Wasser zur Teezubereitung, welches nehmt ihr?
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Von Ahasja
Mit großer Vorfreude habe mir in den letzten Tagen erstmals einen Sencha rein aus dem Oku-Yutaka-Kultivar zubereitet. Doch bisher bin ich noch nicht glücklich geworden, obwohl ich mit den Parametern rumgespielt habe - aber ich treffe den "sweet spot" nicht. Hat vielleicht schon jemand Erfahrungen von Euch mit diesem Tee?
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Von HJ0001
Hallo,
wie bei meinen bisherigen Fragen geht es auch hier im Prinzip wieder um Teesiebe.
In Japan wird ja meist für grünen Tee ein recht grobes Keramiksieb verwendet, wie beispielsweise in einer Kyusu. In China hingegen wird für Gongfu Cha ein sehr, sehr feines Stoffsieb verwendet wie auf diesem Bild:
Neben diesen feinen Stoffiltern werden in China anscheinend aber auch diese recht groben Siebe verwendet:
Hierzu habe ich einige Fragen:
1. Werden sowohl schwarzer als auch weißer und grüner Tee in China traditionell mit einem solchen Stoffilter gesiebt?
2. Warum wird in China ein solch feiner Filter verwendet, in Japan aber grobe Keramiksiebe? Hat das rein kulturelle, oder auch praktische Gründe?
3. Für welchen Tee bzw. zu welchem Anlass wird in China ein Bambusfilter wie oben verlinkt verwendet statt die feinen Stoffilter? Ist das einfach die praktischer Alltagsvariante?
4. Wie wird Schwarztee in Indien bzw. Großbritannien traditionell gesiebt? Ich habe mich etwas informiert und überall nur normale Küchensiebe (wie man sie auch für Mehl verwendet) bei der Zubereitung gesehen. Ist das tatsächlich das, was man traditionell verwendet?
5. Auf diversen Websites gelesen, dass zu feine Filter gesunde Partikel des Grüntees stoppen und auch den Geschmack etwas trüben. Ist das tatsächlich war? Falls ja, wie erklärt sich die Verwendung sehr feiner Filter in China?
Vielen Dank!
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Von miig
Wollte aus aktuellem Anlass mal einen Faden eröffnen, um Meinungen und Eindrücke zu diesem Thema zu sammeln.
Ich persönlich besitze keine Tetsubin, denn als ich vor einer Weile vor der Wahl stand, mir eine etwas hochwertigere Möglichkeit der Wassererhitzung zuzulegen hats mich eher zu den Tonkannen hingezogen.
Da ich bei Tonsachen der Philosophie folge, entweder ordentliche Qualität oder lieber gleich bei Porzellan/Glas bleiben, hab ich den sehr interessant aussehenden Kannen von Chawangshop widerstanden und bei Camellia Sinensis in Kanada einen Tonkessel des renommierten Lin's Ceramics Studio aus Taiwan gekauft. Mit ca. 100€ kein billiger Spaß, aber wesentlich erschwinglicher als gute Tetsubins.
Und da man nicht nur von Meerschweinchen, sondern auch von Tonkesseln immer mindestens zwei haben soll, hab ich eine Weile später nochmal eins draufgelegt und von Essence of Tea einen der immer schnell ausverkauften Yixing-Kesseln dazubestellt.
Meine Überlegungen zur Wärmequelle hab ich in diesem Thread festgehalten, es wurde dann eine leistungsgesteuerte Guss-Kochplatte.
Was sind jetzt meine Erfahrungen bzw. Einschätzungen zu diesen Kannen? Prinzipiell kauft man sich sowas ja weil man sich davon besseres Wasser und eine ästhetischere Teezubereitung wünscht. Beides sind sehr subjektive Kategorien, und ich hab nicht den Versuch unternommen, da eine maximale Objektivität reinzubringen.
Warum Ton und nicht Metall? Ich hab nix gegen Tetsubin, aber ich konnte nicht alles kaufen, sonst hätt ich schon lange eine Ginbin angeschafft *g*. Es musste also eines von beiden sein (erstmal). Will hier nicht Tonkanne gegen Tetsubin antreten lassen, denn das ist wie Apfel vs. Birne. A
ber was mich am Ton angezogen hat ist dass ich ihn als „wärmer“ und „weicher“ empfinde als das in unserer Alltagswelt allgegenwärtige Metall. Auch haben die Artikel von MattCha, die natürlich starker Tobak sind, mich womöglich ein bisschen geprägt.
