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Ziel: Koffein-Locavore


Empfohlene Beiträge

"Locavore" = jemand, der bevorzugt regional hergestellte Lebensmittel isst.

Dieser Thread ist daher gedacht für Leute, die sich das Ziel gesetzt haben, möglichst nur (oder hauptsächlich, muss nicht 100% sein) Koffein aus Regionalanbau zu konsumieren. (Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, gar kein Koffein zu sich zu nehmen. Sogar dafür kann der Thread vielleicht eine Entscheidungshilfe sein, da er hilft, abzuschätzen, wie viel Arbeit der Eigenanbau macht und ob es einem das wert ist oder ob einem persönlich der Totalverzicht dann doch leichter fällt.)

Zurzeit bedeutet regionale Koffeinerzeugung (in Deutschland und Umgebung) meistens Selbstanbau für den Eigenbedarf. Kommerziellen Anbau von Tee (Camellia sinensis) gibt es in Deutschland und Mitteleuropa bisher nur in sehr kleinen Mengen. (Das könnte aber in Zukunft noch etwas mehr werden?) Bei anderen koffeinhaltigen Pflanzen (Kaffee, Mate, Guarana, ...) scheint es noch weniger zu sein. (Da habe ich aber auch nicht so gründlich gesucht.)

Die einfachste Art des Selbstanbaus ist vermutlich Tee (Camellia sinensis). Aber auch viele andere koffeinhaltige Pflanzen (z.B. Mate) werden oft als Tee (im weiteren Sinne) zubereitet. (Selbst wenn man eine Kaffeepflanze hat, wird man z.B. die Kaffeekirschenschalen nicht wegwerfen wollen, sondern daraus noch Tee machen.) Daher denke ich, dass das gesamte Thema ins Tee-Forum passt, nicht nur auf Camellia sinensis beschränkt.

Offensichtlich hat der Thread sehr viele Überschneidungen mit anderen Threads im Bereich "Tee-Anbau + Tee-Pflanzen" (z.B. "Tee aus eigener Tee Pflanze-Erfahrungen?", "Teepflanzen in Deutschland erwerben", "Anbaugebiete in Deutschland", usw.). Es wird oft Sinn machen, die Details dann dort zu posten und hier (wenn überhaupt) nur darauf zu verweisen. Es gibt aber vermutlich auch einige Fragen und Erfahrungsberichte, die in die bisher bestehenden Threads nicht ganz so gut passen wie in hierher. Deshalb trau ich mich jetzt mal und mache diesen neuen Thread auf.

Über die Gründe, die für (oder gegen) regionale Erzeugung sprechen, muss ich, glaube ich, hier im ersten Post nichts mehr sagen. (Wer mag, kann das aber gerne in weiteren Posts im Detail analysieren und z.B. überschlagen, wie viel oder wenig das bei Koffein im besten oder schlechtesten Fall bringen kann.)

Ich freue mich auf weitere Posts hier! Insbesondere würde mich interessieren, wer hier das überhaupt macht (und wie und wie lange schon) oder wer es schon mal versucht hat oder wer Interesse hat, aber bisher noch nicht dazu gekommen ist... usw. Erfahrungsaustausch eben!

P.S.: Was für Tags sollte der Thread eurer Meinung nach haben? In den Tags, die ich bisher gesehen habe, habe ich nicht sehr viel System entdecken können, also hab ich einfach mal ein paar wenige passende Suchbegriffe eingetragen. Bei Bedarf (und technischer Möglichkeit) bitte gerne ändern/erweitern!

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vor 8 Minuten schrieb KlausO:

Regional und Tee im Sinne (Camellia sinensis) dürfte nicht möglich sein. Ich weiß es gibt ein paar Hobby Teepflanzer, aber sicherlich kein regulärer Verkauf.

[...]

Ich falle unter die Hobby-Teepflanzer (C.sinensis als Zimmerpflanzen), und bei mir geht's im Moment einigermaßen. (Ich mach das aber auch noch nicht lange. Kann auch sein, dass mir die Pflanzen alle noch eingehen oder sonst etwas grob schiefgeht.)

