ZelenyCaj Posted January 9, 2016 Share Posted January 9, 2016 (edited) Liebes Forum, ich trinke schon lange Tee, doch nun möchte ich dies gerne mehr zelebrieren - es aber nicht zu genau nehmen. Hier und dort habe ich schon teure Tees eingekauft, aber es fehlt mir wohl an einer richtigen Kanne und Zubereitungsmethode. Seit vielen Jahren bin ich bereits Teegenießer, vornehmlich Schwarzen Tee, ab und an auch Oolongs und Grünen Tee. Es gibt sehr viele Fragen, die ich nach und nach hier durchs Lesen womöglich beantwortet bekomme. Jüngst kam ich auf die Gusseisenkannen, die mir schon lange im Kopf herumschwirren. Durch stetiges Lesen bekam ich die Hinweise, dass solche Kannen nicht die optimale Wahl für einen Teeaufguss seien. Zumal sie für den europäischen Markt mit einer Emaille versehen werden sollen (in Japan sollen sie ohne sein?). Nimmt man nicht einen bekannten Hersteller wie Iwachu (warum lese ich nichts über ihn im Forum), ist man sich seiner Gesundheit wegen Schwermetalle etc. nicht bewusst. Ist aber diese Form der Kanne überhaupt erstrebenswert? Für einen Schwarzen Tee vielleicht. Aber auch hier belasse ich die Patina in der Teekanne und meine, einen besseren Geschmack dadurch zu erhalten. Wie verhält es sich aber mit einer Emaille und dieser Gusseisenkanne. Einen Eintrag des Gusses verhindert ja die Beschichtung, der "Warmhaltekoeffizient" ist noch mal etwas anderes. Wäre eine (japanische) Tonkanne doch besser geeignet? Überhaupt, welche Größe sollte man nehmen? Möglichst klein sollte sie doch sein, wenn ich sie alleine/zu zweit benutze, um überhaupt den Grünen Tee mehrmals aufgießen zu können. 0,5 l erscheinen mir schon zu viel des Guten, selbst 0,3 l. Ins Auge sind mir erst einmal die schönen Gusskassen von Iwachu, z.B. das Arare-Modelle in vers. Farbgebungen (halten die Farben überhaupt durch oder gleich die schwarze nehmen?) ins Auge gefallen. Irgendwie muss ich meinen "Neustart" ja hinbekommen, denn lesen kann man sehr viel und jeder sagt womöglich etwas anderes. Woher bekomme ich möglichst objektive Meinungen? Weiteres wäre der Tee, der Teekauf. Wie und wo erhalte ich gute Qualität. Ein bekannter Franchiseanbieter ist mir hierbei die seriöste Quelle, aber sicher bekommt man woanders bessere Qualität, sicher auch noch einmal günstiger. Hierbei ist mir auch der Dr. S. aufgefallen und habe sofort die Verbindung zu dem Berliner Teeladen Sun.. hergestellt. Also fallen diese Quellen auch weg? Ich las von den Teetüten, die umgelabelt oder teurer verkauft werden, teils nicht der beste Tee enthalten war etc. Wie gehe ich mein "Projekt" an? Danke für eure Mithilfe, beste Grüße ZelenyCaj Edited January 9, 2016 by ZelenyCaj Frage Quote Link to comment
Marc Marc Posted January 9, 2016 Share Posted January 9, 2016 Die Japanischen Kannen sind zum Wasser aufkochen (Tetsubin). Das sind die ohne beschichtung. Da gibt es dann einen Postiven einfluss auf das Wasser. Kannen mit beschichtung sind dann eher um Tee aufzubrühen. Kochen sollte man darin aber kein Wasser weil sich bei den billigen dann die beschichtung löst. ZelenyCaj 1 Quote Link to comment
