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Uji Saikō-kyū Shincha von Ryūōen


seika

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Nachdem ich in den letzten Tagen diesen Tee mit unterschiedlichen Dosierungen, Ziehzeiten und Utensilien getestet habe, moechte ich hier nun meine bisherigen Eindruecke schildern.

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Einigen duerfte der Uji Saikō-kyū Shincha ja aus der Sammelbestellung bekannt sein. Besonders bin ich daher gespannt, ob sich eure Eindruecke mit meinen decken.

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Die Blaetter sind zu duennen recht grossen Nadeln gerollt und fuer mich ein Augenschmaus.
 
Der erste Annaeherungsversuch fand mit 5g auf 100ml 80℃ und 1min im ersten Aufguss statt. Ueberrascht hat mich besonders der zweite Aufguss, denn wo ich eigentlich bei einem Sencha immer etwas mehr Herbe erwarte, war der zweite Aufguss fast noch milder als der erste.
 
Danach wollte ich es wissen, und habe ihn etwas hoeher dosiert: 5g auf 60ml bei 80℃ und 45sek. Das Ergebnis war intensiver und vollmundiger. Ausserdem zeigte sich sich, dass auch dieser Tee bitter kann, wenn man ihm genuegend auf die Pelle rueckt. Wobei "bitter" hier immer noch relativ ist. Insgesamt habe ich in der Hohin fuer meinen Geschmack fuenf gute Aufguesse erziehlen koennen, dann war Schluss. In allen anderen Versuchen war in der Regel nach dem zweiten oder dritten Aufguss der Drops gelutscht.


Das fuer mich bisher beste Ergebnis habe ich gestern mit 5g auf 100ml 75℃ und 45sek. im ersten Aufguss erziehlt.

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Im Mund empfand ich ihn sehr mild und ausgewogen, mit einer feinen Herbe und Suesse. Ausserdem meine ich leichte Citrusnoten wahrgenommen zu haben.

Den zweiten Aufguss gibt es als kleine Fotostory:

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Zum Abschluss noch einen Blick auf die Blaetter:
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Der Uji Saikō-kyū Shincha ist der vierte Herausforderer in meinem kleinen "Battle of Uji". Der bisherige Spitzenreiter ist der Kyonishiki von Ocha no Kanbayashi, der in der selben Preisklasse wie spielt. Welcher der beiden mir besser gefallen hat, mag ich nicht zu beurteilen. Dazu muesste

ich beide parallel verkosten, was mir jedoch ein wenig zu viel Aufwand ist. Sorry. Festhalten laesst sich, auch wenn die Bilder etwas taeuschen moegen, da die Lichtverhaeltnisse beim Fotografieren nicht immer gleich waren, dass die Blaetter des Kyonishiki etwas dunkler sind. Ausserdem fand ich das Aroma der trockenen Blaetter auch etwas intensiver. Ansonsten sind sich beide Tees in Geschmack und Aufgussfarbe sehr aehnlich. Der Saikō-kyū Shincha kam mir noch etwas milder vor. Aber auch das sind nur Nuancen. Mal schauen, wie sich der Uji Saikō-kyū Shincha ueber einen laengeren Zeitraum schlaegt.
 
Wie habt ihr den Tee erlebt?

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Ich muss sagen, ich habe nahezu die gleichen Erfahrungen wie du gemacht. Der Tee kann wirklich erstaunlich mild sein, was mir auch vorallem im zweiten Aufguss aufgefallen ist. Ich habe den Tee auch schon bei niedrigeren Temperaturen (zw. 60 - 70°C) und Ziehzeiten um die zwei Minuten aufgegossen und bleibt auch bei höherer Dosierung tiefgehend mild.


