Teekulturen erkundet, lernt köstliche Speisen, phantastische Kuchen und eine besondere Art des geselligen Miteinanders kennen, die ebenso ihre Qualität und ihre Berechtigung hat wie beispielsweise die japanische Teekultur oder Gong Fu Cha. 

Aber gerade wenn ein Land soviel Tee trinkt wir Irland, dann erwarte ich mir schon, dass bei solch einer langen Geschichte des Teetrinkens, man Teehäuser vor Ort antreffen sollte und das die Menschen, besonders wenn es Touristen Infostellen sind, wissen sollten, ob es eines gibt oder nicht. Aber dass man am Ende nur schiefe Blicke erntet und man auf den Supermarkt verwiesen wird, sagt für mich schon alles. 

Ich hatte da überhaupt keine Schwierigkeiten, an entsprechende Infos zu kommen. Sehr schöne Teestuben (gemäß der anglo-irischen Tradition) gibt es auch in Irland. 

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Moin, 

ich hab vor einiger Zeit einem alten Kollegen gefragt, ob er mir nicht mal Tee und vielleicht ein Yixing Kännchen aus China mitbringen könnte. Er selbst ist Chinese und trinkt viel Tee. Er hatte zugesagt, und die Preisgrenzen waren auch schnell gesetzt. Zu den Tees will ich später an anderer Stelle was schreiben, hier soll es jetzt nur um's Kännchen gehen.

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Herausgekommen ist das folgende Kännchen. Es passen knapp 120 ml rein. Der Ton fässt sich gut an. Der Tee schmeckt gut drin, habe sie vorher etwas konditioniert (benutzten Tee eine Nacht drin stehen lassen). Die Kanne soll von einem Schüler des dort ansäßigen Meisters sein. Das sollen die mit Bleistift geschriebenen Zeichen auf dem Boden der Kanne aussagen ( verstehe ich ja nicht ). Sie hat am Kannenboden, im Deckel und am Henkel jeweils ein Siegel. Ich fand sie schön. Mein Kollege hatte noch eine zweite Kanne mit, ich konnte also auswählen. Sie hat nur zwei Mängel: Zum einen ist das Luftloch unterm Deckelhenkel und zweitens der Preis. Das hat mich erstmal umgehauen, aber Qualität hat ihren Preis :D Jetzt muss ich erstmal viele Sessions trinken, um sie richtig einzufahren.

Was sagt ihr? Was könnt ihr den Zeichen entnehmen, habe leider vergessen, was sie alle bedeuten...

Grüße
Tobi

Bearbeitet von Teeladen
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Nachdem meine neue Kyusu leider einen Haarriss aufwies, welcher wohl während des Brennprozesses entstand, kam vor einigen Tagen Ersatz aus Japan. Gleiche Optik, jedoch leicht grösser (180 statt 150ml) ;)



Die kleinere lässt sich nach wie vor nutzen und wird wohl für die Zubereitung von Gyokuro zum Einsatz kommen. Eventuell probiere ich sie bei Gelegenheit noch ganz abzudichten. 



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Sehr schön. Sowohl die Form als auch das tiefe Schwarz. Ich habe eine ähnliche kyûsu von Akira, aber die ist rot mit nur 100ml. Ich weiß noch, wie ich gelacht habe, als ich das erste Mal so kleine Kännchen gesehen habe. Und jetzt muss ich feststellen, dass der Großteil meiner Sammlung aus eben diesen Mini-Utensilien besteht.


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Hatte zuerst auch lange überlegt, das zweite Stück bzw. den Ersatz in Rot zuschicken zu lassen. Die zwei roten/orangen Farbtöne (blass & kräftig) gefallen mir ähnlich gut, aber letztlich war die schwarze/anthrazit Kyusu mit 180ml gerade perfekt und leichter mit dem Rest meiner Tee-Utensilien zu kombinieren. 



:lol: Ich glaube bezüglich der Grösse staunt jeder zuerst, selbst wenn die Kanne ein Volumen von 200ml hat und natürlich umso mehr, wenn das Volumen deutlich kleiner ist. Für welchen Tee verwendest du denn deine mit 100ml?


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Ich bin ehrlich gesagt sogar ein bisschen enttäuscht von der Farbe. Bei Akira sahen die Farben nämlich etwas knalliger aus. Mit Schwarz kann man nicht viel verkehrt machen, ne ;) Das Kännchen benutze ich für japanische Grüntees, vorwiegend gute Sencha, manchmal sogar Gyokuro (da ich auf so viel Umami nicht so stehe, passiert das eher selten). Für zwei Personen ist sie aber dann doch etwas zu klein. Ich muss ja gestehen, dass die kleine Schwarze auch noch auf meiner Wunschliste steht. Von der Priorität her aber weiter unten ;)


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Musstest du die mit Riss nicht zurück senden? Hast du die behalten dürfen?

Eigentlich schon, aber die Rücksendungskosten wären so hoch gewesen, dass sich dies für Akira nicht gelohnt hätte. Denn letztlich hätte er es auch nicht mehr verkaufen können.

Ich muss ja gestehen, dass die kleine Schwarze auch noch auf meiner Wunschliste steht. Von der Priorität her aber weiter unten ;)

Stimmt schon, die Farben variieren z.T. relativ stark selbst innerhalb einer Serie. Und dies noch möglichst farbecht zu fotografieren ist nochmals eine andere Sache.

;) was steht denn oben auf der Liste?

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Endlich, nach langem Suchen, konnte ich endlich mein Seiho Set zusammen tragen. Ich liebe seinen Stil und kann mir seit dem ich diese Kanne und die Tassen in den Händen halte (ca. seit 30 Minuten), mein Grinsen nicht mehr verkneifen. Hier ein paar Impressionen :)



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Kleine Frage, ich denke das es Arbeitsspuren sind, aber nur um sicher zu gehen: Das ist kein Haarriss oder so oder?



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:D ich mein doch nicht die Blätter :D...sondern diese waagrechte Linie, auf die mein Pfeil zeigt ;)



Jup hab ich von Artistic Nippon. Gab noch ein anderes Set auf Rakuten, aber das musste erst angefertigt werden und 2 Monate wollte ich nicht unbedingt warten und dieses gefiel mir auch sehr. Ein separates Teil, die passende Yuzamashi muss ich mir noch irgendwann besorgen.


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