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Farmerleaf 2017er Tees - Verkostungsberichte (+2016)


miig

Empfohlene Beiträge

Hallo,

ausgehend von unserer Sammelbestellung können wir hier die Eindrücke zu Yubills (Yubai und William) Tees posten. Natürlich freuen wir uns, wenn jemand, der auf anderem Wege an einen dieser Tees gekommen ist, was dazu sagt, nicht wahr @GoldenTurtle :)


Dann fang isch doch mal an, mit ersten Eindrücken des Flagschiffes Jingmai Gulan 2017.

Insgesamt hat er die typische Bannacha-Milde, aber bei so einem blutjungen Tee ist das wohl auch keine große Überraschung. Die ersten Aufgüsse sind noch ein bisschen verhalten, danach stellt sich eine beeindruckende Klarheit und Transparenz ein, mit Aromen von Tropenfrüchten, insbesondere Papaya. Sehr mild im Bäuchle, was für einen so jungen Sheng schon respektabel ist, lange Ausdauer, er klingt allmählich ab, ohne ins Gemüsige abzustürzen.

Insgesamt sehr guter Qualitätseindruck, kein Blender, auch wenn ich auch viel Spaß an exzentrischeren jungen Gushus hab. Statt dessen ein eleganter, subtiler Tee, der auch Einsteiger nicht verschrecken sollte -  Mit diesem Tee ist sich Farmerleaf treu geblieben. Ob man 132€ für einen Fladen davon ausgibt, ist natürlich so eine Frage, aber das sind halt nunmal die Gushu-Preise heutzutage 9_9

P.S.: Der Jingmai Gushu 2014 war sehr ähnlich als junger Tee, und hat jetzt mittlerweile ziemlich viel Kraft und Würze bekommen, insbesondere der, den ich mit Dampf getrennt hab. Ich würde mich also nicht darauf verlassen dass der Gulan für immer so ein milder Tee bleibt.

Bearbeitet von miig
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Den Jingmai Tian Xian 2017 hab ich gleich nach Erhalt des Päckchens probiert auf Gong Fu Cha Art (Gaiwan, ordentlicher Brocken Tee und 80 Grad heißes Wasser) und war doch arg verblüfft über die Bitterkeit. Danach kam zwar eine nette Süße und Blumigkeit, aber er rumpelte doch arg im Bäuchlein, der Tee unseres guten Williams.

Gestern hab ich ihn in einer 200 ml Yixingkanne aufgegossen, den Tee nicht William, und vom Blatt getrunken. So ein sehr netter Tee, durchaus mit Wumm aber doch auch filigrane blumige Noten und von einer beachtlichen Ausdauer. Kein typischer Jingmai eigentlich, sondern schon eine spezielle Ausformung.

Williams Meinung?: https://www.farmer-leaf.com/products/spring-2017-jingmai-tian-xiang

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Gestern erreichten mich meine Proben - herzlichen Dank! - und so habe ich gestern einen schönen Abend mit dem Jingmai Tian Xian 2017  verbracht.  Zubereitet hatte ich den Tee im Gaiwan und Wasser aus der Thermoskanne, deshalb vermutlich 95°C, begonnen mit recht kurzen Ziehzeiten von ca. 30 sec ansteigend, immer nach Gefühl.

Der Jingmai war sehr angenehm zu trinken, leicht astringierend, wenn er länger zog, zeigte sich eine für mich gute Bitterkeit und mit den Aufgüssen kam im Nachgeschmack immer mehr Süße zum Vorschein. Die Blumigkeit, die Du nennst, @Paul, ist hier eher subtil und nicht wie bei so manch grünem Oolong, bei dem es ins Parfumierte gehen kann und mich dann abschreckt. Hier passt es sehr gut, da sie eher am Horizont mal auftaucht.

Leider war ich nach 6 Aufgüssen schon müde, es wären vermutlich mehr möglich gewesen.    

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Vor ein paar Tagen hatte ich die Probe des Jingmai Shu von 2016 im Gaiwan.

Nun kann man mich ja nicht gerade als geübten Shu-Trinker bezeichnen, doch vielleicht gerade deshalb würde ich diesen Tee für Einsteiger in dieses Gebiet empfehlen.

Für mich war das ein schöner Abendtee, gerade, was auch was die entspannende Wirkung angeht, kein Kellermuff, sehr dunkle Tasse, eine dicke Textur (nennt man das so?) als Mundgefühl. Nach den 6 Aufgüssen wäre sicherlich noch etwas möglich gewesen, doch ich hatte wohl zu spät am Abend mit dem Tee begonnen.

