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Ailaoshan ripe spring Pu-erh from 2014


Charyu

Empfohlene Beiträge

Ich hatte ja hier bereits etwas dazu geschrieben.

Aber halt, bei einer Zubereitung mit 4g/100 ml Porzelangaiwan - kochend Wasser - ganz kurze Aufgüsse, bis er geschmacklich nachläßt, hab ich das Qi dieses Shou gefunden. Zumindest für mich. 

Ich hab ihn auch in einer Jianshui zubereeitet, doch einn "Abschleifen" verschlimmbessert ihn nur. Also zur Zubereitung besser ein neutrales 100ml Gefäß verwenden.

Auch das Umrechnen der Menge auf ein größeres Gefäß funktioniert nicht. Dann besser mehrere Aufgüsse zusammen gießen. Schmeckt besser!

Auch jetzt merkt man ihm seine Jugend an. Aber nicht in dem Sinne: er kann mit zunehmender Reife nur noch besser werden. Ehr in dem Sinne, dass die Geschmackskomponenten noch frisch schmecken und nicht so eine Vorstellung von Staub erzeugen, wie bei einem länger gelagerten Pu.

Die Geschmackskomponenten sind hier auseinander dividiert wie die Rippen eines aufgeschlagenen Fächers. Und doch hält ihn seine Abrundung zusammen, wie das Papier den Fächer.

Der erste Aufguss bereitet den Mund für die folgenden Aufgüsse vor. Und dann geht es los, wie ein Feuerwerk. Ab dem 2. Aufguss hab ich dann nicht mehr gezählt. Eine Reihe Aufgüsse sind dann von Fruchtigkeit geprägt. Beim einen oder anderen Aufguss meinte ich Minze heraus zu schmecken. Die Textur auf der Zunge erinnert an Chai mit Sahne und wird intensiver wenn der Tee auf einmal seine Richtung ändert und man meint einen cremigen Kakau vor sich zu haben. Nach etlichen Aufgüssen ändert er dann wieder seine Richtung die Textur ändert sich in Richtung Ölig (wie es bei einem Oolong schon mal vor kommt) Der Geschmack ändert sich in Richtung fruchtig. Aber ehr so im Sinne, wie der Geruch in einem Fruchtgummiladen. Hier haben wir bereits ein Nachlassen in Farbe und Geschmack, was eine Steigerung der Brühzeit erforderlich macht. Die Süße wechselt von Fruchtgummi zu hellem Honig. Das heißt, das Ende naht. Doch am Ende die Überraschung auf dem Gaumen. Es bleibt ein länger anhaltender Geschmacksfilm von Erwachsenenlakritz auf dem Gaumen zurück. Das finde ich persönlich ganz Klasse, denn das hatte ich erst einmal bei einer Shou-Probe (leider die Bezeichnung vergessen).

Die letzten Aufgüsse hab ich dann auch schon 10 Min. und länger ziehen lassen um rauszuholen, was rauszuholen ist. Muss bei diesem Shou einfach so gemacht werden.

Jetzt wür ich sagen: very excellent for drinking now! It is drunk everything, and therefore no chance of a further aging.

@ ChaShiFu  :thumbup:  
Und mach für mich in Vertretung einen tiefen Kotau der Achtung vor dem Teemeister!

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Bearbeitet von Joaquin
In Übereinstimmung mit der Netiquette gebracht.
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Bischen wenig um extra einen Faden aufzumachen, oder?

Aber vielleicht kommt ja noch was.

Kaum zu glauben, unser Paul leistet sich an einem schönen Samstag Abend

in einem Atemzug nebst prächtigem Rempler auch noch gleich ein 

sehr beliebtes grammatikalisches Schitzel.

Hoch die Tassen, das muss gefeiert werden.  :D

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@Golden Turtle


 Du fängst mal hier an: http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GB07542#XGB07542


irgendwann kommst Du dann auf biszchen, dann liest Du Zettel's Traum in der Vorschulfassung und dann plaudern wir mal bei einem Schälchen Tee über die Deutsche Sprache ;)


Bearbeitet von Joaquin
In Übereinstimmung mit der Netiquette gebracht.
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@topic

Habe diesen Tee parallel zum Dragon Pole 201, den ja manche als Sonntags Pu bezeichen, sorry Grosser Shu ich war nicht - duck & weg... verkostet. Da halte ich mich mit meine Details zurueck, aber lege diese Parallelverkostung Shu Liebhabern ans Herz!

Bearbeitet von Joaquin
Da nun fehlender Zusammenhang fehlt, der Lesbarkeit halber entfernt.
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Da ich auf diesen Tee auch bereits ein Auge geworfen habe, habe ich meine erste Bestellung bei Cha-Shifu aufgegeben. Ich werde mich bemühen einen neutralen Bericht, wenn ich es bis zum Ankommen des Tees nicht vergessen habe, anzufügen. Da ich aber nicht die Expertise besitze, könnten wir Paul den auch gemeinsam testen, wenn du mal wieder in die Nähe bist. Du bist immer herzlich Willkommen  ;) Aber der Tee braucht bestimmt noch bis zu 6/8 Wochen bis er bei mir ist.