Regulären europäischen Teeverkauf (siehe auch deren Onlineshops) gibt es von Tscha-Nara ( https://tschanara-teagarden.de/ , Deutschland), LocalTea ( https://www.localtea.com/ , Niederlande), Casa del Tè ( https://casa-del-te.ch/home/ , Schweiz), Tea by me® ( http://www.teabyme.fi/ , Finnland), Tregothnan ( https://tregothnan.co.uk/ , England) und noch ein paar mehr (aber insgesamt natürlich immer noch wenig). Züchtung und Verkauf von Teepflanzen (aber nicht Tee) machen auch noch ein paar, z.B. Lubera Fresh-T® ( https://www.lubera.com/de/shop/camellia-sinensis-fresh-t_produkt-2279115.html und https://www.lubera.com/at/gartenbuch/das-lubera-tee-projekt-p1357 , Österreich, z.Zt. aber nicht lieferbar). Möglich ist das also schon (irgendwie). Die Finnen werden wohl mit beheizten Gewächshäusern arbeiten, vermute ich? LocalTea macht immerhin damit Werbung, dass sie nicht heizen (aber Gewächshäuser haben sie auch).

Zimmer-/Balkon-/Kübelpflanzen von Eigenbedarfsanbauern sind natürlich noch mal eine eigene Geschichte, weil man für die nicht extra irgendwelche Gewächshäuser heizen muss und sich auch über die Frostresistenz keine großen Gedanken machen muss. (Dafür gibt es andere Schwierigkeiten.)

Zitat

Denn Grüntee von den Azoren hatte ich schon vor vielen Jahren, kann man trinken muss man aber nicht.

"Kann man trinken" reicht in dem Zusammenhang schon. 🙂

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P.S.: Ganz vergessen: Eng verwandt mit der C.sinensis ist die Camellia japonica (man kann aus deren Blättern sogar auch koffeinhaltigen Tee machen - steht auch auf der englischen Camellia japonica-Wikipedia-Seite). Und davon gibt es in Europa einige alte Exemplare (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Kamelie#Alte_japanische_Kamelien-Exemplare_in_Europa ). Wobei - ich wollte gerade sagen "die stehen im Freien und sind schon hunderte von Jahren alt" - aber bei genauem Nachschlagen haben die deutschen Exemplare alle (von Anfang an, d.h. teilweise schon seit über zweihundert Jahren) diverse Gewächshäuser, um über den Winter zu kommen. Z.B. die Pillnitzer Kamelie (mindestens 245 Jahre alt, Dresden) hat z.Zt. ein fahrbares Gewächshaus.

Jedenfalls, für Teepflanzen gilt ja ungefähr das gleiche wie für Zierkamelien, und die sind ja in Deutschland doch nicht so selten. Geht also in den meisten (deutschen) Gegenden nicht einfach so im Freilandanbau, aber geht. (Und Tscha-Nara ist tatsächlich Freilandanbau - mit viel Stroh-Mulch im Winter.)

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  • 1 Monat später...

Wenn du etwas aus Europa rausguckst gen Osten gibt es einige Projekte in Georgien, Russland usw: https://www.crowdfarming.com/de/farmer/renegade-tea-estate/up/fruehlingstee-kaufen-renegade-tea-estate ;https://www.tea-addicts.de/tee/

Am 7.7.2022 um 18:12 schrieb Teest:

Iwi hab ich da aber noch nie was im shop gesehen😅

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Hier noch verschiedenes zu einem früher für etwa vergleichbare Bedingungen wie die unsrigen gezüchteten Kultivar:

Am 30.1.2014 um 11:30 schrieb GoldenTurtle:

der Tee in Russland damals, und vor allem auch der von der Sotschi Varietät nicht ausgesprochen Begeisterungssprünge erweckend gewesen sei.

Am 4.4.2017 um 21:06 schrieb GoldenTurtle:

in einem älteren Roman aus dem Osten gelesen, dass der Tee aus Sotschi wegen seiner aussergewöhnlichen Bitterkeit berüchtigt war, aber manchmal habe man, wenn ich mich richtig erinnere, aus geopolitischen Umständen halt nichts anderes gekriegt.