Da sind Geschmacksnuancen, die ich gerne nicht dabei hätte, doch das ist keine Kritik an dem Tee, das liegt an mir und meiner Vorliebe für Japaner und Oolong. Wer weiss schon, wie sich der eigene Geschmack weiter entwickelt?

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Am 15.9.2017 um 15:43 schrieb miig:

P.S.: Der Jingmai Gushu 2014 war sehr ähnlich als junger Tee, und hat jetzt mittlerweile ziemlich viel Kraft und Würze bekommen, insbesondere der, den ich mit Dampf getrennt hab.

Genau, so eine Nachbedampfung ist wie Dünger für Reifung und Entwicklung, aber man spielt auch etwas mit dem Feuer, im schimmligen Sinn.

@Paul Hab denjenigen von dir angekosteten zwar nicht, bin aber wie in einem anderen Farmerleaf Thema neulich angetönt leider auch nicht überaus angetan. Miig scheint dafür aber sehr gerne neue Themen für William zu eröffnen, ich schätze dieses Jahr mindestens schon drei oder vier! :lol:

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vor 4 Stunden schrieb Raku:

Vor ein paar Tagen hatte ich die Probe des Jingmai Shu von 2016 im Gaiwan.

Nun kann man mich ja nicht gerade als geübten Shu-Trinker bezeichnen, doch vielleicht gerade deshalb würde ich diesen Tee für Einsteiger in dieses Gebiet empfehlen.

Für mich war das ein schöner Abendtee, gerade, was auch was die entspannende Wirkung angeht, kein Kellermuff, sehr dunkle Tasse, eine dicke Textur (nennt man das so?) als Mundgefühl. Nach den 6 Aufgüssen wäre sicherlich noch etwas möglich gewesen, doch ich hatte wohl zu spät am Abend mit dem Tee begonnen.

Da sind Geschmacksnuancen, die ich gerne nicht dabei hätte, doch das ist keine Kritik an dem Tee, das liegt an mir und meiner Vorliebe für Japaner und Oolong. Wer weiss schon, wie sich der eigene Geschmack weiter entwickelt?

der wird noch softer und creamy und verliert den starken kaffee artigen fermentationsgeruch  war zumindest bei mir so nach 1 jahr lagern.

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vor 51 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Genau, so eine Nachbedampfung ist wie Dünger für Reifung und Entwicklung, aber man spielt auch etwas mit dem Feuer, im schimmligen Sinn.

Ich würde auch sagen, dass die Dampfbehandlung nicht ganz ohne Risiko ist, aber eher weil man  den Tee halt doch nochmal "nachbearbeitet" durch das Erhitzen und feucht machen. Die Blätter sind so heiß nach dem Dämpfen dass sie ziemlich schnell wieder trocknen, wenn man da ein bisschen geschickt ist, ist die Schimmelgefahr sehr gering. Man muss halt dann wirklich alles  trennen, damit keine Brocken mehr übrig bleiben, die dann im Inneren Feuchtigkeit speichern könnten. Aber der Tee verändert sich schon deutlich, und das kann auch unerwünscht sein. Wie du aber sagst, es pusht den Tee schon in Richtung weiterer Reifung.

vor 53 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Miig scheint dafür aber sehr gerne neue Themen für William zu eröffnen, ich schätze dieses Jahr mindestens schon drei oder vier! :lol:

Upskies, das ist mir noch nicht aufgefallen 9_9

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Habe die Probe des Jingmai Gulan 2017 im Gaiwan.
Hauptfazit: Ein schöner Tee für einen gemütlichen Abend. 
Er ist mild und bekömmlich, angenehm herb und schon ab dem ersten Aufguss schmecke ich die immer stärker werdende Süsse. Viele Facetten sind für mich allerdings nicht erkennbar, eher am Geruch - Honignoten? Mal sehen, wie lange er noch durchhält.

@digitalray merci, hätte ich mehr als die Probe des Shu, würde ich davon testweise etwas lagern.

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Und heute folgt der 2017er Jingmai Gulan (auch hier wieder danke an @miig für das Sample): süß, klar, floral und weich - sehr ähnlich der 2016er Version, wenn auch etwas weniger süß aber dafür frischer. Definitiv ein feiner Sheng, aber typisch Bannacha/Farmleaf, d.h. ein sehr unkomplizierter, gefälliger Sheng, wobei mir die 2016er Version etwas besser gefällt da kräftiger.

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Heute nochmals den Jingmai Tian Xiang 2017 , aber nur 2,3 gr. in einer 250 ml Yixingkanne dezent mit ca. 60 Grad gewaschen und dann mit 75 Grad aufgegossen und sehr lange vom Blatt getrunken (die Wassertemperatur habe ich sukzessiv erhöht bis zum  kochenden Wasser) ein hübscher Tee das  und zu einen fairen Preis: 56 USD für einen Bing 375 gr.

