Stefan85 Posted July 24, 2013 Share Posted July 24, 2013 Wie der ein oder andere wahrscheinlich mitgekriegt hat, habe ich mir vor kurzem eine unglasierte Kyusu von Shoryu zulegt und bin im Moment fleißig dabei die Shinchas von Ryuoen zu verkosten. Man könnte sagen mich hat das Japanfieber gepackt.Was mich noch unklar ist: wie sehr achtet ihr bei euren Kyusus auf Trennung der Tees? Oder anders gefragt, wie sehr setzt sich der Geschmack des Tees mit der Zeit in der Kanne fest.Ich werde definitiv nur nicht-aromatisierte japanische Grüntees darin zu bereiten. Ich bin mir aber unsicher, ob es ok ist für Sencha, Kabusecha und z.B. Kukicha die gleiche Kanne zu verwenden? Oder ist davon eher abzuraten? Quote Link to comment
Anima_Templi Posted July 24, 2013 Share Posted July 24, 2013 Ich verwende meine unglasierten Kyusus für alle Arten von nicht-aromatisierten, japanischen Grüntees, also Sencha, Kabusecha, Gyokuro, Tencha etc. Bis jetzt habe ich noch keinerlei Geschmacksübertragung festgestellt, allerdings reinige ich die Kyusus auch immer direkt nach dem Brühen sehr gründlich, mit kochendem Wasser und einer Zahnbürste.Sehe da also überhaupt kein Problem! Quote Link to comment
Key Posted July 24, 2013 Share Posted July 24, 2013 in der unglasierten bisher fast nur sencha, in der aus glas so ziemlich alles, in der koreanischen aus celadon grüntees aus japan, korea, china. Quote Link to comment
Tobias82 Posted July 24, 2013 Share Posted July 24, 2013 Ich verwende meine unglasierten Kyusus für alle Arten von nicht-aromatisierten, japanischen Grüntees, also Sencha, Kabusecha, Gyokuro, Tencha etc. Bis jetzt habe ich noch keinerlei Geschmacksübertragung festgestellt, allerdings reinige ich die Kyusus auch immer direkt nach dem Brühen sehr gründlich, mit kochendem Wasser und einer Zahnbürste. Sehe da also überhaupt kein Problem! Ist es bei japanischen Kannen nicht erwünscht, dass sich Patina bildet, weil Du Deine Kyusu so gründlich reinigst? Quote Link to comment
Anima_Templi Posted July 24, 2013 Share Posted July 24, 2013 Die Bürste verwende ich hauptsächlich, um Teereste vom Sieb zu entfernen. Ich schrubb jetzt nicht den ganzen Kannen-Innenraum wie verrückt. Aber kochendes Wasser sollte bei mir schon sein, ich mag es einfach wenn mein Zubehör schön sauber ist. Von erwünschter Patina bei Kyusus, hab ich bisher noch nichts gehört. Quote Link to comment
seika Posted July 25, 2013 Share Posted July 25, 2013 Was mich noch unklar ist: wie sehr achtet ihr bei euren Kyusus auf Trennung der Tees? Oder anders gefragt, wie sehr setzt sich der Geschmack des Tees mit der Zeit in der Kanne fest. Ich werde definitiv nur nicht-aromatisierte japanische Grüntees darin zu bereiten. Ich bin mir aber unsicher, ob es ok ist für Sencha, Kabusecha und z.B. Kukicha die gleiche Kanne zu verwenden? Oder ist davon eher abzuraten? Der Hauptunterschied zwischen Sencha, Kabusecha und Gyokuro liegt im Anbau. Wieso sollte man die nicht in der gleichen Kanne zubereiten? Gleiches gilt fuer Kukicha. In so gut wie jedem Sencha ist auch ein geringer Anteil Stengel. Welchen Unterschied macht es da, ob man 10% Stengel oder 100% Stengel in der Kanne hat? Die Frage welchen Einfluss die Patina hat, ist umstritten. Wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema sind leider rar und je mehr man in der Richtung liest, desto mehr Fragen tauchen auf als geklaert werden. Was man weiss, ist, dass die Patina, die durch japanischen Gruenteegebrauch entstanden ist, aus Calciumoxolat besteht. Bei der dazu vorausgehenden Untersuchung stand die Frage im Raum, ob nicht die Patina vielmehr die Funktion einer Teekanne behindert, indem sie die grobporige Oberflaeche der Kanneninnenseite "verstopft" und somit einer Adsorption, also der Anlagerung von Teilchen an der Oberflaeche, der Catechine im Wege steht. Dem scheint nicht so zu sein, ein positiver Effekt konnte aber auch nicht nachgewiesen werden. Ausser dem optischen Effekt, dass es durch Lichtbrechung schimmert wie ein Regenbogen. Wie gesagt, bezog sich diese Untersuchung aber nur von der Zunge wahrnehmbare Geschmacksstoffe. Was bisher meines Wissens noch ueberhaupt nicht untersucht wurde, ist die Frage wie es sich mit "Aromastoffen" verhaelt. Die sind in der Regel fluechtig, was man daran merkt dass der Duft von Gruentee, der ein paar Stunden an der frischen Luft gelassen wurde, deutlich nachlaesst. Wenn man dem Gedankengang folgen mag, dann verfluechtigen sich auch die Aromen, die in der Kanne zurueckbleiben im Laufe der Zeit. Dem im Internet haeufig zu lesendem Argument, dass die Kanne die Aromen "in sich aufnimmt" steht entgegen, dass die Wasserabsorptionrate bei Tokoname und Banko-yaki durchschnittlich etwa 0,1 bis 0,2% betraegt. Das ist erstens nicht besonders viel und zweitens werden geschmacksbildende Stoffe, wie Catechine, Aminosaeuren und andere organische Saeuren eben nicht absorbiert. Bliebe die Frage, ob "Aromen" in der Lage sind, in den festen Koerper einzudringen und dort laenger zu verweilen. Etwas, was ihnen an der Luft nicht gelingt. Fragen ueber Fragen und keine Antworten. Anima_Templi and luke 2 Quote Link to comment
theroots Posted July 25, 2013 Share Posted July 25, 2013 (edited) Das würde ich auch nicht so eng sehen: ob jetzt Sencha, Gyokuro oder ähnliches, all dies dürfte sich gut vertragen. Bei Hōjicha und vergleichbarem, würde ich jedoch eine andere Kanne verwenden. Der Rest, wie seika ja ausführlich dargestellt hat, ist immer noch eine Glaubensfrage. Edited July 25, 2013 by theroots Quote Link to comment
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