theroots Posted January 9, 2016 Share Posted January 9, 2016 Wie Marc schon sagte ist beim Verwendungszweck zwischen emaillierten und nicht emaillierten Kannen zu unterscheiden. Erstere gibt es noch nicht sehr lange und dienen der Zubereitung von Tee. Mit letzteren wird hingegen das Wasser zubereitet, d.h. erhitzt. vor 40 Minuten schrieb ZelenyCaj: Nimmt man nicht einen bekannten Hersteller wie Iwachu (warum lese ich nichts über ihn im Forum), ist man sich seiner Gesundheit wegen Schwermetalle etc. nicht bewusst. Bei Japanischen Kannen hätte ich keine Bedenken, bei sehr günstigen nicht emaillierten Chinesischen Produkten wäre ich hingegen vorsichtig. Von Iwachu hört man hier wenig, da diese zumindest für den Export fast nur Teekannen - d.h. emaillierte Stücke - herstellt. vor 43 Minuten schrieb ZelenyCaj: Ist aber diese Form der Kanne überhaupt erstrebenswert? Für einen Schwarzen Tee vielleicht. Diese Frage lässt sich so allgemein nicht beantworten. Einerseits können gewisse Aufgüsse von einer nicht emaillierten (emaillierte Kannen haben direkt keinen Einfluss) Kanne profitieren. Bei anderen kann das Resultat wiederum schlechter sein. Da bleibt letztlich nur das Probieren. Insbesondere bei japanischen Grüntees sowie einigen Oolongs gefällt mir die Zubereitung in einer nicht emaillierten gusseisernen Kanne sehr gut. Zusätzlich zum geschmacklichen Aspekt tritt auch die Frage wie man zubereiten will. Das Erhitzen in einer gusseisernen Kanne ziehe ich dem Einsatz eines Wasserkochers vor. Dennoch muss man hierfür mehr Zeit einplanen, was u.U. wieder gegen eine gusseiserne Kanne sprechen kann. Daher kann man zusammenfassend sagen: Wenn man unkompliziert zubereiten will und lediglich die Optik einer solchen Kanne mag, dann kann den Kauf einer emaillierten Kanne in Betracht ziehen Will man auch einen geschmacklichen Effekt, muss es hingegen eine nicht emaillierte Kanne sein. Darin lässt sich lediglich das Wasser erhitzen und man muss mehr Zeit und Pflege investieren. Soweit man sich aber darauf einlassen möchte, lohnt sich m.E. die Sache. vor 49 Minuten schrieb ZelenyCaj: Wäre eine (japanische) Tonkanne doch besser geeignet? Überhaupt, welche Größe sollte man nehmen? Das hängt wiederum von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst ist es Geschmacksache, ob man Ton oder andere Materialien bevorzugt. Bei der Grösse hängt das Optimum davon ab, wie viele Personen jeweils mittrinken, wie viele Aufgüsse du machst (falls du mehrfach aufgiessen willst) sowie wie viel du allgemein pro "Session" trinkst. Bei Mehrfachaufgüssen finde ich 150-200ml keine schlechte Grösse für zwei Personen. Für eine Person reicht mir bspw. auch schon 100-150ml. Wenn du nur ein Mal aufgiesst, dann müsste die Kanne natürlich viel grösser sein. Hier spielt also letztlich die eigene Vorliebe und Zubereitungsweise. vor 53 Minuten schrieb ZelenyCaj: Wie gehe ich mein "Projekt" an? Zunächst würde ich genau überlegen, wie du gerne zubereiten möchtest. Da können durchaus Empfehlungen und Erfahrungen anderer Teetrinker einfliessen. Letztlich musst aber du zubereiten und daher muss der Einsatz der Kanne für die praktikabel sein. ZelenyCaj 1 Quote Link to comment
