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Teekanne aus Steingut für Anfänger -> Beratung


Empfohlene Beiträge

Hallo, 

 

das ist mein erster Beitrag in diesem Forum, habe allerdings in der Vergangenheit andere Beiträge mitverfolgt. Ich hätte gerne eure Meinung zum Kauf meiner ersten Teekanne. Ich habe mir die folgende Teekanne schonmal herausgesucht:  https://www.amazon.de/gp/aw/d/B074ZMR6T7/ref=ox_sc_saved_image_1?smid=A1B41TZM1TB5ML&psc=1

Diese Teekanne ist aus Steingut und ich habe hierzu wenig gefunden, wie gut sich das Material für Tee eignet. Auch ist die Frage, ob das Volumen zu groß ist? Soll für 2 Personen sein und bei Besuch auch für ca. 4 Personen genutzt werden.

Bzgl. des Einsatzes der Teekanne: Es sollen verschiedene Teesorten darin zubereitet werden. Und zu Tee zähle ich hier auch Früchtetee. Dieser wird allerdings insgesamt seltener getrunken und es wird mehr Kräutertee und grüner Tee eingesetzt. In Zukunft würde ich mich aber auch gerne an guten Tee herantasten und hier grünen Tee zunächst. Andere „gute Teesorten“ müsste ich testen und schauen was mir da schmeckt. Schwarzen Tee werde ich aber wohl eher nicht trinken, es sei denn ihr sagt jemand der an „normalen schwarzen Tee“ in Teebeutel keinen besonderen Gefallen gefunden hat, könnte bei qualitativ guten Tee anders denken.

 

Danke schonmal und viele Grüße  

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Kann leider wenig dazu sagen, was das Material dieser Kanne geschmacklich mit dem Tee macht. Allerdings würde ich wahrscheinlich eher zwischen den Anlässen für große Brühmengen in einer derartigen Kanne für 2 oder mehr Personen und dem Herantasten an guten Tee unterscheiden. 

Das Probieren guten Tees würde ich eher in kleineren Mengen, mit mehreren wiederholten Aufgüssen sehen. Da ist das Volumen der Kanne schon ziemlich groß für. Für die Experimente mit gutem Tee wäre vielleicht eine deutlich kleinere Kanne (100-200ml) oder ein Gaiwan eher was. 

Was Teebeutel angeht glaube ich, dass es sich, egal welche Sorte darin gefangen wurde, fast immer um Welten handeln wird, was den Unterschied zu losem Tee angeht. Soll heißen, wegen Teebeutel-Erfahrungen würde ich erstmal keine Teesorte abschreiben. Und dann wäre selbst bei losem Tee noch auf Wassertemperatur und Ziehzeit zu achten; auch das macht da dann noch einen wesentlichen Unterschied. 

Viel Erfolg beim finden des richtigen Equipments :)

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Fast keinen den ich kenne könnte Steinzeug und Steingut unterscheiden. Die Kanne ist eindeutig Steinzeug. Der Verwechsler sei dahin genommen und man sollte nicht darauf herum reiten. 

Nebenbei nutze ich gerne Steinguttöpfe um Sauerkraut o.ä. saures Gemüse einzulegen.

Bearbeitet von Cel
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vor 4 Minuten schrieb Cel:

Fast keinen den ich kenne könnte Steinzeug und Steingut unterscheiden.

Man muss halt dran lecken.
Das hilft zwar auch nicht viel beim Unterscheiden, aber wenn man klebenbleibt weiss man immerhin, dass kürzlich jemand Sekundenkleber draufgeschmiert hat.
Aber fragt mich bloss nicht warum jemand sowas tut, ich versteh es auch nicht.

