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Im Wandel der Zeit


Matsch

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Gelagerte Tees haben für mich etwas faszinierendes. Teeblätter, die das Zeitgeschehen still ruhend in Tongefäßen überdauert haben und älter sind als ich, bleiben für mich etwas besonderes. Meine bisherigen Erfahrungen waren ganz unterschiedlich. Von muffig bin Feinkost war alles dabei.


Es ist erstaunlich was aus Teeblättern wird, wenn sie lange rumliegen und sich nach und nach zersetzen. Optisch wirkt es manchmal wie ein schwarzer stückiger "Brei". Geschmacklich zeigen sich aber teilweise wirklich schöne Noten. Gerade wenn es draussen kalt und herbstlich wird,  erfreue ich mich an diesen Tees.


Es wird beschrieben, dass Geschmäcker von feuchtem,  bemoostem Holz oder balsamischer Duft von trockenem Holz (z.B. Adlerholz) entsteht. Der Duft von alten Büchern oder altem Papier ist auch zu finden. Antike Möbel, würzige Ledernoten, darunter verborgene Anklänge von Vanille oder eine hintergründige Honigsüße, können solche Tees schmücken.
Auch erdiger Duft und damit verbundene Assoziationen mit roter Beete, Kartoffeln oder anderem Wurzelgemüse lassen sich teilweise wiederfinden.
Nicht selten gibt es aber auch nassen Karton, Lagerhaus oder Kellergeruch, im schlimmsten Fall Schimmelgeruch, alles eher unerwünscht und Ergebnis zu feuchter Lagerung. Ich persönlich find den nassen Karton als dezente Grundnote in Verbindung mit anderem gar nicht so schlecht.
Wie immer ist es Geschmackssache aber vermutlich wegen zuletzt genannter Geschmäcker ist gealterter Tee nicht bei jedem beliebt.


Für mich ein ebenfalls interessanter Aspekt ist die Wirkung älterer Tees. Es kommt vor, das diese auf den Magen schlagen, aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen, dass mir speziell gelagerte Oolongs sehr gut bekommen. Ich nutze sie gerne als Magenschonung und -erholung zwischen den PuErhTrinkPhasen, da dieser in größeren Mengen bzw. bei regelmäßigem Genuss, für meinen Magen einen eher herausfordernden Charakter hat, egal ob jung oder alt.  Geschmacklich übrigens durchaus vergleichbar.


Ein weiterer Aspekt im Bereich der Wirkungen ist das nicht selten außergewöhnliche Qi.  Mir scheint, mit dem Alter entstehen Verbindungen, die das Empfinden spürbar beeinflussen. Ein bisschen hoffe ich immer, dass es nicht irgendwelche Schimmelpilzgifte sind^^. Da es auch in jüngeren Tees ein ordentliches Qi gibt, mache ich mir bei einem sauberen Geschmack aber eher keine Sorgen.


Zum Teil kann man auch lesen, dass diese Tees aufgrund der langen Lagerung weniger Koffein haben und durchaus für den Abend geeignet sind. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber bisher konnte ich gerade wegen der eher beruhigenden Wirkung (Qi) immer ganz gut schlafen.

Ich dachte ich schreib diesen Text mal als Startschuss zum Austausch zu diesem Thema. Vielleicht gibt es ja interessantes zu erfahren. Ich würde mich auch sehr über gute oder auch schlechte Beispiele für Tees dieser Kategorie freuen. Was mich auch interessieren würde was der bisher älteste getrunkene Tee von euch ist und wie der so war. Bei EoT gibt es ja unendlich teure Tees aus den 50ern. Reizvoll aber unvernünftig teuer und deshalb über meinen Möglichkeiten.

Zum Start möchte ich, meinen ersten LiuBao und gleichzeitig einen meiner Lieblingstees nennen, den 1980’s Aged “Chen Xiang” Liu Bao Hei Cha von Thetea.pl
Leider ist dieser Tee mittlerweile ausverkauft aber für mich ist er ein wirklich großartiges Beispiel für die oben beschriebenen positiven Eigenschaften. Zuletzt hab ich ihn beim Brennen meiner Tontöpfe getrunken, es war ein wirklich ideale Begleiter an einem solchen Tag. Feuer, Dunkelheit und Wärme passen gut zu dem Tee. Das hat den Tag wirklich abgerundet.

