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Kyusu Reinigung


Meng Hao

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Hallo,

ich habe gestern als Geschenk für einen guten Freund eine Kyusu aus Banko-Keramik gekauft.
Mit beiliegend war ein bedruckter Notizzettel auf japanisch.
Und da ich neugierig geworden bin und zufällig einen Bekannten habe welcher einen Abschluss  in Japanologie hat, habe ich ihn gefragt ob er sich mal an einer Übersetzung versuchen könnte.
Hier das Ergebnis:

11.jpg

Was mich extrem wundert ist der letzte Teil, in dem empfohlen wird die Kyusu mit Bleiche zu reinigen ???

Verbessert mich wenn ich mich vertue, aber sowas ist meines Wissens nach eine absolute Todsünde wenn es um offenporige Keramiken geht, sei es Yixing, Tokoname oder wie hier Banko.
Außerdem soll doch die Patina auf jeden Fall erhalten bleiben, also wieso empfiehlt hier ein japanischer Hersteller, etwas so suspektes ?

Mich würde dazu sehr eure Meinung interessieren.

 

 

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Hmm... also, dass die Patina "in jedem Fall" erhalten bleiben sollte, würde ich jetzt nicht sagen. Ist natürlich schön, wenn sich eine Kanne entwickelt, aber m.E. ist bei der Patinafrage auch viel Mystizismus dabei. Man kann schonmal gut saubermachen.

Der Knackpunkt ist wohl die Frage, was "Küchen Bleiche" ist. Vermutlich nicht dasselbe wie Wäschebleiche. Was man gerne nimmt, ist Backpulver.

Es gibt schon Fälle, in denen Tonkannen mit Bleiche bearbeitet wurden, aber das ist schon etwas recht seltenes und tendenziell extremes. Würde ich nicht empfehlen, solange nicht ein Grund besteht, bei der Kanne wirklich einen "Totalreset" zu machen:

http://www.marshaln.com/2008/04/monday-april-28-2008/

http://www.marshaln.com/2011/05/baths/

Es stellt sich auch die Frage, was das für Sprenkler sind auf der Kanne, die könnten durch Bleiche evtl. aufgelöst oder beschädigt werden.

Für fast alle Fälle dürfte Backpulver ausreichen, wenn denn nach Monaten intensiver Benutzung mal eine ordentliche Reinigung gewünscht ist. Sowas kann man durchaus machen.

Bearbeitet von miig
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Da ich mit Enttäuschung feststellen musste, das ich nach einigen Minuten den Beitrag nicht mehr bearbeiten konnte, hier nochmal ein Edit.

Zur Vollständigkeit nochmal ein Bild der Kyusu und des Zettels (Vorder- und Rückseite):

KKK.jpg

22KKK.jpg

11kk.jpg

vor 3 Minuten schrieb miig:

Was man gerne nimmt, ist Backpulver.

Das habe ich schon gehört aber die Bleiche die ich kenne (Und da ist es egal ob Wäschebleiche oder Küchenbleiche) ist ein chemisches Mittel, weswegen es mich halt so extrem verwundert hat.

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Ja, editieren ist im Teetalk nur relativ zeitnah möglich.

vor 4 Minuten schrieb Meng Hao:

Das habe ich schon gehört aber die Bleiche die ich kenne (Und da ist es egal ob Wäschebleiche oder Küchenbleiche) ist ein chemisches Mittel, weswegen es mich halt so extrem verwundert hat.

Ich weiß nicht, was Küchenbleiche sein soll. Hab nochmal meinen Beitrag oben ergänzt, da wird auch zu (Chlor-?)bleiche was gesagt vom Blogger MarshalN.

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vor 23 Stunden schrieb miig:

Hmm... also, dass die Patina "in jedem Fall" erhalten bleiben sollte, würde ich jetzt nicht sagen. Ist natürlich schön, wenn sich eine Kanne entwickelt, aber m.E. ist bei der Patinafrage auch viel Mystizismus dabei. Man kann schonmal gut saubermachen.

Das ist manchmal recht schwer, den Mystizismus und die wirklichen Tatsachen auseinander zuhalten.
Meiner Erfahrung nach spielt für die meisten auch die Philosophie und Teekultur eine größere Rolle als die physikalischen und chemischen Zusammenhänge bei der Zubereitung.
Leider habe ich bis jetzt zum letzeren eher wenig finden können.

 

vor 23 Stunden schrieb miig:

Der Knackpunkt ist wohl die Frage, was "Küchen Bleiche" ist. Vermutlich nicht dasselbe wie Wäschebleiche. Was man gerne nimmt, ist Backpulver.

Ich habe nochmal nachgefragt und der Kollege hat nochmal einen japanischen Freund drüber schauen lassen.
Er hat es ebenfalls mit "Kitchen Bleach" übersetzt.
Gibts im deutschen Raum fast gar nicht, ist aber im amerikanischen- und asiatischen-Raum weitverbreitet.
Hauptbestandteil ist zu 99% immer Natriumhypochlorit, welches ätzend und umweltgefährlich ist.
Also nichts was ich persönlich in einer Kyusu haben wollen würde.
 

vor 23 Stunden schrieb miig:

Es gibt schon Fälle, in denen Tonkannen mit Bleiche bearbeitet wurden, aber das ist schon etwas recht seltenes und tendenziell extremes. Würde ich nicht empfehlen, solange nicht ein Grund besteht, bei der Kanne wirklich einen "Totalreset" zu machen:

http://www.marshaln.com/2008/04/monday-april-28-2008/

http://www.marshaln.com/2011/05/baths/

Danke für die interessanten links !
Das habe ich auch so verstanden, dass es selten und extrem ist.

Aber warum hier der Hersteller angibt dies regelmäßig zutun, ist mir schleierhaft.

vor 2 Stunden schrieb Lateralus:

Ob sich Chlor nun rückstandslos auskochen lässt oder nicht 🤷‍♂️? Ich weiß es nicht.

Habe dazu auch nach kurzer Recherche nichts finden können.
Wäre aber auch erstmal etwas, was ich so nicht einer Kyusu haben wollen würde.

Aber vielleicht hat hier jemand auch gute Erfahrungen damit gemacht.

Bearbeitet von Meng Hao
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Danke für die ausführliche Rückmeldung @Meng Hao
! Gute Recherchearbeit :thumbup:
Ne, ich würde mir über diese Methode nicht zu viel Gedanken machen. Hierzulande kommen die Leute sehr gut ohne solchen Mittel aus. Ich denk, das ist halt ein Weg, um eine Art Totalreset zu machen,wenn man das möchte. Notwendig ist es wohl im Normalfall auch bei viel gebrauchten Kannen nicht.

Bearbeitet von miig
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vor einer Stunde schrieb Meng Hao:

Aber vielleicht hat hier jemand auch gute Erfahrungen damit gemacht.

Ich habe eigentlich sehr gute Erfahrungen damit gemacht, finde es aber, ohne es genau zu wissen, bedenklich und gehe daher eher den Backpulver+Zitronensäure Weg.
Chlor konnte man damals nach dem Auskochen in keinster Weise riechen, aber was hat das schon zu bedeuten?

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  • 3 Wochen später...

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