Am 21.2.2022 um 11:04 schrieb GoldenTurtle:

Es wurden explizit kälteresistente Tee-Kultivare gezüchtet, z.B. für die russische Produktion vor ein paar Jahrzehnten in Sotschi - im Winter wirds dort auch ordentlich kalt (vor ein paar Jahren fand dort gar mal eine Winter-Olympiade statt). Ich meinte der Kultivar wird auch Sotschi-Kultivar genannt, aber ich schätze das ist nur ein Spitzname.

Den Kultivar müsste man für unsere Verhältnisse kriegen, der wurde früher dort, wenn ich mich recht an alte Fotografien erinnere, erfolgreich frei im Feld angepflanzt.

Sotschi ist mit unserem Klima vergleichbar, Georgien hingegen nicht.

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Am 15.8.2022 um 20:27 schrieb GoldenTurtle:

Sotschi

Das mit dem Sotschi-Tee (original Сочи, englisch Sochi) ist recht interessant. Wikipedia hat einen kurzen Absatz drüber unter

https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_Sochi#Tea

Es gibt da inzwischen 6 Teeplantagen, und der beste Artikel drüber, den ich auf die Schnelle gefunden habe (und der sie auch alle auflistet und vier davon näher beschreibt), ist

https://teainthecity.com/blogs/news/from-russia-with-leaf#

Wenn man also in Verbindung mit Tee die Wörter Krasnodar, Solokhaul, Dagomys, Matsesta, Khosta, Adlersky oder Lazerevsky hört, bedeutet das immer Sochi-Tee.

Hier noch zwei Artikel drüber aus "Russia Beyond". Warnung: "Russia Beyond" ist wohl eher ein Propagandablatt (siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Russia_Beyond ), und so klingen auch teilweise die Tee-Artikel: Der russische Tee wird über den grünen Klee gelobt. Auch sonst kann man mit diversen Halbwahrheiten rechnen - z.B. ist das mit den 150 Jahren leicht übertrieben. Aber insgesamt sind die Artikel trotzdem noch einigermaßen interessant. Nach dieser Vorrede also die Links:
https://www.rbth.com/travel/destinations/sochi/2017/06/14/how-the-worlds-most-northern-tea-grows-in-russias-most-southern-resort_782702
https://www.rbth.com/arts/2014/02/19/the_mystery_of_krasnodar_tea_34349.html

Und hier noch einer aus der Daily FT über einige Schwierigkeiten dort (von 2016 - keine Ahnung, wie und in welche Richtung sich die Situation seitdem geändert hat):
https://www.ft.lk/article/525560/Farmers-struggle-to-save-the-only-Russian-tea-blend

Und noch einer von Stir aus der gleichen Zeit:
https://stir-tea-coffee.com/features/russia-native-tea-stands-despite-frost-fun/

Hier noch zwei UK-Gourmet-Teeverkostungs-Beschreibung eines Krasnodar-Grüntees (zwei Artikel, möglicherweise die gleiche Verkostung?):

https://www.tea-chronicles.com/krasnodar-green-tea-from-russia-tea-city/

https://teainthecity.com/products/krasnodar-green-tea#

Und hier noch eine Website für Besichtigungstouren der Matsesta-Teeplantage:

https://visit-sochi.com/en/map/kuda-poyti/dostoprimechatelnosti/obekty-agroturizma/matsestinskie-chaynye-plantatsii/

Und ein paar Touri-Seiten mit Bildern des "Museum of Russian Tea (house-museum of Koshman)". Da stehen auch noch richtig alte Teesträucher, die er selber gepflanzt hat. (Es gibt sicher noch mehr Links. Eine Webseite des Museums selbst hab ich auf die Schnelle nicht gefunden und weiß auch nicht, ob man da mehr sehen würde.)

https://www.tripadvisor.com/Attraction_Review-g6925245-d10583656-Reviews-House_Museum_of_Koshman-Solokhaul_Lazarevskoye_District_Sochi_Greater_Sochi_Kra.html

https://tourism.restexpert.com/russia/place/museum-of-russian-tea/

https://sg.trip.com/travel-guide/attraction/solokhaul/house-museum-of-koshman-38881069/