Bearbeitet von Matsch
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Wenn der alte Tee dem Magen nicht gut tut, dann war das Grundmaterial und/oder die Lagerung nicht gut… 

Gerade bei Fabrik Tees gibt es einige die ordentlich mit Pestiziden belastet sind. In Taiwan gibt es eine nicht kleine Fraktion von Leuten die Fabrik Puerh aktiv ablehnen. Man weiß einfach nie genau was drin ist/war. Außer man testet es. 

Alte Oolongs haben oft eher das Lagerproblem. Die die man zu vernünftigen Preisen bekommen könnte, sind eben die, die nicht optimal gelagert waren, bzw. unverkaufte mittelmäßige Qualität (die halt auch nicht besser wird). Teure Späße. Selber altern ist oft besser. Ich kaufe oft halb-alten 5-10J und lasse es dann einfach weiter laufen.

 

 

Weiter laufen im Sinne von vergessen und dann irgendwann freuen daß was schönes herausgekommen ist :)

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Ich hab ja beim Pu schon das Experiment gestartet mit Sauerstoffabsorbern. Wie ist das eigentlich bei Oolong? Man liest ja im Schnitt, dass es vergleichsweise leicht ist, diesen zu lagern. Mylarpack und fertig. Ich hab aber auch gelesen, dass Leute in Taiwan regelmäßig nachrösten um Feuchtigkeit rauszubekommen.

Ich überlege zur Zeit mir noch nen Packen Feuchtigkeitabsorber zu bestellen,  um dann beides zumindest bei den hochwertigen Oolongs mitreinzupacken. Oder dürfen die endlos weiteroxidieren? Man öffnet ja schon hin und wieder. Die Feuchtigkeit soll ja irgendwie einen sauren Charakter fördern. Das will ja eigentlich auch keiner,oder?

Was den Magen betrifft, für manche Leute ist PuErh prinzipiell anstrengend, vor allem sehr junge. Ich zähle wohl dazu. Bei mir ist es wurscht ob es ein Fabriktee ist oder ein spitzen Boutiquesheng, ob von Peter, oder sonstwen, trink ich Pu jeden Tag gibts Probleme. Alte Puh gehen tendenziell besser, ist dieser gefühlt schlecht gelagert kehrt sich das aber wieder um und wird umso schlimmer.

Das nicht verkaufte Mittelklassetees gealtert werden, hab ich auch schon gelesen, das ist wirklich ein Problem, schwierig das beim Kauf zu erkennen, samplen macht auf jeden Fall Sinn.

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Feuchtigkeitsabsorber werden beim Altern nicht dazugegeben! Soweit ich das verstanden habe, geben die irgendwann auch etwas ab, was man nicht im Tee haben will. 

Das mit den nicht so guten Tees die gealtert werden kann man ganz einfach erkennen: Alles was erschwinglich ist - guter gealterter Tee ist immer sauteuer. Aber(!) nicht jeder teure ist auch gut. sowas wird hier mitunter versteigert wenn es von bekannten Teemachern kommt. Es ist davon einfach viel zu wenig da in guter Qualität und sehr gefragt bei Leuten mit sehr tiefen Taschen. (Betrifft alles alte Oolong).

Nachrösten muss man nur machen, wenn es bei der Lagerung Probleme gab. Man kontrolliert alle 3-5 Jahre den Zustand. 

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Schade das in Deutschland keinen professionellen Röstservice gibt. Für den Teenerd wär das praktisch :trink_tee:

Inertgas wäre wohl auch ne Möglichkeit aber ich hab schon Gasflaschen fürs Aquarium im Haus, das reicht😃 prinzipiell ist eine weitere Oxidierung glaub ich eher unerwünscht, oder betrachtet man das als Teil der Reifung? Zuletzt wäre so gesehen, dann ja alles Schwarztee.

Falls mal irgendwer in Taiwan im Urlaub ist, gerne Bescheid geben. Ich wiege das in getrockneten Steinpilzen auf 9_9

Bearbeitet von Matsch
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Apropos rösten: Kennt jemand sowas hier? Taugt das was?:https://kingteamall.com/en-de/products/tea-baker-roasting-machine-stove-voltage-transformer-is-optional?_pos=3&_sid=e4580a855&_ss=r

Momentan benutze ich zwar Backofen/Pfanne, aber ein eigenständiges Maschienchen -so es denn etwas taugt- wäre schon was feines.

