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Komplexe Formel für die Zubereitung eines Tees


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Immer wieder wird nach einem "roten Faden" für die Zubereitung eines bestimmten Tees oder Tee-Gruppe gefragt. Ich halte das für Quatsch. Besser wäre nachgefragt, wie der Einzelne seinen Tee zubereitet und sich daraus dann Anregungen für eigene Zubereitungsexperimente zu holen.



So, wie ich gesehen habe, gibt es kein eigenes Thema, in dem die Komplexizität der Teezubereitung mit all seinen Parametern ohne spezifikation der Variablen dargestellt wird und auf dass man bei entsprechender Fragestellung in einem Thema verweisen könnte.



Und so möchte ich mal damit anfangen eine solche Formel mit Benennung der Variablen aufzustellen und bitte Euch, hierbei mit zu helfen



So, hier nun mein Brainstorming:



x ( = Zubereitung eines Tees nach meinem eigenen Geschmack) = Qualität des Tees + Wasserqualität + Zubereitungsmethode (Gong Fu Cha, Grandpa Style, ???) + Equipment (Kannen, Becher, Schalen, ???) + Brühtemperatur + Brühzeit + ???



zweite Formel:



x (Teatasting) = ???



dritte Formel:



x (???) = ???




Dank Euch für Eure Mithilfe schon mal in voraus!


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Hallo,

das ist ja mal was ganz neues. Bin mir jetzt aber nicht genau drüber im Klaren, was für eine Art Antwort du da haben möchtest - kannst du ein paar Beispiele geben?

 

Hab ich mich mal wieder nicht genau ausdrücken können!?  :unsure:

 

Beispiele à la mein Brainstorming

Die Formeln sind so nicht komplett und bedürfen der Ergänzung und Diskussion.

Ziel ist es konsensfähige Formeln in dieser Art zu erstellen, auf die man immer wieder verweisen kann. 

Wobei für jede Zielsetzung ( x ) eine andere Formel Gültigkeit haben könnte.

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Werter Charyu, bitte verzeihe mir, aber bei diesem Thema musste ich mit Schmunzeln

etwas an folgenden Ausschnitt aus dem Titel „Das Foucaultsche Pendel“ denken:

 

„Hör mal, Jacopo, mir ist noch was Gutes eingefallen: Zigeunerische Urbanistik,“

„Schön“, sagte Belbo bewundernd. „Ich dachte gerade an aztekische Reitkunst.“

„Wunderbar. Aber tust du die jetzt in die Potiosektion oder zu den Adynata?“

„Mal sehen“, sagte Belbo, kramte in einer Schublade und zog ein paar Blätter heraus.

„Die Potiosektion…“ Er blickte auf und sah meine Neugier. „Die Potiosektion ist,

wie der Name sagt, die Kunst des Suppenschneidens. Aber nicht doch, wo denkst du hin“,

wandte er sich an Diotallevi, „die Potiosektion ist doch keine Abteilung, sondern ein Fach,

wie die Mechanische Avunculogration und die Pilokatabase, beide in der Abteilung Tetrapilotomie.“

„Was ist Tetralo…“, fragte ich zögernd.

„Die Kunst, ein Haar in vier Teile zu spalten. Diese Abteilung enthält die Lehre unnützer Techniken,

zum Beispiel die mechanische Avunculogration, die lehrt die Konstruktion von Maschinen zur Tanten

und Onkelbeglückwünschung. Wir schwanken noch, ob wir auch die Pilokatabase in diese Abteilung

einordnen sollen, das ist die Kunst um ein Haar zu entwischen, was ja nicht ganz unnütz ist, oder?“


„Ich bitte Sie, sagen sie mir doch endlich, wovon sie da eigentlich reden!“ flehte ich.

„Ganz einfach, Diotallevi und ich projektieren eine Reform des Wissens. Wir planen eine Fakultät der

vergleichenden Irrelevanz, in der man unnütze oder unmögliche Fächer studieren kann.