(http://mattchasblog.blogspot.de/2011/04/harmonizing-water-and-tea-part-6-look.html)
Auch wurde an anderer Stelle gesagt dass Tonkannen dem Wasser eine leichtere Konsistenz verleihen als Tetsubin und somit für zartere Tees wie Oolongs und Grüntees besonders geeignet sind, wohingegen Metallkannen dem Wasser „schwerere“ Konsistenz verleihen und somit für Pu-Erh besser geeignet sind. Dies zu verifizieren liegt jenseits meiner Urteilskraft, aber da ich doch die Oolongs besonders lieb hab, hat auch das den Tonkannen nochmal einen Punkt eingebracht.
Was die ästhetische Komponente angeht, so ist es eine klare Sache dass beide Kannen hochwertig gefertigt sind und es eine Freude ist, sie zu benutzen. Die Tonkannen sind natürlich sehr empfindlich und vertragen weder Tischkanten noch Temperaturschocks. Diese Fragilität nötigt einen zu höherer Achtsamkeit in der Zubereitung und diese springt m.E. auch auf die ganze Teezubereitung über.
Ausserdem dauert es natürlich ca. 20 Minuten bis das Wasser erhitzt ist – das legt nahe, in dieser Zeit nichts anderes zu tun, sondern es zu einer Achtsamkeitsübung zu nutzen.
Die Frage der Fragen aber ist natürlich – wie ist das Wasser aus diesen Kannen? Und grade das ist die Frage, vor der ich mich hier noch drücken will. Zum einen weil da so viele subtile Noten vorhanden sind in der Teezubereitung, so viele Parameter die Einflüsse ausüben, und ich mich da nicht für erfahren genug halte, wirklich abschätzen zu können wieviel besser das Wasser ist.
Ebenfalls hab ich bisher nicht systematisch verglichen, weil das für mich immer zu sehr in Arbeit ausartet und ich zufrieden war damit, den Tee zu genießen.
Zuletzt ist mir dann auch klar, wie groß der Einfluss der Einstellung auf die empfundenen Resultate ist.
Was mich zu diesem Beitrag bewogen hat ist dass ich heute, nach längerem, mal wieder vom Wasserkocher auf die Tonkanne umgeschwenkt bin und schwören hätte können dass in der ganzen Teesitzung eine Energie drinwar, die ich so noch fast nie hatte.
Der Dampf hat temperamentvollere Bögen vollzogen, der Tee hatte eine feinere Textur und selbst die leeren Tassen haben noch den Raum aromatisiert in einer Art und Weise, wie ich sie sonst nicht kenne. Selbst das pure Wasser hat nicht wie sonst, ok geschmeckt sondern war richtig fantastisch.
Was ich sagen kann ist dass nach einigen Monaten der Gewöhnung an den Wasserkocher, es eine phänomenale Abwechslung war, wieder mit der Tonkanne zu hantieren und dass diese eine Teezeremonie wirklich auf ein anderes Level hebt. Ich war zwei Stunden am Stück mit dem Tee beschäftigt ohne dass eine Sekunde davon redundant gewesen wäre.
Welcher der vielen Faktoren in welchem Ausmaß dazu beigetragen hat, kann ich nicht sagen. Bin auch froh dass ich dies nicht tun muss, denn das ist Teil der Magie.
Was haltet ihr von diesen Kannen? Meinungen, Erfahrungen? Dies ist als Sammelthread gedacht *g*
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Von QLONKER
Hallo Community
Ich hatte vergangenes Jahr eine Eingebung weil ich gerne grünen Tee trinke und bei der Arbeit gern mal die Zeit aus den Augen verliere. Es ist mir schon öfter passiert, dass ich vor lauter Konzentration am PC vergessen habe, dass ich mir ja eben gerade einen Tee gemacht hatte und den Beutel rausnehmen muss. Das Resultat, der Tee schmeckte nicht mehr, war bitter und ich musste ihn noch mal machen. Ich habe mich dann am Wochenende mal zu Hause hingesetzt und einen Tee Timer entwickelt, der den Teebeutel nach Ablauf einer vordefinierten Zeit automatisch aus der Tasse zieht. Der erste Prototyp war klobig, eigentlich unpraktisch und hatte noch keine Batterie. Aber das Konzept funktionierte und ich hab das ganze dann noch verfeinert und am Ende kam ein hübsches Gerät heraus, das man im Büro problemlos auf dem Tisch betreiben kann, auch wenn keine Steckdose in der Nähe ist.
