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Hallo, zusammen.

Leider ist die Auswahl an Händlern welche ein (gutes) Yancha-Angebot im innereuropäischen Raum anbieten sehr überschaubar. Eine gute Sache bzgl. den neuen Medien ist es, dass man relativ schnell auf neue Shops aufmerksam wird. Bei diesem Shop wird das Hauptaugenmerk bis jetzt auf Felsentees, Pu-Erh und Heicha, sowieso Schwarz- und Weißtees gerichtet. Der Händler ist selbst Chinese und lebt in Spanien. Die Preise suggerieren ein qualitativ hochwertiges Niveau. 

Weil die Tees komplett ohne evtl. Zollstress geordert werden können habe ich mich getraut und das komplette Felsentee-Angebot - nebst ein paar Pu-Samples - geordert, um einen groben Überblick über die Tees zu gewinnen. 

Den Anfang machte gestern der Qi Lan, ein Kultivar, welcher erst in den 90er Jahren in die Wuyi-Region kam und ursprünglich in Fujian kultiviert wird.

Qi Lan bedeutet wörtlich übersetzt wilde Orchidee und der Name ist bei diesem Tee Programm.

Das Röstlevel ist recht ordentlich, auch wenn der Tee bereits ein Jahr Ruhe nach der letzten Röstung hatte. Das Blattgut ist intakt und gefällt optisch.

Die Mineralität ist eher zurückhaltend, ebenso der Körper. Der Fokus liegt hier ganz klar bei den floralen Noten die sich über viele Aufgüsse sehr präsent zeigen. Mir persönlich ist der florale Faktor hier etwas zu stark ausgeprägt, für einen Yancha ist mir auch das mineralische Fundament zu subtil. Einzig die Röstnoten schaffen es die Orchidee in der Schale etwas zu zügeln, der leicht Süße Nachhall hingegen weiß wiederum zu gefallen.

Ein gut produzierter Yancha. Die Röstung soll hier ein Gegengewicht zu den ausgeprägten floralen Noten bilden, schafft dies aber nur bedingt. Ein blumiger Tee, der genau das liefert, was die Beschreibung vermuten lässt. Für Einsteiger interessant, da leicht zugänglich und freundlich. Mir hat er zu wenig Körper und Mineralität, was aber kein Fehler, sondern dem Kultivar geschuldet ist.

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@miig Was hältst du von einer erneuten Titelkorrektur? "Anima berichtet von einer weiteren Yancha-Odyssee, diesmal in Spanien"

PS an Allesernstnehmer: Das war ein Scherz.

Prosit @Anima_Templi 👍

vor 17 Stunden schrieb Anima_Templi:

Die Röstung soll hier ein Gegengewicht zu den ausgeprägten floralen Noten bilden, schafft dies aber nur bedingt. Ein blumiger Tee, der genau das liefert, was die Beschreibung vermuten lässt. Für Einsteiger interessant, da leicht zugänglich und freundlich. Mir hat er zu wenig Körper und Mineralität, was aber kein Fehler, sondern dem Kultivar geschuldet ist.

Ich denke nicht nur, sondern das ist halt die Kehrseite des modernen, sanften Röstens - Yancha wird dadurch wie du sagst für Anfänger zugänglicher und braucht auch kaum noch Lagerung (ist wie moderner Wein auf einen unmittelbaren Konsum hin produziert), was jedoch oft auf Kosten der Komplexität geht. Mal schauen, ob bei anderen ein Mittelweg besser gelungen ist ... für mich ist es eben fraglich, ob zu sanft gerösteter Yancha überhaupt noch ein Yancha ist, denn dadurch verliert er sein namensgebens Hauptmerkmal, die Mineralität.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@GoldenTurtle, Du interpretierst mein geschriebenes falsch! :) Ich schrieb ja: "Das Röstlevel ist recht ordentlich..", also alles andere als sanft geröstet. 

2020 Prize-winning DaHongPao

Ausgezeichnet mit dem "High Quality Award" bei der jährlichen Tee-Prämierung im Dorf Tianxin.

Trockenes Blatt: Röstnoten, mit dunkler Frucht

Nasses Blatt: brotig, dunkle Schokolade/Kakao, Rosinen

Weich und sanft auf der Zunge, Röstnoten sehr dezent, dafür sind volle Fruchtnoten sehr präsent. Im Nachhall eine kühlende, prickelnde Frische. Dezente Mineralität.