Die Fakultät zielt auf die Reproduktion von Gelehrten mit der Fähigkeit, die Anzahl der irrelevanten

Disziplinen ad infinitum zu steigern..“


„Und wie viele haben sie schon?“

„Vorläufig Vier, aber die könnten bereits alles denkbare Wissen enthalten.

Die Abteilung Tetrapilotomie hat propädeutische Funktion, sie schärft den Sinn für die Irrelevanz.

Eine wichtige Abteilung ist die der Adynata oder Impossibila. Zum Beispiel Zigeunerische Urbanistik

oder Aztekische Reitkunst… Das Wesen der Disziplin ist das Verständnis der tieferen Gründe ihrer

Irrelevanz und, in der Abteilung Adynata, auch ihrer Unmöglichkeit.

Hier haben wir einstweilen Morphematik des Morsens, Geschichte der antarktischen Agrikultur,

der Montessorieschen Dokimasie, Assyrisch- Babylonische Philatelie, Technologie des Rades in

den präkolombianischen Reichen, Ikonologie der Blindenschrift, Phonetik des Stummfilms…“

„Was halten sie von einer Psychologie der Massen in der Sahara?“

„gut“ sagte Belbo.

„Gut“ bekräftigte Diotallevi mit Überzeugung. „Sie müssten mitarbeiten. Der Junge hat Talent was, Jacopa?“

“Ja habe ich gleich gemerkt. Gestern Abend hat er mit großem Scharfsinn dumme Gedankengänge ersonnen.

Aber machen wir weiter, wo das Projekt ihn ja scheint’s interessiert. Was hatten wir noch gleich in die Abteilung

Oxymoristik getan? Ich finde den Zettel nicht mehr“

Diotallevi zog ein Papier aus der Tasche und fixierte mich mit sentenziöser Sympathie.

„In der Oxymoristik geht es wie der Name sagt, um die Selbstwidersprüchlichkeit der Disziplin.

Deswegen gehört meines Erachtens die Zigeunerische Urbanistik hierhin…“

„nein“ widersprach Belbo, „nur wenn es Nomadische Urbanistik wäre.

Die Adynata betreffen empirische Unmöglichkeiten, die Oxymoristik befasst sich mit begrifflichen Widersprüchen.“

„Na schauen wir mal. Was hatten wir denn in die Oxymoristik getan? Hier: Institutionen der Revolution,

Parmenideische Dynamik, Heraklitische Statik, Spartanische Sybaritik, Institutionen der Volksoligarchie,

Geschichte der Innovationen der Traditionen, Tautologische Dialektik, Boolesche Eristik…“

Jetzt fühlte ich mich herausgefordert: Darf ich eine Grammatik der Devianz anregen?

„Schön! Schön!“ riefen beide und machten sich eifrig ans Schreiben.



„Es gäbe da ein Problem«, sagte ich.


„Welches?«


„Wenn Sie das Projekt bekannt machen, wird ein Haufen Leute ernsthafte Publikationen vorlegen.“


„Ich hab's dir doch gleich gesagt, Jacopo, das ist ein helles Bürschchen“, sagte Diotallevi.


„Wissen Sie, genau das ist nämlich unser Problem. Ohne es zu wollen, haben wir das ideale Profil


eines wirklichen Wissens gezeichnet. Wir haben die Notwendigkeit des Möglichen demonstriert.


Infolgedessen müssen wir schweigen. Aber jetzt muss ich gehen.“


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Werter Charyu, bitte verzeihe mir, aber bei diesem Thema musste ich mit Schmunzeln

etwas an folgenden Ausschnitt aus dem Titel „Das Foucaultsche Pendel“ denken:

 

Entschuldige GT, aber ich weiß nicht, was Du mir konkret damit sagen möchtest.  :wacko:

Könntest Du mir dass mal mit kurzen Knappen Worten mitteilen? Ansonsten gibt es einfach zu viel, was man in Deinen Beitrag hinein interpretieren könnte.  :)

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Ich bin zwar nicht GT, aber vielleicht ist es seine Umschreibung, dass du "Brainstorming" zu wörtlich genommen hast.