ZelenyCaj Posted January 9, 2016 Author Share Posted January 9, 2016 Danke euch beiden für die ersten Antworten. Mir ist bewusst, dass viele Antworten nur subjektiver Natur sein können, doch möchte ich mich etwas vor Fehlkäufen schützen. Immerhin geht es um nicht wenig Geld und als Minimalist ist es, sich nur des Probieren wegens alles zu kaufen. Gerade trinke ich eine Tasse "Darjeeling Okayti Wonder Oolong, Bio" für 359 EUR/kg (Geschenk), zubereitet mit einem Teeli in einer Porzelantasse. Nicht das Optimum, vom Geschmack. Sicherlich ein sehr feiner und zarter Tee, aber ich kenne kräftigere Oolongs. Ein Tetsubin muss ich mir wohl anschaffen - die Unterschiede sind mir bewusst. Stimmt es, dass Iwachu für den europ. Markt wegen der Grenzwerte emailliert hat und diese in JP eigentlich ohne Beschichtung zu haben sind? Wegen der Optik würde ich mir eine Iwachu gusseiserne Kanne anschaffen. Mit den Jahren dürften die ohnehin nicht günstiger werden. Wisst Ihr, ob die Farbgebung der Kannen dauerhaft haltbar ist, sich nicht nach paar Jahren verliert? Eine Tonkanne ist im Preis nicht sonderlich teuer, werde es also ausprobieren. Manchmal ist wenig Zeit da, aber ich möchte mir mit der Zubereitung und dem Genuss doch etwas Freizeit schaffen. Über die Unterschiede bin ich mir bewusst. Ach, welch ein schönes Hobby, was man angehen kann. Ich denke gerade an die richtige Wassertemperatur (ob ich mir doch mal ein Thermometer anschaffen sollte), die richtige Aufbewahrung, den Tee, die Wasserhärte usw. Dabei trinke ich seit meiner Kindheit Tee, hatten nur nicht das weichste Wasser im Hause. Mehr kann ich sicher auf diesen Seiten lesen. Die Angabe mit der Aufgussmenge ist auch sehr hilfreich - danke! In einem echten! chin. Restaurant hatte ich einst das Vergnügen, von einem "Teedoktor" mit einer sehr langen Schnabelkanne Aufgüsse zu erhalten. Es waren immer 5 bis 7. Der Tee war vorzüglich und wurde direkt importiert von der Familie aus China. Selten habe ich so einen Teegenuss erleben dürfen. Dorthin möchte ich, leider habe ich keine Lehrmeister in meiner Gegend, trotz Umzug. Wie komme ich an Wissen heran, ohne ein "Fachidiot" zu werden? Quote Link to comment
Charyu Posted January 9, 2016 Share Posted January 9, 2016 vor 6 Minuten schrieb ZelenyCaj: Wie komme ich an Wissen heran, ohne ein "Fachidiot" zu werden? Alle Beiträge hier im Forum lesen (das Wissen ist hier fein verteilt, leider), das Dir sinnvoll erscheinende merken, und dann viel selbst ausprobieren. Quote Link to comment
ZelenyCaj Posted January 9, 2016 Author Share Posted January 9, 2016 Hehe, das mag sein, aber bis dahin wachsen mir vollends graue Haare. Oder der gute Tee gleicht's aus. ;-) Ich kam auch auf die Seite des Dr. S, wie schon beschrieben. Sehr viel Wissen, nicht schlecht, aber was soll ich mit den Infos anfangen? Dort wird auch ein Tee gut geheißen, der für das Genesen von Augenerkrankungen gut sein soll. Bei Sunday ist er also im Programm.. Es scheint (hier) viele kleine Händler zu geben, die sich Teetüten aus JP und China kommen lassen, umetikettieren, Preisaufschläge und sonstige Dinge veranstalten, aber der Teegenuss auf der Strecke bleibt. Wie soll ich hier vorgehen? Beim großen Teegeschäft bekomme ich auch mal eine Teeprobe, die 2-5 EUR wert ist, selbst von den teuersten Teesorten, und kann diese Probieren. Am Ende bezahle ich es beim Endpreis, mag auch sein. Doch das Leben ist zu kurz, um billigen und schlechten Tee zu trinken, nein, um viele zu probieren. Beim Scotch (Whisky) ist es doch ähnlich, daher teilt man Flaschen. Beim Tee dürfte es auch so sein, fast. Vielleicht bestelle ich mir einfach eine Iwachu und schaue mal, dann eine Tetsubin, dann gehe ich die Wasserhärte an... aber was ist mit dem Tee an sich? Etwaige "delikate" Antworten kann man mir gerne auch privat zusenden. Quote Link to comment