Zu Iuda Antonovich Koshman (Иуда Антонович Кошман) hab ich leider nur eine russische Wikipedia-Seite gefunden (schade, der würde definitiv auch eine englische verdienen):

https://ru.wikipedia.org/wiki/Кошман,_Иуда_Антонович

Zu Krasnodarsky-Tee gibt es ebenfalls nur je eine russische, ukrainische und französische Wikipedia-Seite:

https://ru.wikipedia.org/wiki/Краснодарский_чай

https://uk.wikipedia.org/wiki/Краснодарський_чай

https://fr.wikipedia.org/wiki/Thé_Krasnodar

Und jetzt das Interessanteste: Wenn ich nach Sochi-Teepflanzen zum Kaufen suche, komme ich immer bei irgendwelchen US-Firmen raus. (Das sind dann diverse Öko-/Sebstversorger-/Alternativ-Gärtnereien in Kalifornien, Oregon oder sonst wo.) D.h. einige Sträucher müssen es wohl dahin geschafft haben. In Europa sehe ich dagegen bisher keine Quellen. (Also wenn da jemand was weiß... oder wenn jemand plant, demnächst von einem längeren Aufenthalt in den USA nach Deutschland zurückzukommen... ;-> Ich würde ja gerne eine Sochi-Teepflanze in die Finger kriegen, sehe aber momentan keine Chance.)

P.S.: Dann gibt's da auch noch die Tea Grown in Europe Association (wie konnte ich die so lange übersehen?), und die listen auch eine ukrainische Plantage auf: Zhornina Tea Plantation, Facebookseite https://www.facebook.com/groups/wild.tea.in.ua/ Was die da pflanzen/gepflanzt haben und ob da überhaupt noch jemand oder etwas lebt und ob das, wenn ja, irgendwie mit dem Sochi-Tee verwandt ist, hab ich noch nicht geschaut. Wobei, das ist im Westen der Ukraine. Oh, und hier ist auch noch ein Artikel drüber: https://tching.com/2022/03/tea-in-ukraine/

(Im gleichen Leaflet ist übrigens auch eine weitere deutsche Pflanzung, die ich noch nicht auf dem Schirm hatte: Wudang Daoist Tea Garden in Alfeld, Niedersachsen.)

Eigentlich wollte ich ja auch noch was zu @FireStreams neuen Teepflanz-Posts schreiben und auch überhaupt erst mal die ganzen hier gelinkten Sachen gründlicher lesen und nicht nur überfliegen :-}, aber das schaff ich heute nicht mehr.

 

 

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vor 15 Stunden schrieb KlausO:

Was ist jetzt am russischen Tee regionaler als am chinesischen oder japanischen Tee?

Nichts (jedenfalls nicht wesentlich). Aber die Pflanzen sind an kälteres Klima angepasst und kämen daher für den Freiland-Selbstanbau in Deutschland möglicherweise besonders gut in Frage. (Wenn man sie denn kriegen könnte. Und wenn man dazu nicht ausgerechnet mit Russland Geschäfte machen müsste.)

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@Teest Ordentliche Recherche-Arbeit! 👍

vor 1 Stunde schrieb Teest:

die Pflanzen sind an kälteres Klima angepasst und kämen daher für den Freiland-Selbstanbau in Deutschland möglicherweise besonders gut in Frage.

Genau, besonders der Winter ist in Sotschi mehr ein richtiger Winter ... dort wo z.B. in China i.d.R. Tee angebaut wird, ist es selten, dass nur kurz mal etwas Schnee auf Tee-Pflanzen fällt, und der ist in aller Regel auch innert kürze wieder weggeschmolzen ... richtig kalt wirds dort nicht ... ich erinnere mich was Chashi dereinst bei einer Teerunde über seinen Wohnsitz am Westlake (Longjing Area) berichtete, dass die Häuser gar keine Heizung hätten, weil die Tiefsttemperatur im Winter in der Nacht kaum je unter 10° fällt.