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@Soltrok: Der Fladen ist bereits unterwegs :-)

@Steve: Jep Dui Wei am Start ein ganz sanftes, denn die Fermentierung findet direkt vorort am Ailaoshan unter viel natuerlichen Luftzug statt, sowie die hohe Umschlaghaeufigkeit mit 2 bis 3 Tage, von Hand.

Das Dui Wei oder der Fermentierungsnachgeschmack ist beim Dragon Pole 201 viel praegnanter, deshalb empfehle ich eine Parallelverkostung.

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Bearbeitet von Joaquin
Da nun der Zusammenhang fehlt, entfernt.
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Wie schaut's denn mit dui wei aus? Ist ja noch recht jung, der Kuchen.

Das hab ich mir vor der Bestellung auch überlegt.

Andererseits wir hier doch einiges an noch unreifem Sheng gekauft und gelagert. Wieso es nicht auch mal mit einem Shou so machen?

Aber ich hab ChaShiFu und seinem Können vertraut. Ich weiß jetzt zwar nicht, ob er die Komponenten dieses Blends ausgewählt hat, bin aber davon ausgegangen. Und mein Vertrauen hat sich mal wieder ausgezahlt. 

Mach Dir mal keine Gedanken. Dieser Shou kommt rüber wie ein gereifter Sheng, nur eben mit Geschmackskomponenten eines Shou. 

Wenn Du ihn probiert hast, weißt Du was ich meine.

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Interessant, dabei ist das Material für den Dragon Pole doch teilweise noch älter als 2012, oder gilt das nur für die klassischen Rezepte?

Das ist eine interessante Fragestellung! 

Ich glaube, das bei einem Shou zumeist der Jahrgang der Pressung angegeben wird, unabhängig des Alters des verwendeten Materials, dass dann zu einem Kuchen gepresst wird.

Allerdings weis ich auch nicht so genau, in wie weit das nach der Fermentation getrocknete Material gelagert werden kann.

Für den Fermentationsvorgang verwendet man meines Wissens nach frisch geernteten Tee.

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Interessant, dabei ist das Material für den Dragon Pole doch teilweise noch älter als 2012, oder gilt das nur für die klassischen Rezepte?

Vollkommen richtig Steve,

das Material des Dragon Poles ist älter als bei der Ailao Scheibe,

nur ist die Verarbeitungsweise eine vollkommen andere.

Der Dayi wird maschinell und "hoch" technologisch mit der selbst entwickelten HEMA Methode verarbeitet,

wohingegen der Ailao Shu komplett von Hand vorort,

ausschliesslich mit kaltem klarem Wasser verarbeitet wird.

Diese unterschiedlichen Verarbeitungsweisen haben einen gewichtigen geschmacklichen Einfluß.

Ganz aktuell hat meine Frau heute morgen einen weiteren interessanten Geschmackseinfluß wahrgenommen: Die Oberfläche der Tasse!

Zuerst hat sie den Tee aus einer glasierten Tasse getrunken und ich parallel aus einer Jianshui Tasse.

Als ihre Tasse geleert war und der neue Aufguss noch auf sich warten liess,

gab ich ihr meine Tasse und siehe da:

"Yours taste much better than mine! What Shu Cha is that?"

Nachdem ich aufgklaerte waren wir beide baff und machen uns nun Gedanken um unsere Tassenvielfalt!

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  • 1 Monat später...

So es ist soweit, der Tee wurde gekostet und das nicht nur von mir, sondern von mehreren Teejunkies (N=6) beim subversiven Teetreffen, einem kleinen fast spontanen Teetreffen von einigen, die sehnsüchtig auf die nächste Teezui warten. 



Dieser Tee (ca. 9 Gramm auf 120 ml getestet) führte zu einer Spaltung unserer kleinen Runde. Während ein Mitglied nach 2 Aufgüssen sich über die fehlende Veränderungsfähigkeit des Tees beschwerte und sich anderen Dingen widmete, kam ein noch im Halbschlaf befindendes Mitglied auf Hochtouren und widmete diesem Threat eine kleine Ode. 



Ich für meinen Teil mag diesen Tee sehr gerne und finde er hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Dafür dass dieser Tee von 2014 ist, konnte ich keine unangenehmen Fermentationsgerüche (Fisch, Kuhdung etc.) wahrnehmen. Im Vergleich zu anderen 2014er Shus von renomierten Händlern in China, halte ich diesen Tee für eine gute Alternative und würden diesen auch jedem Shu-Anfänger empfehlen. 