Kleines Video zum Gerät.

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Hatte ich auch schonmal im Blick, wirkte mir aber zu unbewegt. Zum Kaffeerösten hab ich Sowas schonmal im Einsatz gesehen. Das schien zu funktionieren. Selbst versucht hab ich bisher auch nur den Backofen. Passte von der Temperatursteuerung am besten.

Es gab hier im Forum auch mal Leute die es mit Kaffeeröstern versucht haben, hab es irgendwo mal gelesen. Ich glaub auch mit nicht ganz günstigen Maschinchen.

Da sich quitschgrüne 90k Oolong als ungenießbar für mich herausgestellt haben(ich kann diesen süßlichen überblumigen Geschmack einfach nicht trinken), hab ich experimentell alles derartige einer Röstprozedur unterzogen. Der Backofen ohne Umluft schien mir am geeignetsten. Zur Temperatur gibt es Hier eine interessante Studie.

Hab Vorgestern die zweite Röstung von 10Stunden bei 85Grad Celsius umgesetzt. Roch zeitweise großartig in der Bude, das Ergebnis lagert nun wieder einen Monat. Vielleicht mach ich mal nen Thread draus wenn er am Ende schmeckt , in zehn Jahren😃Röstung scheint ja für die Lagerung unbedingt notwendig zu sein, als Schutzmantel gegen die Zeit,...

Bearbeitet von Matsch
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18 hours ago, Matsch said:

Schade das in Deutschland keinen professionellen Röstservice gibt. Für den Teenerd wär das praktisch :trink_tee:

Inertgas wäre wohl auch ne Möglichkeit aber ich hab schon Gasflaschen fürs Aquarium im Haus, das reicht😃 prinzipiell ist eine weitere Oxidierung glaub ich eher unerwünscht, oder betrachtet man das als Teil der Reifung? Zuletzt wäre so gesehen, dann ja alles Schwarztee.

Falls mal irgendwer in Taiwan im Urlaub ist, gerne Bescheid geben. Ich wiege das in getrockneten Steinpilzen auf 9_9

In Deutschland bruacht man in der Regel keine Nachröstung, hier ist es eher viel zu trocken, d.h. die Alterung dauert länger. Die meisten machen das nicht unbeding luftdicht hier. Was eher wichtig ist, ist ein gewisses Volumen an Tee. Üblich sind Tonbehälter die ein paar Kilo Tee fassen. Das wird dann alle paar Jahre durchmischt und getestet. Kleine Mengen entwickeln sich nicht so gut. Reispapier als Dichtmaterial. Manches versiegeln mit Wachs. Ist ein kompliziertes Thema.

Wenn ich diesen Gebirgsfluss-Heini schon sehe... brrrr

4 hours ago, Matsch said:

in zehn Jahren😃Röstung scheint ja für die Lagerung unbedingt notwendig zu sein, als Schutzmantel gegen die Zeit,...

Ist es nicht.

Ich hatte schon Tees von Chen Huan Tang die waren nur hoch oxidiert, aber nie geröstet, über 10 Jahre alt und hatten eine gelbliche Tasse, die sehr intensiv geschmeckt hat.

Ebenso hatte ich diverse Grüntees (Taiwan für Export bestimmt und Longjing) die waren zwischen 40 und mehr Jahre gelagert. Exzellent (obwohl das Ausnahme sind).

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vor 16 Stunden schrieb Bok:

Wenn ich diesen Gebirgsfluss-Heini schon sehe..

Kann ich nicht einordnen, oder ich hab wieder ein Brett vor dem Kopf 😃 wen meinst du?

Insgesamt, danke für die interessanten Infos. Man liest viel zu dem Thema und die Meinungen sind auch sehr verschieden.

Wenn ich die Tees die ich hab in Kilos lagere, brauch ich glaub ich ne Teeschrankwand oder n extra Zimmer^^ 

Ein bissschen rumexperimentieren macht schon Spaß, mal schauen was es wird auf Zeit.