Ab dem zweiten Aufguss mehr Mineralität. Vordergründig bleibt der Tee sehr sanft, wunderbare Fruchtnoten. Bemerkenswert gute Balance zwischen allen Aspekten! Schöner Nachhall, welcher den Mund frisch und "sauber" zurück lässt. Eher leichter Körper, was den Fokus jedoch umso mehr auf die gute Qualität des Blattgutes und der Verarbeitung lenkt.

Die Intensität der Mineralität kann durch längeres ziehen gesteigert werden; tolles Mundgefühl! Schönes Qi, welches in entspannten Wellen durch den Körper fließt. Die Grundcharakteristik bleibt über viele Aufgüsse hinweg erhalten. Ein blitzsauberer Tee, der mit Bedacht und Sorgfalt produziert wurde. Absolut empfehlenswert!

vor 31 Minuten schrieb GoldenTurtle:

ob zu sanft gerösteter Yancha überhaupt noch ein Yancha ist, denn dadurch verliert er sein namensgebens Hauptmerkmal, die Mineralität.

Dem widerspreche ich, bzw. möchte anfügen, dass Mineralität nicht Hand in Hand mit einer starken Röstkomponente gehen muss. Auch ein schonendes Röstverfahren bringt die Mineralität schön zur Geltung, allerdings ist dies sehr zeitintensiv und somit auch kostspieliger/aufwändiger für den Teefarmer. Im übrigen ist eine starke Röstung auch kein Garant dafür, dass die Komplexität des Tees gesteigert wird. Es kann durchaus sein, dass die Röstaromen sämtliche Feinheiten des Tees überdecken bzw. der Tee durch zu starkes rösten seiner Feinheiten sogar beraubt wird, sodass sich diese auch nach Jahren der Lagerung nicht wirklich aufzeigen. Dieser Tee ist offenkundig nicht bockstark geröstet, sondern mit Gefühl. In diesem Preisgefüge erwarte ich (noch) keine eierlegende Wollmilchsau und die Komponenten, welcher der Tee liefert, ergeben solch ein in sich stimmiges Gesamtbild, dass er locker zu den besten DHP zählt, die ich bisher versucht habe. Manch einer weiß vielleicht aus Erfahrung, wieviel Mist es hier auf dem Markt gibt... Deswegen bin ich dankbar für so einen schönen Teemoment mit diesem Kultivar.

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vor 35 Minuten schrieb Anima_Templi:

Ich schrieb ja: "Das Röstlevel ist recht ordentlich..", also alles andere als sanft geröstet. 

Stimmt, sorry, das ist mir entflogen. Dann scheint mir der Tee aber etwas widersprüchlich zu sein ... hmmm ... möglicherweise ist mir die Ursache in der nachfolgenden Replik klar geworden.

vor 35 Minuten schrieb Anima_Templi:

Dem widerspreche ich, bzw. möchte anfügen, dass Mineralität nicht Hand in Hand mit einer starken Röstkomponente gehen muss. Auch ein schonendes Röstverfahren bringt die Mineralität schön zur Geltung, allerdings ist dies sehr zeitintensiv und somit auch kostspieliger/aufwändiger für den Teefarmer.

Also dass die Mineralität durch die Verarbeitung, insb. durch die Röstung betont / hervorgehoben wird, darüber sind wir uns ja schon mal einig.
Denkst du denn, der Qi Lan war zwar doch ziemlich heiss, aber etwas zu kurz geröstet?
Weil, ich meine, am Kultivar selbst liegts mMn nicht - ich hatte, wenn ich mich recht erinnere, doch schon anständig mineralischen Qi Lan.

vor 35 Minuten schrieb Anima_Templi:

Ab dem zweiten Aufguss mehr Mineralität. Vordergründig bleibt der Tee sehr sanft, wunderbare Fruchtnoten. Bemerkenswert gute Balance zwischen allen Aspekten! Schöner Nachhall, welcher den Mund frisch und "sauber" zurück lässt. Eher leichter Körper, was den Fokus jedoch umso mehr auf die gute Qualität des Blattgutes und der Verarbeitung lenkt.