Man hängt einfach den Teebeutel oder ein Tee-Ei an den Heber und startet das ganze. Der Heber schwenkt den Tee sogar noch während der gesamten Ziehzeit und wenn die Zeit abgelaufen ist, wird der Beutel (oder das Ei) aus der Tasse gezogen. Ich verkaufe das Teil mittlerweile auf meiner Webseite und versuche das Gerät weiter zu entwickeln. Ich würde jetzt gerne wissen, wie Ihr darüber denkt. Der Preis ist damit gerechtfertigt, dass ich die Dinger von Hand selbst aus hochwertigem Holz baue. Kein Kunststoff aus der Maschine.
Hier meine Webseite: <Link entfernt>
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Von nick
Kennt ihr das? Ihr habt euch mal wieder einen etwas teueren Sencha beim Händler eures Vertrauens gegönnt. Schon im Geschäft wart ihr überwältigt vom Duft des selbigen und zu Hause schließlich bereitet ihr ihn nach bestem Wissen zu. Das Ergebnis ist überwältigend. Er schmeckt wie er duftet, hat genau die richtige Balance zwischen Bitterkeit und Süße. Zudem ist er herrlich vollmundig. Fast sahnig…Ihr möchtet sofort all eure Freunde einladen, die vielleicht bislang dem Teegenuss eher ablehnend gegenüber standen, und ausrufen: „Seht ihr, deswegen liebe ich dieses Zeug so. Endlich habe ich die perfekte Zubereitung gemeistert - es hat auch lang genug gedauert.“
Am nächsten Tag greift ihr voller Vorfreude zu der neuerworbenen Teepackung, die ihr natürlich gewissenhaft verstaut hattet. Wie immer achtet ihr penibel auf die Temperatur des Wassers. Natürlich. Selbstverständlich benutzt ihr auch eine Waage zur Abmessung des Tees. NICHTS KANN NUN JEMALS WIEDER SCHIEF GEHEN. Ihr habt gefunden, wonach ihr so lange gesucht habt. Es ist das schönste Hobby der Welt und für das gestrige Erlebnis seid ihr auch bereit in Zukunft tiefer in die Tasche zu greifen! Ihr riecht an dem trockenen Tee … Ein Genuss - die Vorfreude steigt ins Unermessliche.
Dann der erste Schluck. Ernüchterung, grenzenlose Enttäuschung. Der Tee schmeckt nach nichts oder einfach nur bitter. Eventuell habt ihr auch einen der oben genannten Freunde dabei: „Na ja, schmeckt halt wie grüner Tee, du weißt ja, dass ich damit nichts anfangen kann.“ „NEIN! Gestern hat der noch total nach Kirsche geschmeckt …. WIRKLICH!“
Die nächsten Tage versucht ihr das ursprüngliche Erlebnis zu wiederholen. Schraubt an den Parametern. Mit mehr oder weniger Erfolg. Nicht schlecht… aber auch nicht überwältigend. Damals wart ihr wohl zu enthusiastisch, vielleicht habt ihr euch das alles auch nur eingebildet.Wahnsinn, wie schnell dieser Tee seinen Geschmack verliert.
Eine Woche später dann die Überraschung … da ist er wieder der perfekte Geschmack! Wie habe ich das bloß hinbekommen?
Ich frage mich, ob man das einfach akzeptieren muss oder ob ich hierzu doch noch die Ursache finde. Wie einfach war da noch die Zeit, als man einfach einen günstigen Gunpowder in der Tasse hatte und nichts erwartete bzw. erwarten durfte. Ganz ähnliche Erfahrung habe ich übrigens mit dem Brot backen … Da weiß man auch nie, wie die Hefe reagiert, ob der Teig richtig aufgeht, ob man zu lange oder zu kurz geknetet hat.
Geht euch das eigentlich auch so? Ist japanischer Tee wirklich so empfindlich? Mein neuster Verdacht ist, dass es an der Kartusche des Wasserfilters liegt. Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass mir der Tee immer am besten schmeckt, wenn die so in der Mitte ihrer Haltbarkeit angelangt ist. Am Anfang schmeckt der Tee immer etwas dünn und metallisch. Am Ende… na ja, das kennt ihr ja.
Was haltet ihr denn, außer den bekannten Faktoren (Wasserhitze, Ziehzeit etc.), für unerlässlich bei der Zubereitung eines wirklich guten Senchas?
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