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Emaillierter Eisenguss auf Feuer/Herd


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Hallo, ich lese hier oft, daß man die typischen emaillierten Gusskannen unter keinen Umständen zum Wasserkochen nehmen soll.

Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht: Sowohl emailliertes Eisengeschirr, als auch emailliertes Gusseisen gibt und gab es doch schon sehr lange für alle Arten des Erhitzens, also sowohl Töpfe, als auch Pfannen, als auch Kessel. Klar KANN die Emaillie- vor allem bei nsachgemässer Behandlung, abplatzen, aber daß sie das zwangsläufig tun wird, insbesondere beim doch "milden" Erhitzen von Wasser, erschliesst sich mir nicht.

Nun weiss ich nicht, welche Emaillierung bei diesen typischen Gusskannen/kesseln verwendet wird und ob die dann tatsächlich soo schlecht ist, daß man nicht mal drin Wasser zum kochen bringen dürfte?

Ich selbst habe seit langen 2 emaillierte Gusskessel und habe die bisher ohne Bedenken für alles mögliche (Kräutertee, Tee. Dekokt usw.) benutzt und sehe keine Probleme mit abplatzender Emaillie.

Ist es evtl. eine Auswirkung, daß zuviele Nutzer evtl. solche Kannen it Induktion nutzen, oder anderweitig einfach zu hohe Hitze auf die kessel gegeben haben?

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da ich nicht mehr bearbeiten kann: hier worauf ich mich beziehe und dazu noch angemerkt, daß ich auch Dutch Oven habe mit Emaill und diese auch keine Probleme machen, selbst bei starkem Anbraten, oder Ablöschen.

Am 23.9.2020 um 13:02 schrieb GoldenTurtle:

Wichtig zu wissen generell:

Gusseisenkannen mit Emaillebeschichtung innen sind nicht für das Erhitzen von Wasser geeignet, egal welche Wärmequelle verwendet werden würde, sondern nur zum Aufgiessen von Tee in der Kanne.
Wenn man mit solchen Kannen Wasser erhitzt, geht die Beschichtung kaputt (reisst, springt, whatever) und kann sich lösen.

Das auf dem Foto erkennt man ja gar nicht, ob das nun Rost ist oder was auch immer. Wenn es Rost ist, kein Problem, einfach einen guten chinesischen, doppelmaschigen Filter verwenden (der Rost könnte sonst möglicherweise etwas kratzen im Hals).

PS: Und falls es Rost ist und die Kanne einen unangenehmen Geruch hat, resp. einen ebensolchen Geschmack abgibt, lies mal hier:

 

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vor 44 Minuten schrieb frenchcopper:

ich lese hier oft, daß man die typischen emaillierten Gusskannen unter keinen Umständen zum Wasserkochen nehmen soll.

Diese sind einfach nicht für diesen Zweck gedacht.
Manche Emaillierungen mögen hitzebeständiger sein als andere, also besser empfehlen wir es generell nicht, als dass es beim einen hält und beim anderen zum Fiasko wird.
Denn der Punkt ist: abgesehen vom schönen Schein bringt es auch nichts!
Um was es geschmacklich geht beim Tetsubin - die Auswirkung des Eisens auf das Wasser beim Wasseraufkochen - ist durch die Emaillierung blockiert.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Das technische Problem ist der unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizient des Eisens und der Beschichtung, was die Beschichtung so stark stresst, dass sie beginnt zu reißen. Dieses Problem ist mit ensprechender Optimierung des Materials sicher nicht unlösbar; das von Dir genannte emaillierte Kochgeschirr aus Gusseisen ist ein Beispiel dafür. Das bewegt sich dann allerdings auch in einer etwas anderen Preisklasse.

Bei den japanischen Gusseisenkannen (die mittlerweile wohl zunehmend in China produziert werden) besteht gar kein Bedarf für solchen technischen Aufwand, da sie eben als Kannen und nicht als Kessel gedacht sind - d.h. für sehr viel geringere Temperaturen ausgelegt. Offen gesagt - die sind ein orientalisierender Dekoartikel für Leute, die da üblicherweise eins, zwei Teebeutel 'reinschmeissen und dann heißes Wasser aus dem Wasserkocher darüber schütten. Fortgeschrittene nehmen einen Sencha aus dem Supermarkt und verwenden den praktischen Siebeinsatz ...