Was das Qi angeht halte ich mich lieber mal zurück. Aber ich konnte eine schöne wärmende Wirkung wahrnehmen.  :thumbup:


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Eine Parallelverkostung mit dem Dragon Pole hatte ich zu Hause alleine vorgenommen. Kakaonoten sind für mich bei beiden Tees vorhanden, allerdings ist der Dragon Pole irgendwie trockener im Mundraum und hat auch eher etwas von trockenen gerösteten Kakaobohnen im Aroma, wohingegen deiner für mich etwas öliger ist (auch im Aussehen), aber das empfinde ich als sehr angenehm.



Der Vergleich fällt mir sehr schwer, für mich sind beides eher unterschiedliche Tees. Somit kann ich zwar einen Unterschied feststellen, aber ob der jetzt auf die industrielle Verarbeitung zurückzuführen ist, kann ich mittels meinem geringem Erfahrungshorizont nicht sagen. Beide Tees schmecken mir sehr gut, fühlen sich im Mundraum gut an und gehören für mich zu den guten Shus. 



Sind die Lao cha tuos eigentlich aus der selben Produktion? Mit denen muss ich noch viel experimentieren, die sind so sanft, dabei hatte ich diese mit fast 10 Gramm in einem normalen Gaiwan (80-100ml) ziemlich hoch dosiert und 2-3 Mal gewaschen. 


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Vielen Dank fuer dein Feedback :)

Die Lao Cha Tou stammen aus der selben Werkstaette, aber lagen schon ein paar Tage laenger dort.

Ich breche mit der Pu Nadel die Brocken auf, Achtung sticht dir nicht in die Finger, nimm ne Holzunterlage und stich senkrecht rein, geht mal leichter mal schwerer.

Letztendlich hat man dann ziemlich kleine Broesel, die recht stark rueber kommen und ihr volles Aroma ausschuetten im Gegensatz zu nicht aufgebrochenen Brocken.

Versuchs mal, aber bitte mit Vorsicht ;)

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  • 2 Monate später...

@ Soltrok



Was das Qi angeht halte ich mich lieber mal zurück.



Da ist jetzt die Frage, was Du darunter verstehst. Klar erklärbar ist dieses Qi ja nicht und hat in den Kampfkünsten sicherlich auch eine andere Bedeutungsrichtung als in Bezug auf spirituell ausgerichtete Lehren.



Aber was ich auf den Tee bezogen damit meinte: Ich hab die optimale Einwaage, die optimale Wassertemperatur, die optimale Ziehzeit für meinen Geschmack gefunden um aus ihm das Optimale heraus zu holen. Also das Wesen und die geschmackliche Vielfalt für mich ins Optimum zu bringen. Ich bevorzuge eben den Geschmack nach  Kakao (aus der Bohne gemacht) als den etwas kälter wirkenden Geschmack nach gutem Kaffee (bei dem auch leichte Fruchtaromen wahrnehmbar sind, also ein guter Kaffee aus dem Spezialgeschäft). Der Kakao Geschmack wechselt bei einer höheren Einwaage in Richtung Kaffeegeschmack. 



... für mich sind beides eher unterschiedliche Tees.



Für mich auch!


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  • 3 Wochen später...

Sorry, hatte deine Ausführung gar nicht gesehen, danke! Das mit dem Qi will ich nicht vertiefen, scheint ja ein ganz schwieriges Phänomen zu sein ;) Ich habe mich damit auch noch nie so richtig auseinander gesetzt, weil mir einfach das Wissen fehlt.



Deine Geschmackswahrnehmungen kann ich gut nachvollziehen. Die Kaffeeassoziationen sind mir auch gekommen, war mir nur noch nicht so bewusst, erst als ich deinen Kommentar gelesen habe. Kakao ist bei geringeren Dosen für mich definitiv nachvollziehbarer.  


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  • 1 Monat später...

Hatte jetzt gestern den AiLaoshan von 2014 und trinke grade wie empfohlen den DragonPole.


Den Ailaoshan fand ich gestern mild , bekömmlich . Nicht besonders kräftig aber trotzdem "lecker".



Den DragonPole finde ich jetzt dagegen schon fast "wässrig" :( Finde ihn jetzt nicht so geschmackvoll. Auch wenn er ne schön dunkle brühe hergibt. 5g Tee auf 100ml wasser.



Bin aber allgemein nicht so der Shu fan und habe sehr probleme diese geschmacks verknüfpungen zu ziehen wie manch einer hier ;)



Die 1985 Sheng Probe von Herr Thamm war genau das was ich gerne bei nem Shu hätte :D


Dieses milde schuh äh Shu aroma aber trotzdem war noch der "Körper?" da von einem Sheng.


Da waren beim Schlucken und im direkten nachgeschmack einfach mehr sachen die mir bei Shu oft einfach "leer" vorkommen.



Zum Ailaoshan würde ich sagen er ist ein guter Deal zum wesentlich teurerern Dragonpole.


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