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Hah! Dass es da einen Unterschied gibt, wusste ich auch noch nicht. Mal schnell gegoogelt:

Zitat

Steingut

Steingut wird bei weniger als 1.200°C gebrannt und damit bei einer Temperatur unterhalb der so genannten Sinterungsgrenze. Deshalb kommt es beim Brennprozess nicht zum vollständigen Schmelzen (Sintern) der Rohstoffe, sodass ein poröser Scherben mit vielen Luftporen entsteht. Man kann das Material daher relativ einfach schneiden, brechen oder Löcher hineinbohren. Dafür ist es andererseits nicht besonders hoch belastbar. Steingut wird deshalb nur selten im Bodenbereich verwendet. Wenn überhaupt, dann in mäßig belasteten Bereichen und unter Verwendung relativ dicker Fliesen.

Aufgrund ihrer Porigkeit können Steingutfliesen bis zu 15 Gewichts-Prozent Wasser aufnehmen. Sie sind daher nicht frostbeständig und nur für Innenräume geeignet. Aber auch in Bad, WC oder Küche kommt grundsätzlich nur glasiertes Steingut zum Einsatz. Erst durch diese Behandlung der Fliesen wird deren Oberfläche wasserdicht sowie resistent gegenüber Säuren, Flecken und Schmutz

Zitat

Steinzeug

[...]Von entscheidender Bedeutung ist, dass Steinzeug bei Temperaturen von 1.200 °C und mehr gebrannt wird, sodass es zur Sinterung kommt. Vor allem der Feldspat schmilzt dann und fließt in die vorhandenen Poren der Tonmasse. Das Ergebnis ist ein Material, das deutlich dichter ist als Steingut und damit auch deutlich härter und belastbarer. Es wird daher vor allem für Bodenfliesen verwendet. Aufgrund seiner dichteren Struktur verursacht Steinzeug einen hellen Klang, wenn man etwa mit einem Hammer dagegen schlägt.

Zudem nimmt Steinzeug maximal drei Gewichts-Prozent Wasser auf. Es ist daher frostbeständig und kann auch problemlos im Freien verwendet werden. Anders als Steingut müssen Steinzeugfliesen nicht zwingend glasiert werden. Es gibt auch unglasierte Fliesen, die dennoch wasserundurchlässig sind und aufgrund ihrer porenarmen Oberfläche relativ pflegeleicht sind. Unglasiertes Steinzeug hat sogar den Vorteil, dass es widerstandsfähiger gegen Kratzer ist. Das Material hat eine durchgehend einheitliche Färbung, sodass selbst bei Abrieb kein sichtbarer Schaden entsteht.

https://www.baustoffwissen.de/baustoffe/baustoffknowhow/boden_und_wand/dichte-steingutfliesen-steinzeugfliesen/

 

Sachen gibts! In dem Fall würd ich annehmen, dass die Kanne als glasiert zu sehen ist und universell verwendbar.

Wnn du allerdings mit besseren Tees anfangen willst, @1stone, dann wirst du eine deutlich kleinere Kanne (zusätzlich)anschaffen wollen.

Bearbeitet von miig
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vor 7 Stunden schrieb miig:

In dem Fall würd ich annehmen, dass die Kanne als glasiert zu sehen ist und universell verwendbar.

Wenn Du von Steinzeug zu dieser Aussage verleitet wurdest, liegst Du falsch.

Eine Gruppe in der Abteilung Steinzeug ist Böttger Steinzeug bzw. Feinsteinzeug. Darunter fällt auch Yixing. Wenn Du oben "als glasiert" attestierst, würde das im Umkehrschluss auch auf Yixing zutreffen. Damit würdest Du die ganze Teewelt verraten, Du Teufel Du!

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Hmm.. ich spekulier natürlich auch bloß, aber meine Aussage beruht auf der Annahme, dass Yixington eben nicht bei +1200°C gebrannt wurde und somit "Steingut" ist und eben kein "Steinzeug".

