Pu Cake - ist das nicht zu viel?

[paxistatis]

Nabend zusammen, 

was ich hier schon öfter beobachtet habe und mich schon länger interessiert betrifft die Pu Cakes. Die durchschnittliche Größe sind ja 357gramm. Und diese Cakes sind ja auch entsprechend teuer und meistens ist das ja auch kein alltäglicher Tee...Dementsprechend frage ich mich, wann man für sich einen kompletten Cake kauft...

Wie macht ihr das? Klar, es geht auch ein wenig darum, dass man den Tee hat, aber bei 357gr und 5gr a Session sind das rund 70 Sessions  Das wäre ein Jahr lang jedes Wochenende eine Session... 

Daher mal zusammengefasst: Wann kauft ihr einen kompletten Cake? Lagert ihr die bestimmt? Und wann habt ihr damit angefangen? Ich denke mal nicht, dass ihr sie nach einem Monat Pu trinken gekauft habt oder? 

Danke euch allen schon mal

 

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Hallo,

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[nemo]

Ebenfalls Guten Abend,

gehen wir wirklich von größeren Bing o.ä. aus, kaufe ich dann einen ganzen, wenn ich, meist nach einer Probe, Lust drauf habe, länger etwas von diesem Tee trinken zu können und wenn der Tee mir das Geld wert ist. Und das ist tatsächlich relativ. Ganz grob vereinfacht also das Zusammenspiel von "Leistung", Preis und Preis-Leistungs-Verhältnis. Eigentlich ganz einfach Bei sehr gutem Tee bin ich gerne bereit mehr auszugeben, dafür wird die Menge eventuell kleiner. Muss ja auch nicht immer ein ganzer Kuchen sein. Bei mir sind es, dank Mini-Kännchen, sogar nur 3-4g pro Session. Da wird dann auch eine Session mit einem vergleichsweise teurem Tee etwas günstiger und eher hochpreisige können gelegentlich auch mal zu einem Tee für jeden Tag werden

Und zur Frage ab wann es ganze Kuchen wurden: Begonnen hatte die "seriöse" Pu-Trinkerei" mit einem Mini-Tuo bei mir, dann kamen zig kleine Proben, aber recht bald, nach vielleicht einem halben Jahr, auch der ehrlicherweise irrationale Wunsch, mal einen ganzen Kuchen zu kaufen, um eben einfach einen ganzen Kuchen zu haben. Der war dann glücklicherweise auch ziemlich gut, aber das war mehr Zufall als weise ausgewählt Was nicht heißen soll, dass nicht auch der ein oder andere Kuchen in meinem Vorrat gelandet ist, den ich mir trotz vorheriger Probe im Nachhinein nicht noch einmal gekauft hätte. Aber das ist wohl das unvermeidliche Lehrgeld...

Wenn ich einen der Kuchen anbreche, wird (bei den großen) gleich ein Viertel der Blätter gelöst, denn das passt genau in eine meiner Tondosen, woraus ich mich dann nach nach Lust und Laune bediene. Von diesen gibt es 4, sodass ich mich bemühe auch immer nur 3-4 angebrochene Bings im Vorrat zu haben. Reduktion und tiefergehendes Kennenlernen steht da inzwischen bei mir im Vordergrund, vor dem Springen von einer kleinen Probe zur nächsten. Die gibt es natürlich auch, aber deutlich reduzierter als zu früheren Zeiten.

[Stiefelkante]

Ich bin noch einen Schritt vor @nemo, aber die ersten 1-2 Bings sind schon da. Es gibt ja auch kleine Tuos mit 100g oder "westliche" Anpassungen, wie die Bings von W2T mit 200g und loser Pressung. Ich habe einen Shu Bing mit 200g, einen gealterten Weißtee Bing, einen mittelalten (2007) 250g Sheng Tuo und einen 200g 17er Sheng Bing. Für meine durchschnittlich 2 Sitzungen am Tag ist also immer was dabei und wenn ich mehr Zeit habe, dann gehts den Proben an den Kragen. Was ich feststellen konnte ist, dass es eigentlich nicht repetitiv wird sich in einen Bing hineinzutrinken. Das Ankommen und Beruhigen des Tees in den eigenen vier Wänden, ob es ein kompakteres Mittelstück oder die losen Außenschichten sind, die Alterungsprozesse, die Brühweise (mittlerweile stoppe ich nicht mehr die Zeit...) und letztlich vor allem die eigene Tagesform machen daraus ein stetes Erkunden. Und Pu-Erh kann durchaus günstig sein. Bis auf den Weißtee lagen alle unter 15€ pro 100g - und das bei der Ergiebigkeit. Und dennoch weiß ich ungefähr, was ich zu erwarten habe, was ihm im Alltag Praktikabilität verleiht.

Dass ich mal mehr als nur meine Portion aus dem Kuchen brechen könnte ist mir neu, aber durchaus ein lohnenswerter Gedanke. Der altert aufgebrochen wahrscheinlich schneller? Wobei es ungemein beruhigt vor dem Schlafengehen sich mit einem Brett und der Nadel an den Kuchen zu setzen und die 5-8 g herauszulösen, zu sortieren und sich auf den Morgen zu freuen.