Ich hab noch kurz gedacht, wenn es hier zu trocken ist könnt man glatt wieder mit nem Bovedapack umme Ecke kommen, aber ich brems nach einem langen Montag mal lieber den Teenerd in mir :D

vor 16 Stunden schrieb Bok:

Ebenso hatte ich diverse Grüntees (Taiwan für Export bestimmt und Longjing) die waren zwischen 40 und mehr Jahre gelagert. Exzellent (obwohl das Ausnahme sind).

Erstaunlich...

Bearbeitet von Matsch
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Als ich dieses Jahr bei Dan Tee kaufen war und gerade den Zhu Ye Qing dort probiert habe, gesellte sich ein Philosoph zu uns, der auch dort öfter einkauft. Dan stellte uns einander vor und berichtete, dass ich schon so viel über Tee wisse und sogar meine eigenen Experimente mache. Er schaute mich stutzig an und ich meinte dann, dass ich versuche herauszufinden unter welchen bedingungen weißer Tee hier im Westen am besten reift. Da hat er dann angefangen davon zu erzählen, dass Tee zu einem bestimmten Zeitpunkt am besten schmeckt und es danach nur noch bergab geht. Wie eine Blume, die erblüht und dann irgendwann eingeht.... So richtig überzeugen konnte ich ihn nicht. Er trinkt wohl auch nur Grüntee. 🤷‍♂️

Ich finde es ja interessant wie unterschiedlich die Teearten reifen können / müssen.

 

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vor einer Stunde schrieb DavidL:

So richtig überzeugen konnte ich ihn nicht.

Einige muss man halt zurücklassen. Ei bissl Schwund is imma🤷‍♂️

vor 20 Stunden schrieb Bok:

Regel keine Nachröstung

Da hab ich tatsächlich etwas andere Erfahrungen gemacht: Ich habe schon einige Grüntees und Schwarztees nachtrocknen (-> bei ca 70°C kann man eigentlich nicht von rösten sprechen) müssen, da die anscheinend Wasser gezogen hatten. (eventuell Nähe zum Fenster als Grund?)

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10 hours ago, Matsch said:

Kann ich nicht einordnen, oder ich hab wieder ein Brett vor dem Kopf 😃 wen meinst du?

I

Mountain Stream Matt = Gebirgs Fluss Heini

5 hours ago, FireStream said:

Da hab ich tatsächlich etwas andere Erfahrungen gemacht: Ich habe schon einige Grüntees und Schwarztees nachtrocknen (-> bei ca 70°C kann man eigentlich nicht von rösten sprechen) müssen, da die anscheinend Wasser gezogen hatten. (eventuell Nähe zum Fenster als Grund?)

Kann auch am spezifischen Gefäss liegen. Wie gesagt hier werden sie nur nach geröstet wenn was schief geht, meistens eher nicht, jede Röstung ist auch ein Risiko den Tee-Charakter unter Kohle zu begraben > siehe HK-Tees à la Fukien Tea Company und Ähnliche.

Mir hat mal jemand Schlaues gesagt: "jeder Tee kann gelagert werden, man muss halt teilweise nur sehr lange warten bis das was wird"> Grüntees z.B. mindestens 40+ Jahre, vorher ist das nur fad.

Bearbeitet von Bok
Rechtschreibung
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vor 8 Stunden schrieb DavidL:

Da hat er dann angefangen davon zu erzählen, dass Tee zu einem bestimmten Zeitpunkt am besten schmeckt und es danach nur noch bergab geht.

Er hat den Zeitpunkt ja nicht genannt ;) der könnte ja auch nach einiger Zeit Lagerung sein. Aber ganz unrecht hat er vielleicht nicht, durch seine Sicht legt er den Fokus ja ganz stark auf einen Moment. Teegenuss hängt ja auch direkt mit der geschenkten Aufmerksamkeit zusammen.

Ich mag den Ansatz, dass ja auch in der Vergänglichkeit was schönes liegen kann. 

vor 2 Stunden schrieb Bok:

Grüntees z.B. mindestens 40+ Jahre, vorher ist das nur fad.

Das könnte grad noch so klappen😃

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Da der Kontrast zum perfekten EoT Shuiping Kännchen @Anima_Templi doch recht deutlich ausfällt leg ich den Fokus meiner heutigen Verköstigung mal auch auf den Tee und erspar mir die Rubrik "Teespielzeug" :D

Um den Staub nach dem, lange geplanten und wenig ersehnten, Dachboden ausräumen aus der Kehle zu spülen, habe ich heute den "Yiwu Shan Spring Brick" von @chenshi-chinatee getestet. Zum ersten Mal dabei, das selbstgemachte Stooberton Kännchen. 