Dieser DHP scheint mir hingegen aufwändiger verarbeitet worden zu sein ... ich schätze mal niedertemperaturigere Röstung, dafür viel länger.

Es wäre zudem bereichernd, wenn du noch ungefähre Gramm-Preise zu den Tees vermerken könntest. 👍

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 36 Minuten schrieb GoldenTurtle:

war zwar doch ziemlich heiss, aber etwas zu kurz geröstet?

Genau dies vermute ich! :)

vor 37 Minuten schrieb GoldenTurtle:

ich schätze mal niedertemperaturigere Röstung, dafür viel länger.

Auch hier stimme ich Dir zu.

vor 48 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Es wäre zudem bereichernd, wenn du noch ungefähre Gramm-Preise zu den Tees vermerken könntest.

1gr. dieses Tees liegt bei 1,55€.

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vor 5 Stunden schrieb Anima_Templi:

1gr. dieses Tees liegt bei 1,55€.

Für einen "prize-winning" DHP ist das gar nicht soooo übel, jedoch ist unklar was für einen Preis das denn genau ist, denn wie wir bspw. von der Lugu Competition kürzlich mitbekommen haben, kriegt jeder (selbstverständlich beitragszahlende) Teilnehmer einen Preis, ja sogar der letzte Platz erhält noch eine sich unerhört gut anhörende, verkaufsfördernde Auszeichnung.

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vor einer Stunde schrieb GoldenTurtle:

kriegt jeder (selbstverständlich beitragszahlende) Teilnehmer einen Preis, ja sogar der letzte Platz erhält noch eine sich unerhört gut anhörende, verkaufsfördernde Auszeichnung.

Interessant. Kannst Du das in Bezug auf diesen Teewettbewerb dieses Dorfes belegen? 

Über tausend Tees werden bei diesem Wettbewerb verkostet. Ich glaube es schlicht nicht, dass jeder irgendeine Auszeichnung bekommt.

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vor 14 Stunden schrieb Anima_Templi:

Kannst Du das in Bezug auf diesen Teewettbewerb dieses Dorfes belegen? 

Nee, bei diesem Teewettbewerb weiss ich das nicht ...

vor 23 Stunden schrieb Anima_Templi:

Ausgezeichnet mit dem "High Quality Award" bei der jährlichen Tee-Prämierung im Dorf Tianxin.

... aber "High Quality Award" hört sich für mich genau wieder nach so einer Auszeichnung an, die mind. jeder zweite eingereichte Tee erhält.

Das ist generell eben nichts neues, solche Auszeichnungen sind global zu einem lukrativen Werbe-Geschäft geworden ... auch im Wein gibts solche kaufbaren Auszeichnungen, wo sehr viele Teilnehmer eine werbewirksame Medaille kriegen - ausser er ist wirklich dermassen übel, dass die Juroren davon Pickel am Hintern kriegen o.ä. ... ein konkretes Beispiel aus der Weinwelt. Man bezahlt pro eingereichtem Wein etwa 150€ und 30% erhalten eine Medaille, d.h. von 14000 eingereichten Wein wären das 4200 - interessanterweise gibt es aber nur Gold- und Silbermedaillen (Bronze gibt es gar nicht!). Solche Auszeichnungen richtig lesen zu können ist eine Kunst ... Gold z.B. heisst heutzutage oft fast gar nix mehr (ich schätze ca. 3000 der eingereichten 14000 Weine kriegen eine Gold-Auszeichnung - man kann wohl in jedem Aldi Flaschen mit solch einer Auszeichnung finden), aber die wirklichen Gewinner erfährt man nur in den Sonderpreisen (von deren Existenz der Otto-Normalverbraucher nicht einmal etwas weiss) - Auszeichnungen wie Grand Gold / Best of Show / Best red dry Wine o.ä. sind rar und bedeuten wirklich was.

