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Lernprozesse Europas


Empfohlene Beiträge

Wir leben in einer sehr interessanten Zeit.

Der globale Wissensaustausch ist so gross wie noch nie zuvor, und trotzdem ist nicht alles so leicht zu immitieren.

Gewisse Dinge implizieren Fehler und Zeit, bis man sie richtig versteht. Ich gestehe hiermit ein, Erzeugnisse gepusht zu haben, die noch nicht vollständig ausgereift waren.

Sehr berühmte und sehr teuer bezahlte asiatische Töpferhände bemerkten an Gefässen unserer osteuropäischen Töpferfreunde noch gewisse Kinderkrankheiten, u.a. was die Fermentation des Tons anbelangt.

Und trotzdem können wir uns auch rühmen, für die weitere Entwicklung von nicht gänzlich unentscheidender Bedeutung gewesen zu sein, nämlich auch den Weg bis dahin unterstützt zu haben.

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Am 17.3.2017 um 19:19 schrieb GoldenTurtle:

... u.a. was die Fermentation des Tons anbelangt.

Echt jetzt? Weißt du da Näheres zu? 

Habe noch nie davon gehört.

Geht es wirklich um einen Fermentationsprozess, oder ist das so eine Überlieferungssache wie mit dem oxidierten Tee der ja lange als fermentiert betitelt wurde?

Falls ja, wäre es interessant zu wissen welchen Unterschied das macht.

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vor 13 Stunden schrieb Komoreb:

Habe noch nie davon gehört.

Ich mag mich an ein Buch erinnern, in dessen Zusammenfassung die Fermentation und Ton wohl abgehandelt. Ansonsten habe ich aber nie etwas in dieser Richtung vernommen. Ob dieser Aspekt wirklich massgeblich ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. :)

Das Problem das wir ausserhalb von Asien haben ist m.E. vielmehr, dass viele Künstler in diesen Bereich hineingerutscht sind, d.h. weder über einen entsprechenden akademischen Hintergrund verfügen noch über eine Familientradition herangewachsen sind. Diese Unbedarftheit kann sicherlich in manchen Aspekten nützlich und erfrischend sein. Allerdings macht sie sich auch in der Formsprache bzw. insbesondere bei den Proportionen bemerkbar. So zumindest meine Sichtweise. 

Bearbeitet von theroots
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vor 4 Minuten schrieb theroots:

... Allerdings macht sie sich auch in der Formsprache bzw. insbesondere bei den Proportionen bemerkbar. So zumindest meine Sichtweise. 

Ja, das ist mit Sicherheit richtig. Grade die Chinesen haben ja auch ein sehr spezielles Gefühl für Ästhetik, bezogen auf die Keramik.

Aber bei den europäischen Keramikern sind mir meistens eher praktische Dinge negativ aufgefallen als ungewöhnliche Proportionen etc.

Zum Beispiel das Gießverhalten oder tröpfelnde Deckel usw.

Allerdings muss man natürlich auch berücksichtigen dass diese Stücke meistens auch nur ein Fünftel einer sauber gearbeiteten Yxing-Kanne kosten.

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Die Fermentation von Ton stammt aus dem Yixing Bereich. 

In früheren Zeiten wurde der Ton oben von der Oberfläche entnommen. Dieser war stark verwittert und mit der Zugabe von Wasser nach einiger Zeit zur Verarbeitung bereit.

Später, als das obere Material verbraucht war, musste man tiefer gehen. Dort fand man "hartes Gestein". Dieses lies man über längere Zeit von der Natur verwittern. Regen, Frost, Hitze, Wind brachen das Material auf und machten es fein, nebenbei wurde es etwas gereinigt. Nachdem das Material den Wünschen nach verwittert war, lies man es in Wasser ruhen und "reifen". Ungeliebte teile wurden entfernt bis man das Material hatte, das man wollte. Das "Reifen" bezieht sich für mich auf das entfernen von ungeliebten Teilen (Dreck, zu feines Material, zu grobes Material). Danach musste es entsprechend den Wünschen noch aufgearbeitet werden.

So viel ist mir über den Fermentationsprozess bekannt.

Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass nicht alles überall sinnvoll ist.

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vor 45 Minuten schrieb Cel:

Die Fermentation von Ton stammt aus dem Yixing Bereich. 

In früheren Zeiten wurde der Ton oben von der Oberfläche entnommen. Dieser war stark verwittert und mit der Zugabe von Wasser nach einiger Zeit zur Verarbeitung bereit.

Später, als das obere Material verbraucht war, musste man tiefer gehen. Dort fand man "hartes Gestein". Dieses lies man über längere Zeit von der Natur verwittern. Regen, Frost, Hitze, Wind brachen das Material auf und machten es fein, nebenbei wurde es etwas gereinigt. Nachdem das Material den Wünschen nach verwittert war, lies man es in Wasser ruhen und "reifen". Ungeliebte teile wurden entfernt bis man das Material hatte, das man wollte. Das "Reifen" bezieht sich für mich auf das entfernen von ungeliebten Teilen (Dreck, zu feines Material, zu grobes Material). Danach musste es entsprechend den Wünschen noch aufgearbeitet werden.

So viel ist mir über den Fermentationsprozess bekannt.

Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass nicht alles überall sinnvoll ist.

Dass Ton reifen muss, ist mir bekannt. Mag sein, dass dabei auch organische Stoffe verrotten und ausgewaschen werden müssen. Soweit mir bekannt ist, strukturieren und formieren sich dabei auch die Tonplättchen und erhöhen seine Formbarkeit. Aber ob Fermentation da der richtige Begriff ist? Siehe hier Wikipedia zu Fermentation:

https://de.wikipedia.org/wiki/Fermentation

Naja, letztlich ist der Begriff ja erstmal egal , wenn hiermit der Reifungsprozess des Tons gemeint sein soll. Warum aber im Vergleich der Reifungsprozess des europäischen Tons schlechter abschneidet und einen schlechten Einfluß auf die Teegefäße haben soll, würde mich denn doch näher interessieren. Die Zusammensetzung und die Eigenschaften eines Tons sind doch sowieso, je nach Ursprung, immer unterschiedlich.

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