Aber ja: Blind bestellt man sich wirklich keinen Bing. Wobei das auch nur so halb stimmt. Ich habe bei Shu Pu-Erh beispielsweise gemerkt, dass kleines Blattmaterial und Knospen mit gut munden und habe dann einen günstigen Bing blind bestellt. Habs nicht bereut. Ansonsten habe ich wirklich viele Proben bestellt und mich überall mal durchgekostet, um zu testen, was mir so gefällt. Und dann auch direkt die passenden Bings bestellt. Natürlich immer mit einem Auge auf die Preis-Leistung, aber schlecht werden die ja bei entsprechender Lagerung nicht. Bei mir liegen die alle zusammen in ihren (fast) verschlossenen Beuteln in einem Korb.

Alles in allem konnte ich auch erst nicht nachvollziehen, wie man so einen ganzen Kuchen haben will - mittlerweile mag ich die Bings nicht mehr missen. Ich bin eher am überlegen, ob ich mir mal Proben von so einigen Gushus zukommen lasse, habe aber etwas Angst vor der folgenden Bestellung.

[Gast Gast1790]

Ich sehe das wie einen Weinkeller. Da lagern neben vielen guten auch allerhand Flops. Aber irgendwann ist komischerweise der Flop auch gar nicht mehr so schlecht, wenn er nach 10 Jahren noch da ist. Dann nimmt man den Flop wie ein kostbares Gut aus dem Regal, maximal den Staub mit einem kräftigen Puster weg. Und siehe da, der Flop ist gar kein Flop mehr. Denn darauf steht 1999 und es ist die letzte Flasche. 
Und möglicherweise ist sie sogar wirklich gut. 

[GoldenTurtle]

@Joscht Wobei die durchschnittliche Verbesserungschance beim Pu nach etlichen Jahren dann doch deutlich besser steht als beim Wein - ich würde sogar sagen, ein Pu der jetzt nicht schmeckt wird bei mir so lange weggesperrt, bis er irgendwann schmeckt - mit nur genügend Geduld stehen die Chancen dafür sehr gut. Gleiches mache ich übrigens bei lagerbarem Oolong. Da wird momentan nicht so gefälliges einfach tiefer vergraben. 

[miig]

vor einer Stunde schrieb Stiefelkante:

Der altert aufgebrochen wahrscheinlich schneller?

Im großen und ganzen eher nicht. Es macht schon was aus, kann einen Tee auch lebendiger machen, wenn er ein paar Wochen lose lagern kann. Aber insgesamt macht sich sowas erst nach Jahren wirklich bemerkbar.

Ich hab am Anfang einige Cakes gekauft, aus purer Habgier Manche davon sind jetzt richtig gut, andere sind eigentlicht nicht mein Geschmack. Jetzt, wo ich weiß, was ich mag, kauf ich besonders dann ganze Cakes wenn ich Tees hab, die ein gutes PLV haben, oder wenn es richtig besondere Tees sind. Da die kein Ablaufdatum haben, kann man sich ziemlich reinhängen *g*

Andererseits: Ich trinke idR eine Session à 7-8g am Tag. Das sind, wenn ich das an 300 Tagen im Jahr mache, 2,4 kg Tee im Jahr. Es ist nicht nur Pu, aber ein paar BIngs im Jahr gehen schon weg...

[Ann]

vor 11 Stunden schrieb Stiefelkante:

Aber ja: Blind bestellt man sich wirklich keinen Bing.

Ich schon. 

I love living a life on the edge 

[KlausO]

Ich auch, manchmal mit Erfolg und manchmal grausig.

[paxistatis]

Hallo zusammen, danke euch für die ganzen Antworten .

Klingt ja sehr interessant. Ich bin wohl noch eine Stufe vor @Stiefelkante: Ich habe ein ganz klein wenig Pu getrunken und finde das Thema sehr interessant. Das Problem was ich nur sehe ist sowohl die Lagerung als auch die Zeit. Ich weiß nicht mal, ob ich in 2 Jahren noch Tee trinke. Ich hoffe es sehr, weil es mich entspannt und mir Spaß macht, aber ich habe vor 5 Monaten mit Tee angefangen, da will ich eigentlich nicht 40€+ für einen Cake ausgeben, den ich so 2 Jahre habe  Eigentlich wohl gemerkt 

@miig das mit dem Verbrauch ist interessant. bei mir ist es schon so, dass ich täglich Tee trinke, aber dann auch sowas wie Schwarztee oder Oolong, und davon bisher nicht wenig. Wie viel ist denn der Pu Anteil bei dir so?  @Joscht interessanter Gedanke, sehr schöner

[miig]

Der Pu-Anteil wird immer größer *g* Ich würde schätzen, so 2/3 meines Konsums sind Puerh. Momentan eher die Hälfte, aber das liegt nur daran, dass ich noch viele Tees hab, die ich aufbrauchen muss