Ich persönlich bin mit den höheren Temperaturen (um die 75 - 85°C), gleichzeitig aber auch niedrigeren Ziehzeiten definitv besser gefahren, da der Uji Saiko-kyu Shincha dann doch etwas mehr aus sich heraus kommt und um einiges ausdruckststärker scheint. Ach ja, das mit den Zirtusaromen kam mir genauso vor! :)


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Ich denke die meisten werden meinen Bericht zu diesem Shincha gelesen haben, falls nicht ;) hier der Link:



http://zeroteazen.wordpress.com/2013/07/27/ryuoen-uji-saikokyu-shincha/



Wichtig bei diesem grünen Freund ist einfach die "Dosierung" und diese sollte hoch sein. Macht man dies, erhält man eine wirklich schmackhafte Fülle an Aromen und Nuancen die von Süß - Herb - Sauer - sogar etwas leicht deftiges alles beinhalten. Aber leider ist das Blatt echt kein Dauerbrenner und bei mir war, egal mit welcher Dosierung, nach dem zweiten Aufguss der Zenit so gut wie erreicht. 


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So unterschiedlich können Geschmäcker sein. Bei einer Dosierung von 3.3 g auf ca. 120 ml habe ich mit niedrigeren Temperaturen (ca. 65 °C beim ersten Aufguss) bessere Ergebnisse erzielt, dezente fruchtige und süße Noten gepaart mit einer leichten Bitterkeit und Umami, die sich wunderbar in das Ganze eingefügt haben. Bei höheren Temperaturen wurde mir die Umaminote zu dominant.


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@ VanFersen



Deinen Bericht habe ich gelesen. Wie fast jeden Mittwoch. :)


Hmm... so schwach finde ich das Blatt eigentlich nicht. Bei hohen Dosierung 5g auf 60ml kam ich wie gesagt auf 5 wirklich gute Aufguesse hin. Bei "normaler" Dosierung sind es 2-3. Das ist fuer mich absolut OK. Vor allem, wenn die ersten beiden so fabelhaft sind. 



@ Stefan



Die Geschmaecker scheinen wirklich unterschiedlich zu sein. Fuer mich war das Umami auch bei 80℃ nur sehr dezent. Im naechsten Versuch werde ich es mal mit einer niedrigeren Temperatur und langen Ziehzeit im ersten Aufguss probieren.



@ Anima



Danke. :) Den anderen hasst du aber schon geoeffnet, oder? Ich meine, ich haette das irgendwo hier mal gelesen.


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  • 2 Wochen später...

Oh, das ist mir jetzt peinlich. Ich hab ja weiter oben schon über den Tee gepostet. Dabei habe ich gerade festgestellt, dass ich die beiden Shinchas von Ryuoen verwechselt habe. Alles oben geschriebene bezieht sich auf den Tokubetsuhin Shincha, den ich mittlerweile komplett verbraucht habe.



Heute früh habe ich zum ersten mal den Uji Saiko-kyu Shincha probiert. Und er hat mich absolut von den Socken gehauen. Solch eine Süße und dabei so unglaublich mild. Wenn ich mehr Zeit habe, folgt noch ein ausführlicherer Bericht.


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Nach vier genialen Aufgüssen (3,3 g auf 120 ml, 65 °C heißes Wasser, Ziehzeiten: 60 s, 10 s, 30 s, 60 s) wollte ich heute früh dem Tee in einem fünften Aufguss nochmal alles entlocken. Mit fast kochendem Wasser aufgegossen, 1 min ziehen lassen: der Geruch verhieß schon wenig Gutes, und das hat sich leider im Geschmack bestätigt. So in etwa stelle ich mir in heißem Wasser aufgegossenes Fischmehl vor  :huh: Ich musste es leider entsorgen, konnte mich nicht dazu überwinden das Ganze zu trinken.


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Nach vier genialen Aufgüssen (3,3 g auf 120 ml, 65 °C heißes Wasser, Ziehzeiten: 60 s, 10 s, 30 s, 60 s) wollte ich heute früh dem Tee in einem fünften Aufguss nochmal alles entlocken.

Das hoert sich an, als haettet du ihn nach dem 4. Aufguss laenger stehen gelassen. Wie auch immer, vier gute Aufguesse finde ich fuer einen Sencha sehr respektabel. :)

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  • 5 Monate später...