Eine komplexe Formel kann übersichtlich sein, du willst aber, so wie ich es verstehe, eine Formel, die für alle Teesorten gleichermaßen anwendbar ist, unterschieden lediglich nach Verkostungszweck (eigener Geschmack, Tasting). Tut mir leid, ich werde meine Tees nach wie vor so zubereiten, wie ich es für die einzelne Sorte für richtig halte.


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@Charyu: ich glaube dass funktioniert so nicht.



Ich brauche für Grüntee, weißen Tee andere Temperaturen wie für Schwarztee, Oolong, Pu-Erh.



Für die Ziehzeiten, mache ich einen einfachen (einmaligen) Aufguss, z.B. 1/2 Kanne, oder praktiziere ich eine Gung Fu Cha Session, als Mehrfachaufgüsse.



Einfach wird es für mich mit dem Grandpastyle: 3g Tee, bei meinem Gaiwan mit ca. 100ml, Wasser 70°, Ziehzeit nach optischem Eindruck, verfärbung des Wassers, entfalten der Blätter.


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Wärs nicht einfacher jeder schreibt einfach konsequent im "Welcher Tee ist heute in eurer Tasse"-Thread welchen Tee, wieviel Gramm, welches Gefäß, welches Wasser (sofern bekannt), welche Temperatur und welche Ziehzeiten er verwendet hat?

Ich glaube, ihm gehts vor allem um die

Benennung der Variablen

,aber

n ohne spezifikation der Variablen

.

Finde ich auch echt spannend. Was mir nicht ganz klar ist, ist wie so beantwortet werden soll,

wie der Einzelne seinen Tee zubereitet

.

Die Variablen sind schließlich bei allen gleich, auch wenn natürlich jedeR die Gewichtung unterschiedlich wahrnimmt.

Zu guter Letzt will ich die Herausforderung doch annehmen und versuchen, eine Frage zu beantworten, die ich immer noch nicht ganz verstanden habe.

x ( = Zubereitung eines Tees nach meinem eigenen Geschmack) = Qualität des Tees + Wasserqualität + Zubereitungsmethode (Gong Fu Cha, Grandpa Style, ???) + Equipment (Kannen, Becher, Schalen, ???) + Brühtemperatur + Brühzeit + ???

Öhm, wie wärs noch mit: Tagesstimmung, Umgebungstemperatur vs "Wärme" des Tees (im Winter wär ein Sencha oft nicht so angebracht, im Hochsommer will ich eigentlich keinen Shu...), Zeitfenster, Kompetenz bei der Anwendung der Zubereitungsmethode und Handhabung des Equipments, verfügbare Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Entspannung, Einfluss des Equipments (Erhitzung des Wassers schnell oder langsam, Ton, Glas oder Metall..), sowie Haltung gegenüber solchen Einflüssen (glaube ich dass ohne Yixing kein Tee wirklich zur Geltung kommt, oder halte ich das ganze Gedöns mit den Tonkannen für Quatsch)....

zweite Formel:

x (Teatasting) = ???

Teatasting= neutrale, normierte Materialien und Techniken + Tee = Repräsentativität_max

Wahrnehmungsparameter sind leider oft nicht so zugänglich - hat man schlecht geschlafen, wie warm ist es, nervt mich das Geschlürfe des unsympathischen Menschen links von mir...?

dritte Formel:

x (???) = ???

x (gewünschte Variable) - (grobe Angabe, welche Art Infos der Threadersteller wünscht)  = image.jpg

Bearbeitet von miig
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Liebe Helfer, dank Euch!  :thumbup:

Noch immer konnte ich mich nicht verständlich machen.  :blink:

Aber Eure Antworten und Beschäftigungen mit dem Thema helfen mir dabei die Verständnis-Probleme zu verstehen.  :)

Euer Denken geht gleich ins Detail. Soweit kann man mit einer Solchen Formel gar nicht gehen, und es war auch nicht so beabsichtigt. 