Und es ist mir klar geworden, warum eher Washington & Co. den Sotschi Kultivar anbauen, und nicht Nordeuropa, weil wie ich gesehen habe, ist in Sotschi im Winter die durchschnittliche Tages-Höchsttemperatur doch etwa 8° und die durchschnittliche Nacht-Tiefsttemperatur etwa 2° (wenns ganz kalt ist gehts dort nur runter auf ca. -2°) ... d.h. eher Norditalien- / Tessin-Klima. Und auch Washington hat fast identische Temperaturen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Am 15.8.2022 um 20:09 schrieb FireStream:

Wenn du etwas aus Europa rausguckst gen Osten gibt es einige Projekte in Georgien, Russland usw: https://www.crowdfarming.com/de/farmer/renegade-tea-estate/up/fruehlingstee-kaufen-renegade-tea-estate ;https://www.tea-addicts.de/tee/

Iwi hab ich da aber noch nie was im shop gesehen😅

Erst mal sorry, dass ich auf deinen Post nicht zuerst reagiert habe. Dann danke für beide Links! Der erste bringt ja sowohl Sochi-Tee als auch georgischen Tee ins Spiel (samt Beschreibungen und Verkostungs- bzw. Reisevideos mit mehr Infos zu Pflanzungen und Herstellung - und als Bonus kommen auch noch die im anderen Thread schon erwähnten Tee-Hüpfer drin vor 🙂 ).

Und auch der CrowdFarming-Link zum georgischen Tee ist super! Die machen ja wirklich fast alles richtig, mit der Haupt-Ausnahme, dass es natürlich (von Deutschland aus gesehen) auch nicht regional ist. Aber es ist deutlich näher als China, Japan und Indien, und ich vermute mal, dass der Transportenergieverbrauch deutlich geringer ist (habe es aber nicht genauer recherchiert). D.h. wenn man sich aus irgendwelchen Gründen gegen regionalen Tee entscheidet oder erst mal eine Zwischenlösung braucht, ist das wahrscheinlich eine vergleichsweise nachhaltige Quelle. Und CrowdFarming bringt ja nicht nur Tee relativ direkt vom Produzenten zum Konsumenten, sondern auch andere Produkte (teilweise tropische und subtropische, teilweise z.B. auch in Deutschland angebaute) - lohnt sich also auf jeden Fall, sich das mal anzuschauen. Und auch wenn man nicht über CrowdFarming, sondern anderen georgischen Tee kauft (z.B. den aus deinem ersten Link, der ist ja tatsächlich zur Zeit da erhältlich), gibt das vermutlich immer noch Transportenergie-Einsparungen. (Und in Sachen genetischer Vielfalt scheint das laut Video auch besonders reichhaltig zu sein.) Danke!

Und das mit Tscha-Nara ist mir auch schon aufgefallen, dass man da zwar schon auf der Hauptseite sehr professionell/kommerziell aussehende Tee-Labels sieht, aber der Online-Shop immer (oder immer dann, wenn ich reinschaue) leer ist. Ich vermute einfach mal, dass die sehr schnell ausverkauft sind (sie stellen ja auch keine Riesenmengen her) und wahrscheinlich auch schon so viele Stammkunden (möglicherweise mit Vorbestellungen/Warteliste?) haben, dass für den Online-Shop kaum noch was übrig bleibt. Aber wissen tu ich es auch nicht.

Bearbeitet von Teest
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@FireStream Danke für den Link! (Und sorry, dass ich auf die Posts in "Tee aus eigener Tee Pflanze-Erfahrungen?" immer noch nicht geantwortet habe, wollte ich eigentlich am WE machen, hab ich dann doch nicht geschafft...)

Ich habe noch einen Link gefunden, den ich dringend loswerden möchte: Den Podcast "Tea, Mud and Hope" ( https://tea-mud-and-hope.simplecast.com/episodes und die üblichen Podcast-Quellen. ) Die Podcasterin Monica Griesbaum baut Bio-Tee in Schottland an. (Nein, das ist nicht der Betrugsfall mit dem Fake-Award, siehe hier und hier . Das war eine andere schottische Teepflanzung, falls da überhaupt irgendwas wuchs.) Die Podcasterin interviewt unter anderem den Vorsitzenden der "Tea Grown in Europe Association" und Teeanbauer in Deutschland (nein, nicht Tscha-Nara, sondern die in Niedersachsen), Ukraine (ja, genau den), Kanada, usw. Quasi der ultimative Tee-in-nichtklassischen-Ländern-Podcast. Wobei, Warnung: Ich könnte jetzt auch einen fürchterlichen Verriss schreiben, weil der Podcast einfach so gar nicht mein Stil ist und mich teilweise furchtbar nervt (die Art, wie sie spricht, sich ausdrückt, Fragen stellt, usw.). Aber das ist reine Geschmackssache und mein Problem, nicht ihres. (Und es gibt bestimmt auch Leute, die das genau so und nicht anders mögen.) Sie macht ihr Ding, und ich müsste es mir ja nicht anhören... und wenn es reine Unterhaltung wäre, würde ich das auch nicht tun. Aber da es so viel relevante Info und so interessante Gesprächspartner enthält, tu ich es auf jeden Fall trotzdem, Stil hin oder her. Ich habe schon einige Episoden gehört und werde mir den Rest auch noch anhören. Bisher war es das auf jeden Fall wert.