theroots Posted January 9, 2016 Share Posted January 9, 2016 (edited) vor 28 Minuten schrieb ZelenyCaj: Ein Tetsubin muss ich mir wohl anschaffen - die Unterschiede sind mir bewusst. Hier noch drei Themen zur Tetsubin, die man sich vor dem Kauf zu Gemüte führen kann: Eins, zwei, drei. Meiner Meinung nach lohnt sich der Kauf, trotzdem schade es nicht, die Vor- und Nachteile gut abzuwägen. vor 28 Minuten schrieb ZelenyCaj: Stimmt es, dass Iwachu für den europ. Markt wegen der Grenzwerte emailliert hat und diese in JP eigentlich ohne Beschichtung zu haben sind? Gut möglich dass rechtliche Gründe auch eine Rolle spielen (irgendwo wurde zumindest etwas ähnliches behauptet, wobei ich mich nicht erinnern kann, wie fundiert diese Behauptung war). Viel eher wird es aber so sein, dass die Nachfrage nach nicht emaillierten Kannen in europa relativ gering ist. Es lohnt sich kaum, ein grosses Angebot aufzubauen. Es werden wohl >95% ein emailliertes Stück bevorzugen, weil rein anhand praktischer Gesichtspunkte und der Optik gekauft wird. vor 28 Minuten schrieb ZelenyCaj: Wegen der Optik würde ich mir eine Iwachu gusseiserne Kanne anschaffen. Iwachu hat eigentlich klassische Designs, welche man auch bei anderen Herstellern findet. Der Name ist zwar bekannt, hier aber meist für Modelle in grösseren Stückzahlen. vor 28 Minuten schrieb ZelenyCaj: Wisst Ihr, ob die Farbgebung der Kannen dauerhaft haltbar ist, sich nicht nach paar Jahren verliert? Auch hier muss man sagen, dass diese bunten Modelle im Hinblick auf den europäischen Markt geschaffen wurden, ursprünglich für französische Händler, wenn ich mich nicht irren sollte. Wirklich japan-typisch ist dies aber nicht. Diese sind meist ungefärbt bzw. lediglich mit einem Lackgemisch überzogen, welches sich mit der Zeit verfärbt, wie etwa bei meiner (wenn auch schlecht) auf der Seite zu sehen ist: Die eingefärbten Export-Modelle verändern ihre Farbe mit der Zeit ebenfalls, was aber durchaus gewollt ist und auch dem japanischen Verständnis von Ästhetik entspricht. Hier noch ein etwas besseres Bild einer typischen Kannenfarbe, wobei sie im Original deutlich rötlicher ist: Edited January 9, 2016 by theroots ZelenyCaj and miig 2 Quote Link to comment
Marc Marc Posted January 9, 2016 Share Posted January 9, 2016 Tee kannst du auch selbst im Ausland bestellen und musst dem deutschen Zwischenhändler keine 50-100% aufschlag zahlen. Quote Link to comment
Ralph Posted January 9, 2016 Share Posted January 9, 2016 vor 15 Minuten schrieb Marc Marc: Tee kannst du auch selbst im Ausland bestellen und musst dem deutschen Zwischenhändler keine 50-100% aufschlag zahlen. Allerdings Porto und 19% EUST, bei größeren Bestellungen kommt noch der Zoll hinzu. Japanische Tees (und besonders Teezubehör) direkt zu bestellen, kann sich lohnen, habe ich auch schon getan und werde es wieder tun. Bei chinesischen Händlern wäre ich sehr vorsichhtig. China ist schließlich der Weltmarktführer in Fälschungen, da ist es gut (deutsche) die man evtl. persönlich kennt und als vertrauenswürdig einschätzen kann. Quote Link to comment