Zitat

Zu einigen technischen Aspekten der Yixing- Keramik

Der berühmte Lehm von Yixing tritt in natura in drei Farbklassen auf: Purple Soil - Green Soil - Red Soil. Durch den Einsatz verschiedener Brenntemperaturen können weitere Farbschattierungen der drei Grund- Soils erzeugt werden, die vom lichthellen Ocker über Goldocker, Jadegrün, Maroon, Sienabraun bis hin zu Mattschwarz reichen. Mineralzusätze (z.B. Kupfersalze) bilden die sehr begehrten Blautöne der Kännchen beim Brennen. Die Brenntemperatur selbst liegt zwischen 200° C und 1000° C. Welche Temperatur nun für welche Lehmmischung genommen wird, gehört mit zu den Betriebsgeheimnissen der Yixing- Meister..

http://www.tee-import.de/china/yixing.htm

Ah, hier noch bessere Info. Stellt sich raus, dass die Wahrheit noch etwas komplizierter ist:

Zitat

Die Besonderheiten der Tonerde aus Yixing besteht in folgenden Eigenschaften:

  • Wegen des hohen Kaolingehalts verglast Yixing-Ton bei hochgradigen Brenntemperaturen von 1200°C noch nicht, wie es bei Porzellanerde sonst der Fall wäre, der poröse Charakter des Tons geht so nicht völlig verloren. Auf diese Weise kombiniert Yixing die Festigkeit und Wasserundurchlässigkeit von gebranntem Steinzeug mit dem offenporigen Charakter von Steingut. Wird Yixing-Ton für Pflanzgefäße verwendet, so faulen darin die Wurzeln nicht, weil aufgrund dieser speziellen Porosität sowohl etwas Luft eindringen wie auch geringfügig Feuchtigkeit entweichen kann. Auch für die Teezubereitung soll diese Porosität von Bedeutung sein: Der in der Kanne befindliche Teeaufguß, so wird behauptet, könne so noch „atmen“, d.h. durch die Kannenwand hindurch findet ein Sauerstoffaustausch statt, der das Aroma des Tees positiv beeinflusst.

http://www.das-klassische-china.de/Tee/Sammlung-chinesischer-Yixing-Kannen/Yixing-Text.htm

 

Wenn das denn die Wahrheit ist *g*. Ich würd jedenfalls davon ausgehen, dass die Eva Solo-Kanne aus einem Material ist, das ziemlich vollständig verglast ist. Weil sie ja auch als Universalkanne gedacht ist, und nicht als offenporiges Spezialwerkzeug für Tee-Nerds. Aber das ist reine Spekulation meinerseits - ich halte es für sehr warhrscheinlich, könnte aber falsch liegen.

Bearbeitet von miig
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Ist ja schön und gut, oben hast Du aber mit Hersteller von Fliesen argumentiert. Fliesen sind aber Grobsteinzeug, was schon einmal etwas anderes ist, wie Feinsteinzeug.

Inkeramisher Sicht fällt Yixing unter Feinsteinzeug, was nicht nur mit der Brenntemperatur zusammenhängt. Der Scherben von Yixingware ist nahezu vollständig verglast, oftmals wird eine Wasseraufnahme von ca 5% angegeben. Steingut ist oftmals Wasserdurchlässig und ohne Glasur für Gebrauchsgegenstände nicht nutzbar.

Böttgersteinzeug wurde nach dem Vorbild von Yixingkannen entwickelt und hat nahezu die selben Eigenschaften (in keramischer Sicht), in Deutschland ist die Firma Meissen z.B. berühmt für Feinsteinzeug.

Kaolin ist die Grundlage von Porzellan, der hohe Kaolingehalt des Yixing-Ton macht, das der Ton schön Formbar und gleichzeitig stabil bleibt. Du hast aber auch andere Stoffe, die zu diesem Zeitpunkt von niedrigen Temperaturen schon sintern, sonst wäre der Scherben nicht dauerhaft und auch wasserdurchlässig. 

Dem Werbeblabla, das weiter zitiert wurde, kann man immer wiedersprechen. Bei den Pflanzentöpfn ist eine niedrige Wasseraufnahme Vorteilhaft, damit das Gefäß nicht durh Frost gesprengt wird, was aber trotzdem passieren könnte. Nebenbei atmet das Gefäß noch immer, damit das Wasser auch verdunsten kann und die wichtige Patina auf Bonsaischalen bildet. Bei falscher Pflege vergammeln die Wurzeln trotz allem.