Die ersten Kirschbluehten bluehen. Fuer mich Anlass heute einen besonderen Tee zu geniessen. Der Saikō ist ein Sencha, wie er im Buche steht, eine frische Herbe, ein wenig Umami, ein bisschen Suesse, alles drin. Wie ein Orchester, bei dem man, hoert man genau hin, jedes einzelne Instrument klar und deutlich heraushoeren kann. Nimmt man jedoch etwas Abstand verschmilzen die Toene zu einer wundervollen Harmonie. Wirklich beeindruckend. Ihr merkt (vielleicht), ich bin schwer begeistert. Deshalb hoere ich jetzt auch auf und lasse Bilder sprechen. :)



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Fuer mich in Punkto Geschmack klarer Punktsieger im Vergleich mit dem gleichteuren Shincha. Bei Duft und Aufgussfarbe wuerde ich dagegen den Shincha vorne sehen.




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Ui, Saiko. Bin am Donnerstag auch wieder in Kyoto und da der Yenkurs gerade wieder so gut ist, überlege ich mir, mal wieder in die vollen zu gehen. Bisher bin ich bei  Ryuoen nur bis zum Asahi gekommen. Aber mit dem Wasser vom Nashinoki Schrein könnte ich mich mal an den Saiko trauen :>


Und sehr hübsches Setting, Seika!


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Lass mir aber noch was uebrig. ;) Ich werde Freitag in Kyoto sein. Samstag waere mir wegen des handgeroesteten Hoji-chas natuerlich lieber gewesen, aber geht leider nicht anders. 



Ich finde den Saiko im Vergleich zum Asahi intensiver im Geschmack. Wobei ich mich da aber auch taeuschen kann, ist schliesslich schon etwas her, dass ich den Asahi in der Tasse hatte. Meines Erachtens lohnt sich aber der (zugegeben hohe) Aufpreis. Der Asahi ist auch nicht schlecht, keine Frage, aber als Tee fuer besondere Momente hat mir irgendwas gefehlt, als Alltagstee ist er wiederum zu schade. Da wuerde ich den Komakage vorziehen, der gefiel mir ausgeprochen gut. :)



Wie lange bist du denn in Kyoto / Japan?


Bearbeitet von seika
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Haha...erging mir nicht anders. Und dabei habe ich noch versucht meine Kaufgelueste im Zaum zu halten. Es war nicht einfach angesichts der Auswahl und Atmosphaere. Zum Gleuck ist Ippodo auch nur einen Katzensprung entfernt, die Aussicht dort auch noch etwas Geld loswerden zu koennen, hat mich vor einem vorzeitigen Bankrott bei Ryuoen gerettet. ;)



Was gab es denn bei dir feines?


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Haha...erging mir nicht anders. Und dabei habe ich noch versucht meine Kaufgelueste im Zaum zu halten. Es war nicht einfach angesichts der Auswahl und Atmosphaere. Zum Gleuck ist Ippodo auch nur einen Katzensprung entfernt, die Aussicht dort auch noch etwas Geld loswerden zu koennen, hat mich vor einem vorzeitigen Bankrott bei Ryuoen gerettet. ;)

Was gab es denn bei dir feines?

Zum Glück bin ich kein Ippodo Fan mehr, ich find den Tee nicht wirklich besonderes und ziemlich überteuert dafür.

Bei Ryuoen war der größte Posten sicherlich die 200g Dose Saiko. Dann den handgemachten Hojicha, Matcha Matsu no Shiro und ne Packung leerer Teebeutel mit 250 Yen :D

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Dann bin ich mal gespannt auf deine Meinung zum Saiko. Ich hatte ihn die Tage wieder in der Tasse und er ist einfach traumhaft.



Dass du nicht viel auf Ippodo haelst, hattest du schon mal angedeutet. Bisher bin ich mit den wenigen Tees, die ich probiert habe, eigentlich durchaus zufrieden gewesen. Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen wuerde ich behaupten, dass es bei den Senchas teilweise recht deutliche Unterschiede im Geschmack gibt. Welche mir nun besser schmecken kann ich aber pauschal nicht beantworten. Es haengt wie so vieles vom Anlass und meiner Stimmung ab. ;) Bei den Gyokuros habe ich noch zu wenig probiert um mir da ein Urteil bilden zu koennen. Ueberteuert finde ich Ippodo eigentlich nicht, aber da kann ich nur fuer die wenigen Produkte sprechen, die ich bisher in der Tasse hatte.


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