Manfred Posted January 9, 2016 Share Posted January 9, 2016 (edited) Also, ich finde, Du bist bei der Zubereitung zu sehr auf die Kanne fixiert! Die Überlegung "teure Kanne = guter Geschmack" vernachlässigt die viel wichtigere Komponente: das Teewasser. Guter Tee in der billigsten Kanne, aber mit den richtige Wasser gebrüht, schmeckt viel besser als Tee aus einer teuren Kanne, wenn Du dem Thema Wasser noch nicht die richtige Aufmerksamkeit gegeben hast. Manfred vor 3 Stunden schrieb Ralph: Allerdings Porto und 19% EUST, bei größeren Bestellungen kommt noch der Zoll hinzu. Japanische Tees (und besonders Teezubehör) direkt zu bestellen, kann sich lohnen, habe ich auch schon getan und werde es wieder tun. Bei chinesischen Händlern wäre ich sehr vorsichhtig. China ist schließlich der Weltmarktführer in Fälschungen, da ist es gut (deutsche) die man evtl. persönlich kennt und als vertrauenswürdig einschätzen kann. Für Tee bezahlt man aber nur 7 % Einfuhrumsatzsteuer. Oft werden per Einschreiben versandte Teesendungen (natürlich nicht kommerzielle) auch direkt vom Zoll durchgewinkt. Manfred Edited January 9, 2016 by Manfred Quote Link to comment
ZelenyCaj Posted January 9, 2016 Author Share Posted January 9, 2016 Danke euch, danke für die Bilder! Ums Wasser habe ich mir auch Gedanken gemacht. Ich weiß um die Wichtigkeit darum. Nur die Umsetzung gestaltet sich schwierig. Zum Glück bin ich verzogen und habe hier recht gutes und weiches Wasser, der Tee schmeckt hier schon gut bis sehr gut. Bei meinen Eltern schmeckt er mir gar nicht, oder rechtsrheinisch in Köln (Manfred, ist ja nicht so weit von dir entfernt). Hier ist das größte Potential drin, aber wie an besseres Wasser kommen -> ganz schöne Arbeit, muss mich einlesen. Ich trinke ja bereits etliche Jahre Tee, es geht mir um den Feinschliff, vielleicht auch neue (Geschmacks-)Welten zu entdecken. Vielleicht verstehen mich einige, wenn es mir etwas unwohl mit einer Teebestellung ins Blaue ist. Egal, ob bei einen deutschen Importeur oder direkt in Japan. Wenn man die Produzenten kennt, die direkt verschicken, ist das sicher eine gute Sache. Ansonsten bin ich misstrauisch, ob ich wirklich die Ware bekomme, die ich bezahle. Es geht um viel Geld. @theroots: Um welche Tonkanne handelt es sich und worauf muss ich achten. Diese hier gefällt mir vom Deckel, die meisten sind eher zu einfach gearbeitet, deine ist genau richtig. Macht die Farbe auch etwa aus? Immerhin handelt es sich um einen anderen Ton, der wiederum anders gebrannt werden kann (heißer) und somit eine andere Charakteristik aufweist und somit auf den Tee. Ton atmet ja. Was muss ich hier preislich ansetzen? Wahrs. wird es als Zierkanne eine Gusskanne vom großen Hersteller werden, habe einen guten Preis gefunden. PS: Am liebsten würde ich auch wie die Türken (eher die türkischen Frauen) an Brunnen fahren und bestes Quellwasser abfüllen. Die meisten denken eher negativ darüber, monetär, dabei geht es um den besten Teegeschmack... Mit einem Freund haben wir das mal gemacht - der Tee war nochmals besser, und selbst Jahre danach denke ich daran zurück. Glücklich dem, der solch ein Wasser sein Eigen nennen kann. Quote Link to comment