(Ich bin immer noch baff, dass der Mensch in Kanada seine sämtlichen Pflanzen auf Anhieb im Freilandanbau durch den Winter gebracht hat... 😲 )

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vor 3 Stunden schrieb Teest:

Ich bin immer noch baff, dass der Mensch in Kanada seine sämtlichen Pflanzen auf Anhieb im Freilandanbau durch den Winter gebracht hat... 😲

Hab ich in den letzten Jahren mit meiner Citrus medica Digitata erlebt: offiziell soll die nur kurzfristig -5°C (https://www.palmenmann.de/produkte/zitronenbaum-buddhas-hand-aus-italien-citr-medi-2173) aushalten. Aber durch eine langsame Gewöhnung an Kälte ist viel möglich: Die steht bei mir mittlerweile ganzjährig draußen und ihr geht es besser als im ersten Jahr als ich versucht habe sie drinnen zu überwintern.

 

(Den Podcast muss ich später gucken... Klausurphase und so😅)

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vor 4 Stunden schrieb FireStream:

Citrus medica Digitata

... die zumindest als Namensgeber schon fast als Teestrauch ehrenhalber anzusprechen wäre ...

P.S.: persönlich kenne ich die (eine) Wuyi-Variante dieses Oolong und eine aus dem südlicher gelegenen Anxi, die ich mal bei Herrn Thamm fand. Anders als dem Teapedia-Eintrag nach zu erwarten, war der aus Anxi wie ein sehr leicht oxidierter ('grüner') Tie Guanyin gearbeitet - mit geschmacklich durchaus anderem Charakter als dieser. Eine Verwandtschaft zu dem kräftig oxidierten Wuyi Fo Shou war da für mich nicht herauszuschmecken.

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@FireStream, du hast ja echt viele verschiedene interessante Pflanzen und anscheinend einen ziemlich grünen Daumen dafür (trotz der eingegangenen Luberas)! Und @SoGen, interessant, dass Tees teilweise nach anderen Pflanzen (und gerade dieser) benannt sind. Wieder was gelernt.

Aber warum ich eigentlich schreibe:

Ich hab gerade noch einen ganz anderen Ansatz zum Thema: "Wie kommen wir in Europa nachhaltig an Koffein?" gefunden:

Es gibt jetzt auch gesegelten Kaffee zu kaufen. (Und Rum auch, für den, der's mag...)

Das Schiff ist die Avontuur:
https://de.wikipedia.org/wiki/Avontuur_(Schiff)

(Rein zufällig nebenher habe die auch schon 16 Flüchtlinge aus Seenot gerettet, Details dazu stehen auf der Wikipedia-Seite.)

Die Reederei ist Timbercoast:
https://timbercoast.com/en/

Hier die Webseiten (mit Onlineshops) einiger Marken, die Waren damit segeln:

Na dann mal Ahoi!

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  • 1 Monat später...

Hier eine Reaktion auf einen Post in einem anderen Thread (wo meine Antwort aber off-topic wäre):

3 hours ago, GoldenTurtle said:

@Teest Ich habe mit einer Antwort von dir auf das Thema fest gerechnet, allerdings mehr etwas punkto Eigenanbau 😋✌️👍 ... du hast mich jedoch durch den unerwarteten Tipp überrascht, denn was die Erhitzung nicht mehr direkt über Feuer angeht, ist das schon mal eine positive Entwicklung!

Jedoch merkt man, wie sehr die Mate Produktion in Südamerika im Vergleich zu der Teeproduktion in Asien noch in den Kinderschuhen steckt.
Was die Mate Produzenten z.B. unter "whole leaf" verstehen [...]