PS: Uff, es ist noch etwas übler als ich gedacht habe. Hier lassen sie sich in die Karten blicken. Von 5817 verliehenen Auszeichnungen waren 5177 Gold-Medaillen. 🤣
Aber man muss das verstehen, solche Verkostungswettbewerbe sind oft eine Art Werbe-Geschäft. Die Verkoster erhalten ordentlich Teilnahmegebühren und ein grosser Teil der Teilnehmer erhält eine werbewirksame Auszeichnung.
Das ist in Europa oft so mit dem Wein, und in Asien halt mit dem Tee.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Mir wurde vom Händler soeben bestätigt, dass bei dieser Competition längst nicht jeder Tee eine Auszeichnung erhält. Ob man nun solch böse Machenschaften dahinter vermutet oder nicht, ist jedem selbst überlassen... 🤷‍♂️ Das wichtigste ist der Tee und der überzeugt ganz ohne irgendwelche blumigen Auszeichnungen, oder Worte. :)

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vor einer Stunde schrieb Anima_Templi:

Das wichtigste ist der Tee und der überzeugt ganz ohne irgendwelche blumigen Auszeichnungen, oder Worte. 

Darauf kommt es doch an oder? Ob der Tee dann einen Preis oder eine Auszeichnung bei irgendwas bekommen hat oder nicht ist völlig egal. Die besten Tees die ich kenne haben keinerlei Auszeichnung (zugegebenermaßen wüsste ich auf Anhieb auch von keiner solchen Veranstaltung im Puerh-Bereich) und ich hatte gestern Nachmittag einen Dong Ding (ebenfalls ohne Auszeichnung) der um Längen besser war, als der kürzlich besprochene (mach bei Gelegenheit noch einen Post dazu) - andererseits erinnere ich mich da aber an einen ganz tollen 90er Dong DIng von TTpl, der an solch einem Wettbewerb (evtl. sogar der gleiche?) teilgenommen hat und nur den 4. Platz belegt hat. Letztlich zählt ausschließlich der Tee - alles andere ist (abgesehen vom Preis 😅) vollkommen egal.

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2020 Shui Jin Gui

Ein berühmtes Kultivar (und Forenmitglied 😋), mit welchem ich bisher nie warm geworden bin (also dem Kultivar, NICHT dem Forenmitglied! :D ).. Im besten Fall war der Tee unspektakulär, ich hatte aber auch schon wirklich miese Varianten.. :ph34r:

Deswegen war ich sehr gespannt, was mich bei der Selektion dieses Händlers erwarten würde.

Trockenes Blatt: dunkles Holz, heißer Würzkompott (Pflaume)

Nasses Blatt: ein Hauch von Blüten, gebackene Früchte

Frisch, klar und sauber; das beschreibt den ersten Aufguss am Besten. Spritzige Frucht, leichte Mineralität prickelt an der Zungenseite und am Gaumen.

Ab dem zweiten Aufguss steigern sich Frucht und Mineralität deutlich, auch der Körper wird schwerer. Trotzdem behält der Tee seinen frischen Charakter. Im Nachhall treten die feinen Röstaromen stärker zu Tage. Kühler getrunken zeigt sich ein subtiler floraler Charakter, sehr elegant und überhaupt nicht nuttig.

In den folgenden Aufgüssen zeigt sich ein schönes Wechselspiel zwischen floralen und fruchtigen Noten. Die Mineralität nimmt relativ schnell wieder ab und spielt keine große Rolle, was ich dem Tee aber durchaus verzeihen kann. Ist er doch der erste Shui Jin Gui, welcher einen guten Eindruck auf mich gemacht hat. Er ist ganz klar auf die Kopfnoten hin produziert, also ebenfalls ein eher filigran ausgebauter Tee. Lässt sich hier vielleicht eine persönliche Präferenz des Händlers konstatieren? :) Da das Geschmacksbild aber wirklich schön stimmig ist und er somit endlich mal eine positive Erinnerung an dieses Kultivar geschaffen hat, möchte ich wegen des schnell abbauenden Körpers und der Mineralität nicht allzu hart ins Gericht gehen.

In jedem Fall ein schöner Tee, bei welchem die Beschreibung des Händlers wieder sehr treffend ist.

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vor 4 Stunden schrieb Anima_Templi:

Ob man nun solch böse Machenschaften dahinter vermutet oder nicht, ist jedem selbst überlassen... 🤷‍♂️

Das sage ich keineswegs, es ist auch überhaupt nicht illegal, so funktioniert halt der Markt, die Menschen suchen oft Bestätigung durch irgendetwas oder irgendjemanden, der ihnen sagt, dass dies etwas Gutes ist.

vor 4 Stunden schrieb Anima_Templi:

Das wichtigste ist der Tee und der überzeugt ganz ohne irgendwelche blumigen Auszeichnungen, oder Worte.