theroots Posted January 9, 2016 Share Posted January 9, 2016 (edited) vor 24 Minuten schrieb ZelenyCaj: @theroots: Um welche Tonkanne handelt es sich und worauf muss ich achten. Deine Frage bezieht sich wohl auf die kleine Kanne auf dem ersten Bild? Eigentlich war mein Kommentar dazu auf die gusseiserne Kanne links oben bezogen (hatte leider auf die Schnelle kein besseres Bild ohne "Beigemüse" zur Hand). Vielleicht hatte ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Für eine Einführung hinsichtlich japanischer Kannen ist diese Seite sicherlich nicht schlecht. Trotzdem kann man von einer Kanne keine Wunder erwarten. Insbesondere dicht gebrannte japanische Kannen haben wenig Einfluss, wobei natürlich die Wärmeleitfähigkeit usw. eine Rolle spielen kann. Dennoch geben diese Kanne den Tee weitgehend so wieder, wie er nunmal ist und dies ist m.E. auch gut so. Die abgebildete Kanne, wie im Übrigen auch die gusseiserne Kanne - habe ich von hier. Primär würde ich darauf schauen, dass: die Grösse der Kanne deinem Trinkverhalten entspricht sie allenfalls einen guten Filter hat (etwa wenn du viel Fukamushi trinkst) und sie dir optisch zusagt sowie deinen Preisvorstellungen entspricht. Wie gross die direkten Einflüsse von unterschiedlichen Ton- sowie Herstellungsarten sind, darüber scheiden sich die Geister. Selbst wenn man davon ausgeht, dass der eine Tee wirklich verbessert wird, so muss dies nicht für alle Tees gelten. Ebenso ist die Auffassung darüber, was gut ist, ohnehin subjektiv. Allgemeingülte Aussagen sind daher kaum möglich. Preislich ist von 20/30€ bis 150€ alles möglich, wobei nach oben eigentlich fast keine Grenzen gesetzt sind. Der Preis richtet sich letztlich daran aus, wie viel der jeweilige Künstler (entsprechend seinem Namen) verlangen kann und wie viel Aufwand investiert wird. Edited January 9, 2016 by theroots Quote Link to comment
ZelenyCaj Posted January 17, 2016 Author Share Posted January 17, 2016 Danke dir! Ja, dein Kommentar war zur Gusseisenkanne, habe ich verstanden. :-) Deine Tonkasse (kyusu) gefiel mir auch recht gut. Nun habe ich hier mehrere sehr gute Tees gehabt, Proben gekauft, zig Mal aufgegossen und denke, dass ich mit ~ 200 ml Fassungsvrmögen gut hinkomme, wenn ich alleine trinke. Wie sonst soll man mehrere Aufgüsse schaffen? Einen Sincha habe ich in einem Glasgefäß vier Mal aufgießen können. Ist schon sehr kompliziert, das muss ich euch nicht sagen... Eine Iwachu Arare finde ich dennoch sehr schön; habe eine mit 500 ml (wenn zu zweit genutzt) für ~ 69 EUR (original, Deutschland) gesehen. Da sollte ich wohl zuschlagen. Billiger werden die sicher auch nicht mehr. Quote Link to comment
AndreH Posted January 17, 2016 Share Posted January 17, 2016 (edited) Hallo, ich kann deine ganzen Gedanken gut nachvollziehen. Auch wenn ich denke, dass Du (wir/ich) vieles zu verkopft angehen: Lange wollte ich immer ein Thermometer haben, damit ich den Tee "genau bei der richtigen Temperatur" aufbrühen kann, am besten mit sekundengenauem Timer. Irgendwann merkte ich, dass das Wasser eigentlich dann eine gute Temperatur hat, wenn ich einfach die Finger kurz reinstecke und es am Nagelbett, aber noch nicht am Finger schmerzt. Und meine Aufbrühzeit messe ich inzwischen in Atemzügen - aber wehe, ich bin zuvor die Treppen hochgerannt! Das Schöne daran ist, dass mein Tee zusammen mit mir lebt: Es gibt Tage, da verbrenne ich ihn und dann ist er ganz kantig und zickig; dann wird er mir manchmal zu dünn, aber ganz zart. So ist das. Wie meine Stimmung morgen Früh sein