Vom großzügigem Sample (danke nochmal dafür!) 5gr. gewogen und rein ins vorgewärmte Kännchen. Im hellen Küchenlicht fallen 2 Dinge direkt ins Auge. Im Ton des Kännchens sieht man außerordenlich viele metallisch glänzende Spots. Der erste Verdacht lag auf geschmolzene Eisenpartikel, ein bisschen Suchmaschinenarbeit ergab dann Glimmerpartikel. Was das über die Qualität aussagt, kann ich nicht sagen, sieht aber ganz schick aus. Der zweite Ersteindruck, der schon beim Wiegen aufgefallen war, das gut erhaltene Blattgut, für ein viertel Jahrhundert und damit einem durchaus reifen Tee, ein schöner Anblick, zumal es aus einem Ziegel stammt.

Der Geruch des trockenen Blattes war unauffällig, was für mich bei älteren Tees erstmal kein schlechtes Zeichen ist. Die Nase war aber auch noch etwas mit dem Dachbodenstaub beschäftigt.

Der schnelle Waschgang zum Aufwecken, ergab ein helles Süppchen mit wirklich schönem Duft. Sowohl das Gebräu als auch das nasse Blatt dünsteten die typischen Nuancen eines gealterten Tees aus. Vom Duft hervorstechend war für mich Leder. Mit dem allseitsbeschriebenem Kampfer, hab ich noch so meine Probleme, ich kann diesen Ton noch nicht zuordnen. Ich hab natürliches Kampferaromaöl, dieser Duft tauchte für mich aber bisher in keinem Tee auf. So bleibt es für mich bei Leder, schönen eher  "leichten" erdigen Tönen und alten Möbeln. Feuchte Kellergerüche konnte ich keine finden.

Die eigentlichen Aufgüsse ergaben dann in Reihe einen geschmacklich sehr angenehmen Tee mit ansteigender Süße. Die Geruchswahrnehmungen spiegelten sich fast 1:1 im Geschmack wieder. Für Leute (wie mich) die ältere Tees mögen, sicherlich eine Bereicherung und dazu auch noch vergleichsweise erschwinglich.

Die Textur des Tees war für mein Empfinden relativ dick, er stand jetzt nicht gerade aber war schon weit weg vom klaren Charakter jüngerer Tees. Er wirkte sehr weich und rund auf mich und hinterließ ein glattes Mundgefühl.

Insgesamt gab es eigentlich nur einen eher kleinen Haken. Das Körpergefühl, ein Qi war für mich so nicht zu spüren. Ich fand das aber nicht weiter schlimm. Dieser Tee braucht das irgendwie auch nicht. Es kann auch sehr angenehm sein mal einen älteren Tee zu trinken der ohne Wirkungen daherkommt, so wird er etwas alltagstauglicher.

Welchen Einfluss das Kännchen auf den Tee hatte kann ich noch gar nicht wirklich sagen, da mir noch der Vergleich mit dem PorzellanGaiwan fehlt. So vom Gefühl her würde ich aber vermuten, dass das Kännchen dämpfende Eigenschaften hat und möglicherweise ein idealer Partner für ältere Tees ist.

Zum Abschluss noch der schöne Gedanke zum Geschirr, es ist unförmig, schließt nicht gut, hat kein Loch im Deckel (vergessen😃) aber mit etwas Übung kann man damit Tee trinken, was zufrieden stellt. Auch der Holzbrandcharakter macht mir große Freude. Hab mir vorgenommen an dem Thema weiterzumachen, da geht bestimmt noch was. 9_9

 

 

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Bearbeitet von Matsch
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vor 13 Stunden schrieb Matsch:

Da der Kontrast zum perfekten EoT Shuiping Kännchen @Anima_Templi doch recht deutlich ausfällt

Für den Anfang doch ein überaus passabler Versuch. Wenn die Kännchen dann in 5 Jahren in Massen und perfekt aus dem Ofen kommen, wird dieses Kännchen als Anfang all dessen noch mehr gewertschätzt werden. :)

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