Neue Kyusu schlecht??

[Teearel]

Hallo ich habe mich extra hier angemeldet um eure Meinung einzuholen. Ich habe seit wenigen Tagen eine neue unglasierte Kyusu weil meine Alte leider kaputtgemacht wurde

Allerdings habe ich bei jedem Tee den ich bis jetzt darin zubereitet habe das Gefühl, dass es nicht so gut schmeckt wie in der alten Kysusu, irgendwie viel fader und wässriger. Dabei habe ich an der Zubereitung nichts verändert. Die Form ist etwas bauchiger und sie fasst etwa 50ml mehr, könnte es daran liegen? Muss man eine Kyusus erstmal in Gebrauch nehmen also eine Zeit lang benutzen? Soll ich sie vielleicht mit heißem Wasser reinigen? 

Meine alte Kysus war glasiert und hatte ein sehr feines Panoramasieb aus Metall, die Neue war zwar teurer aber hat ein Sieb aus dem selbem Ton wie die Kyusu selbst, wodurch auch immer Teeblätter beim Eingießen in den Tee gelangen. Gibt es da irgendeine Möglichkeit das zu verhindern? Wie handhabt ihr das?

Ich weiß das sind viele Fragen, aber ich bin momentan etwas verzweifelt da die alte Kyusu auch nicht mehr auffindbar ist und ich die Neue schon gerne zum Funktionieren bringen würde…

Danke schonmal für jede Hilfe!

 

Bearbeitet 29. Mai 2023 von Teearel

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Hallo,

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[Manfred]

Ja der unglasierte Ton verschluckt einen großen Teil des Geschmacks. Bei manchen Tees ist das erwünscht, z. B. bei Pu Erh.

Was für Tee machst du denn da drin?

[Katori]

Gib einfach mal eine große Portion Tee in sie, und gieß es kochend randvoll auf. Dann läßt du sie 24 Stunden so stehen. Dann sollte sich das Problem erübrigt haben @Teearel

[Teearel]

vor 18 Minuten schrieb Manfred:

Ja der unglasierte Ton verschluckt einen großen Teil des Geschmacks. Bei manchen Tees ist das erwünscht, z. B. bei Pu Erh.

Was für Tee machst du denn da drin?

Oh nein ist das echt so? Das hab ich befürchtet

Hauptsächlich japanische Grüntees, ab und zu Oolongs.

 

vor 6 Minuten schrieb Katori:

Gib einfach mal eine große Portion Tee in sie, und gieß es kochend randvoll auf. Dann läßt du sie 24 Stunden so stehen. Dann sollte sich das Problem erübrigt haben @Teearel

Denkst du? Könnte es nicht einfach an dem Material liegen?

Ich bin sehr enttäuscht die alte Kyusu war so perfekt

[JanS]

Hallo @Teearel, japanische Kannen sind allgeimein hochgebrannt und aus einem wenig porösen Ton, die Kanne sollte auf lange Sicht wenig Geschmack schlucken.

Der Effekt ist aber bei neuen, unbenutzten Kannen stärker. Nach ein paar Mal benutzen setzen sich die Teeöle in der Oberfläche fest und die Kanne ist gebrauchsfertig. Diesen Prozess kann man durch das lange stehenlassen von Tee in der Kanne beschleunigen, wie von @Katori empfohlen.

Der Tee kann aber trotzdem anders schmecken als aus deiner alten Kanne. Das kann an unterschiedlichen Faktoren liegen, die Wärmeleitfähigkeit von Ton und Porzellan ist z.B. unterschiedlich, dass beeinflusst die Extraktion von Aromen während dem Aufguss. Vielleicht gießt die Kanne auch schneller ab, hast du das bei den Ziehzeiten bedacht? Vielleicht musst du für die Kanne bei der Teemenge, Wassertemperatur und Ziehzeit neu experimentieren.

Davon abgesehen ist der Geschmack von Ton anders als von Porzellan. Weniger Betonung der Kopfnoten, reduzierte Säure und Bitterkeit, dafür voller im Mundgefühl, mehr Süße und ein längerer Nachgeschmack (grob vereinfacht)

Vom Foto her sieht die Kanne erstmal nicht schlecht aus, ich denke das liegt an der Eingewöhnung.

Beim Ausgießen kammt es auf die Technik an, sowohl beim Eingießen als auch beim Ausgießen. Wenn man da vorsichtig genug ist, bleibt der Tee am Boden von der Kanne. Ich finde jetzt auf die Schnelle aber keine Anleitung mit Bildern.

[Katori]

vor 50 Minuten schrieb Teearel:

Ich bin sehr enttäuscht die alte Kyusu war so perfekt

Die war schon bestimmt gut in Gebrauch gewesen. Woher hast Du Deine neue Kyusu denn?

 

vor 30 Minuten schrieb JanS:

Beim Ausgießen kammt es auf die Technik an, sowohl beim Eingießen als auch beim Ausgießen. Wenn man da vorsichtig genug ist, bleibt der Tee am Boden von der Kanne. Ich finde jetzt auf die Schnelle aber keine Anleitung mit Bildern.