@GoldenTurtle Schön, dass du bei Mate diverse Verarbeitungs-Verbesserungsmöglichkeiten siehst! Da kann ich allerding nicht sinnvoll mitreden. (Bzw. das würde für mich erst wieder interessant werden, wenn es in Europa angebauten Mate gäbe oder wenn die Verbesserungsvorschläge auf andere Europa-fähige koffeinhaltige Pflanzen übertragbar wäre. Was sie für Tee natürlich sind, denn vom Tee kommen sie ja her.)

Yerba Mate habe ich (natürlich!) auch ein bisschen auf Selbstanbaumöglichkeit (in Deutschland) abgeklopft. Bevor ich darüber schreibe, hier aber erst mal etwas ganz Schräges: Laut Wikipedia kann man Yerba Mate auch ganz ohne die ganze Pflanze als Zellsuspensionskultur erzeugen! 😮 Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Yerba_mate#Research . Ich glaube, die Quellen dazu muss ich mir auch noch genauer durchlesen.

Jetzt zum etwas konventionelleren Mate-Selbstanbau (nicht dass europäischer Mate-Anbau in irgendeiner Form konventionell wäre): Für mich hat das so ausgesehen, als wäre der Anbau in Deutschland wahrscheinlich ziemlich ähnlich wie Kaffee: Eindeutig fast ganzjährig indoor (darf nur im Sommer tagsüber raus). Braucht relativ hohe Luftfeuchtigkeit, aber nicht so extrem, dass man es nur im  Tropengewächshaus oder per Dauerduschen im Badezimmer hinkriegen würde. (Stattdessen müsste der Wassersprüher häufig ran.) Bräuchte im Winter vermutlich zusätzliches Pflanzenlicht für einen längeren, Äquatornähe simulierenden Tag. Würde von Natur aus viel zu groß für eine Zimmerpflanze werden, kann aber (vermutlich?) auch kurz gehalten werden. (Bei Kaffee geht das angeblich einigermaßen, bei Tee bekanntermaßen sowieso.) Zu den Vorteilen gehört, dass die Blätter verwendet werden und man nicht wie beim Kaffee auf das Ansetzen von Früchten warten muss. (Kaffeeblättertee gibt es zwar auch, aber der hat viel weniger Koffein als sowohl Kaffee als auch C.sinensis-Tee.) Zu den Nachteilen gehört, dass die Pflanze in Deutschland so gut wie nicht zu kriegen ist (habe jedenfalls noch keine gesehen). Samen gibt es zu kaufen, aber da scheint es Schwierigkeiten mit der Keimfähigkeit und der Anzucht zu geben. (Möglicherweise verwechsle ich das aber jetzt mit Guarana...) Auch sonst scheint Yerba Mate eher noch einen Tick schwieriger und empfindlicher im Zimmer-/Gewächshausanbau zu sein als Kaffee. Was die Verarbeitung angeht, hab ich schon wieder vergessen, ob es gesundheitsschädlich wäre, z.B. die Blätter einfach mal eben so roh zu essen oder frische Blätter mit heißem Wasser zu überbrühen oder etwas ähnlich Einfaches. (Hab ich damals auch nachzuschlagen versucht.) Fazit: Vermutlich nichts für Anfänger. Und bei der Ökobilanz müsste man nachrechnen, wie insbesondere das Winter-Pflanzenlicht da zu Buche schlägt. (Ich vermute, das wäre zur Zeit immer noch besser als der ganze Transport- und Verpackungsaufwand für importieren Mate, aber ich hab's nicht überprüft.) Mate-Selbstanbau wäre aber notfalls (gerade noch) einen Versuch wert. (Sieht zumindest nicht so jenseits aller realistischen Möglichkeiten aus wie z.B. Guarana.) Ich habe aber bisher von niemandem gehört, der das macht. (Bei Kaffee gibt es zumindest ein paar Privatpersonen in Deutschland, die ihre Kaffeepflanzen bis zur Fruchternte gebracht haben.) Das lässt mich vermuten, dass es bei Mate noch ein paar mehr Schwierigkeiten gibt, die ich noch nicht kenne.

Yerba Mate ist übrigens als Ilex-Pflanze verwandt mit dem schon anderswo erwähnten , in Nordamerika heimischen Ilex vomitoria.

 

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