Genau! Aber viele kaufen eben nach Auszeichnungen oder Bewertungen.
Und einen ausgezeichneten Tee kann man dadurch leider i.d.R. auch teurer verkaufen.

vor 3 Stunden schrieb doumer:

Die besten Tees die ich kenne haben keinerlei Auszeichnung (zugegebenermaßen wüsste ich auf Anhieb auch von keiner solchen Veranstaltung im Puerh-Bereich)

Oh, doch doch, die gibt es schon ... wobei es dort solche und solche gibt ... Jeep hat bei einer mEn halbwichtigen Competition schon mehrere Gold-Pokale abgestaubt, aber bereits diese Competition ist tatsächlich relativ ernst zu nehmen, dort gewann mEn ein wesentlich geringerer Teil der Einreichungen eine Auszeichnung, und bei einer ganz wichtigen Xishuangbanna Competition 2017, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat eine Produktion aus Gedeng überraschenderweise den ersten Platz belegt, daraufhin haben sich die gs Maocha Preise von dem Dorf über Nacht verdreifacht.

vor 2 Minuten schrieb Anima_Templi:

Ein berühmtes Kultivar (und Forenmitglied 😋), mit welchem ich bisher nie warm geworden bin (also dem Kultivar, NICHT dem Forenmitglied! :D ).. Im besten Fall war der Tee unspektakulär, ich hatte aber auch schon wirklich miese Varianten.. :ph34r:

Haha, der Frechdachs!
Aber ja ... je berühmter der Name im Yancha, desto schwieriger (und meist auch kostspieliger) ist es, etwas wirklich Gutes davon zu kriegen.
Und SJG gehört nun halt mal zum Klub der vier grossen Si Da Ming Cong.

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vor einer Stunde schrieb doumer:

Aber auch hier werden nicht alle teilnehmen, oder sind die Tees von Yu so schlecht, dass die nichts gewinnen? 😉

Wegen verschiedener Gründe nehmen kleine Produzenten i.d.R. eher kaum an solchen Wettbewerben teil. Einerseits, weil man eine nicht unbeträchtliche Menge des Tees kostenfrei zur Verfügung stellen muss, i.d.R. mind. 1 Jin [= 500g], was für Boutique-Produzenten selbst auch ziemlich ins Geld gehen kann, andererseits, weil die Bewertungen oft ziemlich mainstream-lastig sind. In Taiwan z.B. ist afaik stets noch der moderne, von Japan aus vermeintlichen Gesundheitsgründen importierte atomgrüne Verarbeitungsstil sehr trendy, für den mMn jedoch "leider" die taiwanesischen Kultivare nicht bekömmlich genug gezüchtet sind.

vor einer Stunde schrieb doumer:

Ah interessant, wusste ich nicht und hab auch noch nie was von einem "competition grade" Puerh gelesen oder irgendwelche Siegel auf einem Wrapper gesehen.

Das ist wieder ein "mal so mal so"-Ding ... nachfolgendes ist mehr ein persönliches Fazit meinerseits - wenn, dann gebe ich betr. Pu'Er mehr auf lokale Wettbewerbe in Yunnan, hingegen z.B. auf Auszeichnungen der Shanghai Tea Expo, wo auch Pu'Ers ausgezeichnet werden, nun ja, ich kenne mehrere solcher dort ausgezeichneten Pus, aber erschlossen haben sich mir die dortigen Bewertungen bislang noch eher selten.

PS: Eine Auszeichnung auf einem Wrapper ist auch nicht unbedingt leicht zu erkennen resp. zu verstehen, hier z.B.:

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PPS: Um meine Ausführungen betr. Auszeichnungen auf den Punkt zu bringen:
MMn sollte man hinsichtlich Auszeichnungen ein Paradigmenshift vornehmen - meistens bedeuten diese nämlich nicht, dass es sich beim prämierten Produkt um ein wirkliches Spitzenprodukt handelt, dass praktisch alle anderen überflügelt (was zwar sein kann aber nicht muss), sondern lediglich eine Art Qualitätskontrolle, dass man es mit einem anständigen Produkt zu tun hat.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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OK danke, dann haben sich meine Vermutungen ja bestätigt - wenn Peter zb mit dem mind_switch teilnehmen wollt, wäre schon 10% der Gesamtproduktion nur für die Teilnahme am Wettbewerb weg, dessen Ergebnis letztlich eh egal ist. Es zählt der Tee 😉

Oh Pardon, mit dem Tee ohnehin nicht da es ja ein Thai-Sheng ist - da würde er wahrscheinlich beim Versuch gesteinigt werden 🙂

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  • 2 Wochen später...