Wie schon geschrieben werden die optisch ähnlichen (und sehr viel kostspieligeren) Tetsubin in erster Linie wegen der Anreicherung des Teewassers mit Eisenionen verwendet - persönlich ziehe ich übrigens inerten Edelstahl vor. Dass diese Pseudo-Tetsubin überhaupt innen glasiert werden dient nur der Bequemlichkeit - man muss sie nach Gebrauch nicht trocknen, um Rost zu vermeiden.

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Ich gehe ja mit euren Einlassungen absolut mit (hinsichtlich Sinn und Zweck), nur habe ich jetzt 2 von diesen emaillierten Gusskannen und kann halt das Problem der Emaillabplatzung nicht verstehen, auch wenn klar ist, daß sie nicht dafür gedacht waren/sind. Ich wollte die halt neben meinem Kupferkessel (stell ich bei Gelegenheit evtl. mal besser vor) als Wasserkocher verwenden, da ich den Kupferkessel nicht unbedingt auf Spiritus oder Kohlekocher stellen wolte. Bei den nun als Teekanne arbeitslos gewordenen Kesseln, würde mich Ruß aussen überhaupt nicht stören, so daß ich die eigentlich für quasi offenes Feuer verwenden wollte.

Ich werd mal drauf achten, ob sich da was löst. Wenn, dann habt ihr das halt vorhergesagt;-) Warum die Emaillie in so einem Kessel soo viel schlechter als auf chinesischer Dutch Ovenware sein soll, würde ich nicht nachvollziehen können.

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Am 28.4.2022 um 13:44 schrieb frenchcopper:

Warum die Emaillie in so einem Kessel soo viel schlechter als auf chinesischer Dutch Ovenware sein soll

Okay - chinesische Dutch Ovenware kenne ich nicht. Bei der Preisklasse von gutem emaillierten Gußeisengeschirr dachte ich eher in Richtung Le Creuset. Was diese Kannen angeht - ich habe keine persönlichen Erfahrungen mit den Dingern, aber die Warnung, die nicht als Kessel zu benutzen, wird auch von einigen Händlern gegeben (sicher nicht zuletzt, um Reklamationen vorzubeugen). Wenn Du sonst keine Verwendung für die Kanne(n) hast, probier's halt aus. Wertvolles Kulturgut wirst Du damit sicher nicht beschädigen :angel: und Dein eigenes Risiko halte ich für vernachlässigbar ...

Zum Punkt "Ruß" - es muss sicher nicht die Spezialholzkohle für Chanoyu sein, aber grundsätzlich ist Bambusholzkohle wegen Ruß- und Raucharmut schon empfehlenswert. Dank der Shisha-Paffer kommt man im einschlägigen Fachhandel (Tabak, nicht Tee ...) recht preiswert an Bambusholzkohle.

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noch mal nachgesetzt: Creseut ist zwar "gutes" Emailliegeschirr, aber die Qualität steckt hier eher im Guss. In der DDR und überhaupt in vielen "Mangelvolkswirtschaften" waren emaillierte Billigblechtöpfe Standard. Klar ist das dann auch immer weider abgeplatzt, aber eher durch Stösse, oder mechanische Einwirkungen. 

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Ja, in den 50er-Jahren waren emaillierte Töpfe auch Standard, ich kenne das aus meiner Kindheit. Ich habe auch ein kleine japanische Kanne, die innen mit irgendeinem Überzug versehen ist, die kann man gut auf einem Stövchen warmhalten.large.DSCF6728.JPG.d6f397f5178d9a03d25164ef0da11362.JPG

Es gibt aber Kannen, über die auch @SoGenoben geschrieben hat, die haben innen eine derartig dicke Email-Schicht (um nicht zu ssagen Glas-Schicht), daß ich auch Sorge hätte, die zu sehr und zu plötzlich zu erhitzen.

P.S. Leider habe ich das Bild nicht kleiner hinbekommen, es stammt aus der Galerie.

 

Bearbeitet von Manfred
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Zurück zum "Herd". Gestern ist mein "Eager Beaver Minibachi" angekommen und als erstes stelle ich fest, daß das Teil nicht wirklich geeignet ist, um da Kohlen drin anzuzünden. Sehr wenig Zug...

Kennt sich jemand mit solchen Öfen aus? Vor allem finde ich diese "Olivenförmige" kleine Holzkohle nicht mehr, die mir ansonsten immer mal beim googlen untergekommen sind, denn genau diese sind wahrscheinlich für solche Öfen gedacht? Selbst die kleinen Shishakohlen stapeln sich nur mässig, bzw. sind noch zu gross um mehr als eine Schicht da reinzutun.

 

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