Ich hatte mir überlegt, wie man ein solch komplexes System darstellen kann. Da es aber nun mal mehr als 3 Variablen sind (x, y, z), kann man dies kaum übersichtlich graphisch darstellen. In einer Tabelle kommt die Komplexität mit all ihren Wechselwirkungen nicht deutlich genug zum Vorschein. Da ist mir nur eine Gleichung mit vielen Unbekannten (Variablen) eingefallen, wobei man den Unbekannten einen Namen gibt wie z.B. Ziehzeit. 

Es geht mir also nicht darum eine Formel zu finden, anhand der man durch einsetzen konkreter Parameter wie z.B. 3 Min. zu einem Ergebnis gelangt. Dafür eignet sich eine solche Formel sicherlich nicht!

Es geht mir lediglich darum die Komplexität mit Wechselwirkungen darzustellen. 

Hierfür möchte ich natürlich alle bekannte Parameter benennen. Und alle fallen mir natürlich nicht ein, so dass ich Euch um Hilfe gebeten habe.


oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

So, hier nun mal das Zusammengefasste aus dem bisherigen  Brainstorming (Zwischenbericht):

x ( = Zubereitung eines Tees nach meinem eigenen Geschmack) = Qualität des Tees + Wasserqualität + Zubereitungsmethode (Gong Fu Cha, Grandpa Style, ???) + Equipment (Kannen, Becher, Schalen, ???) + Brühtemperatur + Brühzeit + ???

zweite Formel:

x (Teatasting) = neutrale, normierte Materialien und Techniken + Tee = Repräsentativität_max

 

dritte Formel:

Genuss_max = korrekter Tee + korrekte Zubereitung (Zeitfenster, Kompetenz bei der Anwendung der Zubereitungsmethode und Handhabung des Equipments, verfügbare Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Entspannung, Einfluss des Equipments, sowie Haltung gegenüber solchen Einflüssen) + richtige Stimmung (Tagesstimmung, Umgebungstemperatur vs "Wärme" des Tees)

Öhm, wie wärs noch mit: Tagesstimmung, Umgebungstemperatur vs "Wärme" des Tees (im Winter wär ein Sencha oft nicht so angebracht, im Hochsommer will ich eigentlich keinen Shu...), Zeitfenster, Kompetenz bei der Anwendung der Zubereitungsmethode und Handhabung des Equipments, verfügbare Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Entspannung, Einfluss des Equipments (Erhitzung des Wassers schnell oder langsam, Ton, Glas oder Metall..), sowie Haltung gegenüber solchen Einflüssen (glaube ich dass ohne Yixing kein Tee wirklich zur Geltung kommt, oder halte ich das ganze Gedöns mit den Tonkannen für Quatsch)....

Einfacher ist es natürlich, ihr kopiert die Formel und ändert/ergänzt nach Euren Vorstellungen für Euren Beitrag.

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Von der Herangehensweise würde ich erst einmal die Parameter/Variablen festlegen, damit ein Flußdiagramm erstellen und anhand dessen dann schauen, ob man dies nicht in eine Formel packen kann. Fürs erste sollten wohl diese Variablen ausreichen:


  • ts = Teesorte
  • bt = Brühtemperatur
  • zz = Ziehzeit
  • wi = Wirkung

Kann dann noch im Anschluss so verfeinert werden:


  • tm = Teemenge
  • wm = Wassermenge

Am Ende etwas ins Detail gehen:


  • wa(y) = Waschen(Durchgang)
  • au(x) = Aufguss(Durchgang)
  • bt(z) = Brühtemperatur(Durchgang)

Und für die Spezialisten:


  • ag = Aufgussgefäß
  • gn = gewünschte Geschmacksnote

Einfaches Beispiel.



+----------------------+
| |
| ts = Schwartee? |
| |
+----------------------+
+
| Ja
+
+----------------------+
| |
| bt = 100 Grad |
| |
+----------------------+
+
|
+
+----------------------+
| |
| wi = ? |+--------------+
| | |
+----------------------+ |
+ | Entspannend
| Anregend |
+ +
+----------------------+ +----------------------+
| | | |
| zz = 3 Minuten | | zz = 5 Minuten |
| | | |
+----------------------+ +----------------------+

Bearbeitet von Joaquin
Brühtemperatur vergessen
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