2020 Huang Mei Gui

Die "Gelbe Rose" habe ich von txs noch gut in Erinnerung. Da waren die floralen Noten überbordend und sehr intensiv. Ich war gespannt, wie sich dieser Vertreter seiner Art schlagen wird.

Trockenes Blatt: dunkle Schokolade, Kirsche

Nasses Blatt: stärkere Röstung, dunkle Frucht

In den ersten beiden Aufgüssen sehr präsente Kopfnoten. Florale Spitzen, welche von einer gut dosierten Röstnote kontrolliert werden. Belegendes Prickeln im Mund mit einem schönen mineralischen Nachhall.

In den folgenden Aufgüssen homogener mit einem stimmigen Gesamtbild. Nur schade, dass die Mineralität sehr schnell nachgelassen hat. Jedoch eine sehr schöne Dosierung der Röstnoten! Die floralen Noten bleiben eher dezent, was ich begrüße. 

Alles in allem ein stimmiger Yancha, der Einsteigern Freude bereiten sollte. Etwas mehr Körper und Mineralität würden ihm gut zu Gesicht stehen. Für Liebhaber von Kopfnoten zu empfehlen.

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  • 1 Monat später...

2020 Ban Tian Yao

Bei txs als "Heavens Waist" bezeichnet, ist dieses Kultivar einer der 4 bekannten "großen" Yancha-Kultivare. Ich war gespannt auf den Eindruck.

Trockenes Blatt: geröstete Nüsse, ein Hauch floral

Nasses Blatt: frisch, floral-fruchtig

Luftig leichter Körper, sehr stimmige Röstintensität. Süß-floral fruchtig. Dezente Mineralität. 

Der Tee bleibt Aufguss für Aufguss stimmig und gut ausbalanciert. Gut für Einsteiger. Leider mangelt es mir auch hier an Mineralität + Körper, aber abgesehen davon ein wirklich schöner Tee.

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vor 15 Stunden schrieb Anima_Templi:

Ban Tian Yao

Bei txs als "Heavens Waist" bezeichnet, ist dieses Kultivar einer der 4 bekannten "großen" Yancha-Kultivare.

5d4b3caf935075e3f7b835aa_thought-leadership-ohmconnect-t-o-u-rates-emoji.png ... was? ... nee, der gehört doch nicht zu den Si Da Ming Cong!?

vor 15 Stunden schrieb Anima_Templi:

Leider mangelt es mir auch hier an Mineralität + Körper

Schade, die Päckchen sehen sonst vielversprechend aus ... aber das Oberflächliche bringt halt nur dann was, wenn auch die inneren Werte stimmen.

@Anima_Templi Denkst du, der ist zu wenig oder zu niedertemperaturig geröstet (dafür natürlich schneller zugänglich)?

Das kommt mir von jüngerem Yancha von Scott bekannt vor - sehr milde, niedertemperaturige Röstung, irgendwie ist der Tee schon etwas lecker, aber da fehlt was für einen richtigen Yancha.
Abkürzungen führen halt kaum je zum Ziel.
Ein richtiger Yancha braucht einfach eine doch ziemlich starke Röstung, und dann ein paar Jahre Geduld.

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vor einer Stunde schrieb GoldenTurtle:

nee, der gehört doch nicht zu den Si Da Ming Cong!

Stimmt, hat der Händler falsch angegeben. 

vor einer Stunde schrieb GoldenTurtle:

Denkst du, der ist zu wenig oder zu niedertemperaturig geröstet (dafür natürlich schneller zugänglich)?

Ich denke auf jeden Fall, dass die Röstung sehr schonend und mit bedacht ausgeführt wurde. Inwiefern dies mit der Intensität der Mineralität zusammenhängt, vermag ich nicht zu sagen. Das hier ein Zusammenhang bestehen kann, erscheint mir schlüssig. 

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