Genau, man kann schön langsam ausgießen, ein paar Krümelchen stören doch auch gar nicht. Ist aber Übungssache, das kommt alles mit der Zeit.

 

vor 32 Minuten schrieb JanS:

Vom Foto her sieht die Kanne erstmal nicht schlecht aus, ich denke das liegt an der Eingewöhnung.

Mir gefällt sie auch gut.

[Teearel]

vor 21 Minuten schrieb Katori:

Die war schon bestimmt gut in Gebrauch gewesen. Woher hast Du Deine neue Kyusu denn?

 

Genau, man kann schön langsam ausgießen, ein paar Krümelchen stören doch auch gar nicht. Ist aber Übungssache, das kommt alles mit der Zeit.

 

Mir gefällt sie auch gut.

Die neue Kyusu ist aus dem selben Teegeschäft wie die Alte, 120€ hat sie gekostet.

Das Teegeschäft ist Artee aus Wien, wahrscheinlich das hochwertigste Geschäft in der Stadt, darum würd ich definitiv die Schuld nicht auf die mangelnde Qualität der Kyusu schieben.

Vielleicht schmeckt mir einfach wirklich (gewohnheitsbedingt) der Tee aus unglasiertem Ton nicht so gut, aber ich probiere jetzt auf jeden Fall mal den Tipp mit dem Stehenlassen von dem Tee aus!

[Katori]

vor einer Stunde schrieb Teearel:

Vielleicht schmeckt mir einfach wirklich (gewohnheitsbedingt) der Tee aus unglasiertem Ton nicht so gut, aber ich probiere jetzt auf jeden Fall mal den Tipp mit dem Stehenlassen von dem Tee aus!

Du wirst Dich halt auch ein bißchen umgewöhnen müßen, wird schon ein paar Sitzungen dauern bei mir verhielt sich das konträr zu Deinen Erfahrungen und der Tee aus meiner ersten viel zu großen Kyusu (360ml) war großartig. Zudem ist die Tokoname Kyusu sicher sehr hoch gebrannt und wirkt sich nicht so sehr auf die Tees aus, wie niedrig gebrannte Kannen mit durchlässigerem Ton. Wieviel Ml hat Deine denn? Die Qualität ist denke ich, über jeden Zweifel erhaben, Du hättest sie vorher auch mal eine Stunde im Kochtopf simmern lassen können. 

[Teearel]

vor 2 Stunden schrieb Katori:

Du wirst Dich halt auch ein bißchen umgewöhnen müßen, wird schon ein paar Sitzungen dauern bei mir verhielt sich das konträr zu Deinen Erfahrungen und der Tee aus meiner ersten viel zu großen Kyusu (360ml) war großartig. Zudem ist die Tokoname Kyusu sicher sehr hoch gebrannt und wirkt sich nicht so sehr auf die Tees aus, wie niedrig gebrannte Kannen mit durchlässigerem Ton. Wieviel Ml hat Deine denn? Die Qualität ist denke ich, über jeden Zweifel erhaben, Du hättest sie vorher auch mal eine Stunde im Kochtopf simmern lassen können. 

Sie fasst ca. 330ml, was ja für eine Kyusu schon eher viel ist.

[Lateralus]

Meine Tokoname Kyusu ist ebenfalls eine Katastrophe bei Grüntee. Das wird auch mit der Zeit einfach nicht besser.
Den Tipp mit dem 24h stehen lassen von Tee probiere ich gerne aus.

[Manfred]

vor einer Stunde schrieb Lateralus:

Den Tipp mit dem 24h stehen lassen von Tee probiere ich gerne aus.

Na, dann nimm aber nicht den teuersten! Ich persönlich ziehe für Grüntee Porzellan vor.

[teewelt]

Am 29.5.2023 um 13:07 schrieb Teearel:

eine neue unglasierte Kyusu [...] das Gefühl, dass es nicht so gut schmeckt

 

vor 7 Stunden schrieb Lateralus:

Meine Tokoname Kyusu ist ebenfalls eine Katastrophe bei Grüntee. Das wird auch mit der Zeit einfach nicht besser.

Ich finde es erstaunlich, dass hier manche die unglasierten japanischen Kannen für Grüntee als nicht so geeignet empfinden. Immerhin sind sie ja in der Regel explizit für Grüntee gedacht. Woran könnte das liegen? Ich muss gestehen, dass ich in letzter Zeit fast ausschließlich chinesische Tonkännchen oder neutrale Aufgussgefäße (glasiert oder aus Glas) benutze. Vielleicht mache ich demnächst mal einen Vergleich und gieße den gleichen Tee parallel in japanischen Kannen und anderem Teegeschirr auf. Wie hier schon gesagt wurde, haben gerade die Tokoname-Kannen ja meistens eine eher glatte (wenig poröse) Oberfläche, so dass man eigentlich keine allzu extreme Geschmacksbeeinflussung erwarten würde...