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vor 23 Stunden schrieb doumer:

Und heute folgt der 2017er Jingmai Gulan (auch hier wieder danke an @miig für das Sample): süß, klar, floral und weich - sehr ähnlich der 2016er Version, wenn auch etwas weniger süß aber dafür frischer. Definitiv ein feiner Sheng, aber typisch Bannacha/Farmleaf, d.h. ein sehr unkomplizierter, gefälliger Sheng, wobei mir die 2016er Version etwas besser gefällt da kräftiger.

Da muss man dazu sagen dass sie das dieses Jahr wohl extra gemacht haben mit dem kill green, da schmeckt anfangs nach nicht so viel, dafür in einigen Jahren umso mehr als der von letztem Jahr. 

Bearbeitet von digitalray
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vor 1 Stunde schrieb doumer:

ah interessant – dann sind wir mal gespannt :) 

mehr dazu hier:

"The kill-green process was, like last year, started at high temperature and finished with a low fire. However, we took the leaves out of the wok earlier than last year, this allows the leaves to heat less, and potentially preserve more enzymes for further aging.

The tea fragrance will be less obvious in the first months following its production, but it will build up over time, as the tea ages."

https://www.farmer-leaf.com/products/spring-2017-jingmai-gulan

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@digitalray Genau, das ist nur ein kleines Beispiel von Details in der Produktion wo man rumexperimentieren, aber auch in die Irre gehen kann.

Das Problem ist, und vielleicht liest (free) Willy in Yunnan ja mit, dass der Tee richtig gekocht sein sollte, damit er (auf lange Perspektive) bekömmlicher ist und einem noch besser tut.

Wie soll ich das erklären, ich versuche es vielleicht das erste Mal in unserer Sprache in Worte zu fassen: wenn es Gushu Material ist, schlägt es einem auch wenn es weniger gut gekocht ist vielleicht nicht auf den Magen, aber man spürt irgendwie, dass der Tee den Magen etwas fordert, während richtig gut gekochte Gushus eine Wonne und richtig relaxend für den Magen sind.

Kann das irgendjemand nachvollziehen?

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 17 Stunden schrieb digitalray:

Da muss man dazu sagen dass sie das dieses Jahr wohl extra gemacht haben mit dem kill green, da schmeckt anfangs nach nicht so viel, dafür in einigen Jahren umso mehr als der von letztem Jahr. 

Ich hatte den Eindruck schon bei den 14er Gushus (die ja noch recht bezahlbar waren) von Bannacha. Die waren anfangs sehr mild, und ich war dann doch recht überrascht dass sie, als ich neulich die Reste davon getrunken hab, ganzschön an Kraft gewonnen haben. Da wäre es jetzt schon nett, ein bisschen mehr von den Tees auf Vorrat zu haben. 9_9

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vor 17 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Das Problem ist, und vielleicht liest (free) Willy in Yunnan ja mit, dass der Tee richtig gekocht sein sollte, damit er (auf lange Perspektive) bekömmlicher ist und einem noch besser tut.

 

nur eine kleine Verständnisfrage, weil ich mir nicht sicher bin was du meinst... 
du bist also der Ansicht, dass es immer gut ist den Tee länger bzw. heißer zu kochen... also der Kill-Green Prozess sollte dann deiner Meinung nach möglichst intensiv und lange durchgeführt werden... wenn W. schreibt "wir haben die Blätter früher rausgenommen um mehr "Enzyme" zu bewahren... bist du der Ansicht dass es besser wäre weniger Enzyme zu haben, den Tee also grüner und nicht roter zu produzieren?

Vollkommen ohne Wertung gefragt, geht mir nur ums Verständnis was bei dir "richtig gekocht sein sollte" bedeutet. :-)

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Echt interessant! Hab ich das richtig verstanden? Es ist doch so:

Diese heißere Verarbeitung ist ja eher das, was beim Grüntee gemacht wird... ein ziemlich vollständiges "Kill Green", damit sich da nichts mehr tut. Das ist ja dann wohl das, was mit den jungen Shengs des öfteren gemacht wird, die vor allem zum gleich trinken gedacht / optimiert sind.

Bei Puerh wird ja normalerweise weniger heftig vorgegangen, damit noch was übrig ist und das Kill Green nur teilweise erfolgt. Somit sollte eine Verarbeitung, die mehr Enzyme übrig lässt, die Lagerungsfähigkeit erhöhen, da der Tee eben mehr Rückgrat übrig hat, auf dessen Basis eine Entwicklung möglich ist.

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