Die Versprechen stammen aus Zeiten, wo andere Waren als Gegensatz genutzt wurde. Metalle z.B. denen Yixing in manhen Bereichen überlegen ist. Verdunstund z.B. aber auch Hitzespeicherung des Materials. Auch Porzellan für z.B. Pflanzgefäße hat keinen Wassertransport mehr nach außen, wo Yinxing-Töpfe überlegen sind.

Auch gab es Keramik aus Steingut, wasserdurchlässig bis haste nicht gesehen, hohe Wasseraufnahme und damit keine Frostbeständigkeit. Das macht Yixing natürlich für Lebensmittelgefäße prädestiniert.

Man sollte aber nicht vergessen, das es heute Keramiken gibt, die im selben Bereich die selbe Leistung erzielen.

M.E. nach sind die meisten Vorteile, die für Yixing genannt werden, reines Marketing, in früheren Zeiten mögen die Vorteile überwogen haben, in der modernen Welt gibt es Keramikmassen die in Spezielbereichen überlegen sind. 

Bleibt noch immer die Geschmacksveränderung, bringen aber auch andere Tonmassen wie Banko, Tokoname-Ton (natürlicher, was auch die wenigsten Töpfer dort noch nutzen). 

Und ja, wenn ich was verkaufen will, lobe ich alles zum Himmel. Wir können aber auf dem Boden bleiben und konstruktiv betrachten. 

 

Ach ja, kontrolliert hohe Temperaturen für den Porzellanbrand waren auch nicjt einfach zu halten, was wiederum ein Vorteil von den Brenntemperaturen von Yixing Ware bringt. 1000° gehen leichter wie 1200°.

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vor 14 Stunden schrieb 1stone:

Ich hätte gerne eure Meinung zum Kauf meiner ersten Teekanne. Ich habe mir die folgende Teekanne schonmal herausgesucht:  https://www.amazon.de/gp/aw/d/B074ZMR6T7/ref=ox_sc_saved_image_1?smid=A1B41TZM1TB5ML&psc=1

Das Design ist natürlich Geschmacksache. Bei großvolumigen Kannen für westliche Zubereitung ist es wichtig, dass der Henkel angenehm und breit in der Hand liegt, sonst fühlt sich das Gewicht auf Dauer unangenehm an. Daher tendiere ich persönlich eher zum echten Anfassen und Ausprobieren - es sei denn es wird glaubwürdig und explizit auf diese Eigenschaft hingewiesen. Die meisten Leute achten nicht auf solche Details, aber ich finde so eine Kanne sollte viele Jahre gute Leistung bringen ohne zu nerven. Steingut ist ok weil ja eh glasiert, aber ich finde eine Tülle mit Silikonausguss unnötig. Abgesehen vom Umweltaspekt würde ich keinen Tee trinken wollen der durch Silikon läuft. -_-

Bearbeitet von teekontorkiel
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Eine Kundenmeinung zu dieser Kanne ist: Unfortunately i never got the teapot. I got the money back.

und das ist das Beste, was dem Kunden passieren konnte:D

vor 8 Stunden schrieb teekontorkiel:

Das Design ist natürlich Geschmacksache.

Das ist leider ein Irrtum, Geli. Auch bei Design gibt es Regeln, denn manchmal ist Design Kunst und da hat Geschmack nichts zu suchen.

So eine Kanne würde ich nicht mal geschenkt nehmen, aber @miig Arbeit zu Steinzeug und Steingut ist interessant und lehrreich. @Cel falls Du liest und Dich für Porzellan interessierst kann ich Dir als Buch: Die weisse Strasse von Edmaund de Waal empfehlen (ein sehr lesenswertes Kapitel über Böttger!) Besprochen irgendwo im Literaturfaden.

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