wird, weiß ich auch noch nicht. Und darüber bin ich ganz froh, denn ich weiß, dass ich eigentlich alles lieber in genauen Zahlen haben will und die totale Kontrolle behalten möchte. So übe ich mich ein bisschen im Loslassen. Schade, so richtig gelingt mir das auch nur hin und wieder beim Teekochen (außer, wenn ich mir, wie gerade, wieder den Kopf über gusseiserne Kannen zerbreche...so ein Unsinn. ) Ich mache es trotzdem. Zum Wasser: Vielleicht kümmerst Du dich tatsächlich erstmal darum, und nimmst dann Stück für Stück was anderes hinzu. Ich bin mit unserem 10°dH-Wasser lange gut gefahren und habe meinen Tee geliebt. Dann wurde wohl das Wasser härter und der Tee immer bitterer. Also fing ich an, über Wasserfilter und so weiter nachzudenken. Ich bin jetzt bei (teurem) Flaschenwasser gelandet. Das war eine Offenbarung: Plötzlich kommen die kleinen Fehler beim Aufbrühen ganz unverschämt ans Licht: Das weiche Wasser trägt den Teegeschmack so bedingungslos breit und unverstellt und vor allem widerstandslos auf die Zunge, dass es fast wie eine Zumutung wirkt. Doch nach einer Woche "weiches" Wasser schmeckte ein Leitungswassertee wie Essig. Und der Preis: Ach, Leute, was sind wir bereit für Tee auszugeben? Da sind doch die 1,29 Euro für 1,5 Liter (Lauretana) bzw die 4,30 Euro für 5 Liter (Montclam) das kleinste Übel. Oder? Versuchs erstmal mit Volvic, bevor du 30 km für gutes Wasser fährst. Das hat eine Härte von 3,2 oder so und ist damit jedem dt. Wasser überlegen. Bei uns ist gleich der Globus gegenüber, dort gibts tatsächlcih "das weicheste Wasser Europas" (Lauretana) mit 0,2°dH (!) schon fast zu viel des Guten. Als ich das zum ersten Mal (nur als Wasser) trank, verstand ich zum ersten Mal, warum wir "hartes" und "weiches" Wasser sagen... Neben dem Globus gibts bei uns einen Biosupermarkt, irgendeine Kette (Denns?, glaube ich?) - da gibts das Montblanc (oder so?, ich mir mir das so schlecht) im 5-Liter-Kanister. Damit bin ich sehr zufrieden. Ich ttrinke mich mit dem Wasser durch all meine "alten" Tees durch und lerne sie ganz neu kennen - manche sind richtig toll, mancher entpupt sich da doch als recht Langweilig, so ganz unverstellt. Probiere es einfach aus. Änderst Du jetzt alles (Kanne, Kessel, Wasser etc.), dann ist am Ende alles anders und du weißt nicht mehr warum... so ging es mir zumindest. Vielleicht gehts Dir anders, wer weiß... André. PS.: @theroots: Dein Tetsubin ist ja herrlich. Woher hast Du den genau? Und zu welchem Kurs? Also die Form finde ich toll. Ist mir so noch gar nicht so oft begegnet - oder ich hab nie richtig hingeschaut... Edited January 17, 2016 by AndreH Quote Link to comment
theroots Posted January 17, 2016 Share Posted January 17, 2016 (edited) @AndreH: Vielen Dank. Die Kanne ist von Akira Hojo bzw. von Kunzan. Preislich liegt sie ohne Kupferdeckel (d.h. Eisen) bei ca. 280€, mit diesem Deckel noch etwas mehr. Grundsätzlich ein fairer Einstieg in die Sparte "bezahlbare Nicht-Massenware", wobei auch einige andere Kannen für ca. 150€ im Angebot sind. Mir hat ebenfalls das einfache Design und die ordentliche Verarbeitung zugesagt. Zudem ist m.E. auch die Grösse (ca. ein nutzbarer Liter bzw. 1,6L bis zum Rand) geradezu optimal. Edited January 17, 2016 by theroots Quote Link to comment
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